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Happy End auf Sizilianisch

Happy End auf Sizilianisch

Titel: Happy End auf Sizilianisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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gemacht. Übrigens hat mir die Lehrerin bescheinigt, dass ich sehr talentiert bin. Und falls ich doch einmal auf Schwierigkeiten stoße, kann Schwester Ignatia mir sicherlich weiterhelfen. Sie wird zweimal wöchentlich als Sprechstundenhilfe bei mir arbeiten.”
    “Und wenn der Schnee kommt?”, brachte Bernardo das letzte Argument vor, das ihm noch einfiel.
    “Dann ziehe ich mir feste Schuhe an”, entgegnete Angie souverän. “Wie du siehst, bin ich auf alles Mögliche vorbereitet, und wenn trotzdem Probleme auftauchen, wird sich eine Lösung finden. Dass du mir Steine in den Weg legen willst, überrascht mich ehrlich gesagt nicht. Trotzdem könntest du endlich zugeben, dass du dich freust, mich zu sehen.”
    “Du weißt genau …”
    “Ich weiß, dass du über etwas entschieden hast, was uns beide betrifft, ohne mich nach meiner Meinung zu fragen. Das werde ich mir nicht noch einmal gefallen lassen. Du solltest dich allmählich mit dem Gedanken vertraut machen – auch wenn ihr Martellis es nicht gewöhnt seid, dass eine Frau es wagt, sich euren Anordnungen zu widersetzen.”
    “Ich bin kein Martelli!”, widersprach Bernardo empört.
    “Und ob!”, stellte Angie selbstbewusst richtig. “Du ahnst nicht einmal, wie ähnlich du deinen Brüdern bist.”
    Bernardo war ratlos. Jedes seiner Argumente hatte Angie mühelos beiseitegeschoben. Wütend sah er sich in der Wohnung um, die nicht nur schlicht, sondern geradezu ärmlich eingerichtet war. “Willst du etwa so leben?”, fragte er und zeigte auf die vorsintflutliche Kücheneinrichtung.
    “Zur Not würde mir das völlig reichen”, antwortete Angie. “Doch wie du weißt, besteht keine Not – jedenfalls nicht in finanzieller Hinsicht. Und da ich auf dich keine Rücksicht nehmen muss, habe ich mir erlaubt, neue Möbel zu bestellen. Sie werden nächste Woche geliefert. Und das Wichtigste ist bereits da”, setzte sie hinzu und öffnete die Schlafzimmertür, um den Blick auf das große, bequeme Bett freizugeben.
    “Guten Tag,
dottore.”
    “Hallo, Ginetta”, begrüßte Angie das junge Mädchen, das zur Tür hereingekommen war und ein wenig verlegen Bernardo anlächelte. “Wie schön, dass du gleich gekommen bist. Ich wollte dich bitten, im Schlafzimmer sauber zu machen und das Bett zu beziehen. Die Wäsche ist noch in den Umzugskartons verpackt.”
    “Ginetta wird mir im Haushalt und in der Praxis zur Hand gehen”, erklärte Angie, nachdem das Mädchen im Schlafzimmer verschwunden war. “Übrigens ist sie die Schwester des kleinen Mädchens, das ich damals behandelt habe.”
    “Da sagst du mir nichts Neues”, erwiderte er schroff. “Du scheinst tatsächlich an alles gedacht zu haben. Nur was ich darüber denke, interessiert dich offensichtlich nicht.”
    “Hat dich damals interessiert, was ich denke?”, fragte sie entrüstet. “Nein, Bernardo, das hier ist einzig und allein meine Sache, und dieses Mal gelten meine Regeln.”
    “Und was willst du damit erreichen? Wenn du glaubst, dass du mich so rumkriegst und ich dich doch noch heirate …”
    “Was bildest du dir eigentlich ein?”, platzte Angie heraus. “Glaubst du wirklich, ich hätte mir die teure Praxiseinrichtung gekauft, nur weil ich es nicht erwarten kann, endlich zu heiraten? Wenn es mir darum ginge, hätte ich in London wahrlich genug Auswahl gehabt.”
    Um nicht augenblicklich die Selbstbeherrschung zu verlieren, musste sich Bernardo die schreckliche Vorstellung förmlich verbieten, dass jemand anders als er seinen Arm um Angies schmale Taille gelegt und ihre sinnlichen Lippen geküsst haben könnte.
    Und doch konnte nur ein ausgesprochener Ignorant annehmen, dass eine bildschöne und intelligente Frau wie Angie lange allein blieb. “Ich habe mir nie eingebildet, dass ich der einzige Mann in deinem Leben bin”, sagte er niedergeschlagen.
    “Dann bist du dümmer, als die Polizei es erlaubt”, flüsterte Angie, damit Bernardo es nicht hören konnte. “Für meine Entscheidung, hierherzukommen, habe ich gute Gründe”, sagte sie zwar vage, aber vernehmlich. “Vielleicht bin ich wirklich so ein Schwächling, wie du glaubst …”
    “Das habe ich nie gesagt”, protestierte Bernardo.
    “Und ob du das gesagt hast”, widersprach Angie energisch. “Und manches andere Unschöne noch dazu. In deinen Augen bin ich eine verwöhnte und verhätschelte Tochter aus gutem Hause, die bei der ersten Belastung zusammenbricht. Ein bisschen mehr traue ich mir durchaus zu, und um es

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