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Happy End auf Kritos

Happy End auf Kritos

Titel: Happy End auf Kritos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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diese Worte gesagt hatte, ließen Olympia nicht daran zweifeln, dass er sie ernst gemeint hatte.
    Diese Worte hatten sie mitten ins Herz getroffen, ihr den Appetit und den Schlaf geraubt. Diese Worte hatten ihr gezeigt, dass sie die Wahrheit völlig verkannt hatte. Diese Worte hatten sie in eine Nervenkrise gestürzt.
    Drei Tagelang hatte sie nicht klar denken können und die irrwitzigsten Pläne geschmiedet. Sie hätte Gregoris dafür umbringen können, dass er ihr seine Liebe erst jetzt, nach zehn Jahren, eingestanden hatte und danach so abrupt verschwunden war. Wieso hatte er ihr nicht mitgeteilt, wie er zu erreichen wäre? Wo steckte er?
    Die "Aurora" war ständig auf See gewesen und hatte bisher noch keinen Hafen angelaufen. Olympia vertrieb sich die Zeit im Fitnessraum, ging in die Sauna, schwamm im Pool und las in der Bibliothek. Sie war von jedem nur erdenklichen Luxus umgeben, konnte sich zu jeder Tages-oder Nachtzeit etwas zu essen oder zu trinken bestellen, sich von ihrem Mädchen frisieren lassen, Musik hören oder über Satellit mit ihrer Mutter telefonieren. Irini gegenüber spielte sie die glückliche junge Frau in den Flitterwochen. Mit keinem Wort verriet sie, dass sie allein auf Hochzeitsreise war.
    Warum nur hatte Gregoris ihr damals nicht seine Liebe gestanden? Das hätte ihr bestimmt die Kraft gegeben, Katerina als Intrigantin zu entlarven. So aber hatte sie Gregoris nur als Mann kennen gelernt, der sie zwar heiraten wollte, es aber noch nicht einmal zum Händchenhalten brachte, der ihr nie Blumen schickte, Briefe schrieb oder etwas mitbrachte. Er war mit neunzehn Jahren völlig unromantisch gewesen.
    Stets hatte er sich so souverän benommen wie ein
    Erwachsener - nur nicht, als er sie gebeten hatte, seine Frau zu werden. Da war er schüchtern, ja sogar unbeholfen gewesen und hatte hörbar aufgeatmet, als sie schlicht und einfach Ja gesagt hatte. Jetzt, zehn Jahre zu spät, konnte sie sich erklären, was sie damals nicht verstanden hatte. Er hatte sich benommen wie jeder andere verliebte Mann auch, der Angst vor einer Zurückweisung hatte.
    Doch das gehörte der Vergangenheit an. Die Frage, warum Gregoris sie jetzt allein gelassen hatte, quälte sie, Olympia, viel mehr. Nach der leidenschaftlichen Hochzeitsnacht hatte sie diese abrupte Trennung nicht erwartet. Vielleicht war es ihm einzig und allein darum gegangen, sie ins Bett zu bekommen, und sie langweilte ihn schon. Er hatte sich weder anstrengen müssen, um sie zu erobern, noch konnte sie einem erfahrenen Liebhaber wie ihm eine aufregende Gespielin sein.
    Für ihn war jene Nacht, die für sie eine Offenbarung gewesen war, nur eine unter vielen gewesen. Olympia schämte sich immer noch, wenn sie an den Morgen nach der Hochzeit dachte.
    Wie hatte sie nur so naiv sein und annehmen können, dass Gregoris sich ebenso unbeschreiblich glücklich und zufrieden fühlen würde wie sie?
    Wenn er nicht mit ihr im Bett lag, hasste er sie, dessen war sie sich sicher. Sie hatte ihm einmal sehr weh getan, und das schien er nicht vergessen, geschweige denn verzeihen zu können. Sie hatte sein Ehrgefühl verletzt und ihn vor anderen bloßgestellt - was das für einen Griechen bedeutete, hatte sie damals nicht ermessen können.
    Katerina und Lukas hatten leichtes Spiel gehabt. Bestimmt war es Lukas gewesen, der Ramona eingeladen und etwas in Gregoris' Drink gemischt hatte. Warum schmerzten die Erinnerungen an jene Nacht immer noch? Warum vermisste sie, Olympia, Gregoris so schrecklich?
    Sie hätte doch froh sein müssen, dass er sie in Ruhe ließ. Was war los mit ihr? War sie die ganzen Jahre nie von ihm losgekommen, oder hatte sie sich zum zweiten Mal in ihn verliebt? Eins war so schlimm wie das andere, denn er hatte sie nur geheiratet, um die Macht über das Imperium ihres Großvaters zu bekommen und einen Sohn und Erben zu zeugen.
    Er hatte einen Vertrag mit ihr geschlossen, der keinen Raum für Gefühle ließ.
    Nach fünf Tagen langweilte das eintönige Leben auf der Yacht Olympia, und sie wollte etwas sehen und erleben. Es reichte ihr nicht mehr, sich zu sonnen und an ihren Ehemann zu denken, der sie am Tag nach der Hochzeit schnöde verlassen hatte, um sich aufregenderen Dingen zuzuwenden.
    Olympia studierte ausgiebig die Karten und Reiseführer an Bord und entschied sich schließlich für Malaga. Der Kapitän, der ausgezeichnet Englisch sprach, lächelte zufrieden, als sie ihn bat, dort anzulegen. Er schien froh, endlich ein Ziel zu haben und obendrein

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