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Happy End auf Sizilianisch

Happy End auf Sizilianisch

Titel: Happy End auf Sizilianisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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“Im Gegensatz zu manch anderem. Zum Beispiel bin ich mir sicher, dass ich auf deinem Sofa eingeschlafen bin.” Bewusst wählte er eine möglichst diskrete Formulierung für die Frage, die ihn am meisten beschäftigte.
    “Es hätte mich auch gewundert, wenn du dich an mehr als daran erinnern könntest.” Angies Antwort war wenig dazu angetan, ihm die Verunsicherung zu nehmen, bis sie hinzusetzte: “Mitten in der Nacht bist du aufgewacht und orientierungslos durch die Wohnung geirrt. Ich dachte mir, dass du in deinem Zustand in meinem Bett besser aufgehoben bist als auf der schmalen Couch.”
    “Ist sonst noch etwas … vorgefallen?”, erkundigte er sich unsicher, weil er immer noch nach einer Erklärung dafür suchte, warum seine Kleidung auf einem Stuhl neben dem Bett lag.
    “Was soll denn vorgefallen sein?”, fragte Angie verwundert. “Du hast geschlafen wie ein Stein.”
    Bernardo musste sich eingestehen, dass ihn die Erklärung weniger beruhigte, als er gedacht hätte. Vielmehr enttäuschte es ihn sogar ein wenig, dass nicht der geringste Ausdruck des Bedauerns in Angies Tonfall gelegen hatte.
    “Ich hole uns jetzt das Frühstück”, fuhr sie ebenso unbekümmert fort und verließ das Schlafzimmer, um kurz darauf mit einem beladenen Tablett zurückzukommen.
    “Wie war Baptistas Geburtstagsfest?”, erkundigte sie sich, nachdem sie auf der Bettkante Platz genommen und Bernardo Kaffee eingeschenkt hatte.
    “Geradezu rührend”, erwiderte er euphorisch. “Vor dem eigentlichen Empfang hat sich Renato in Anwesenheit der ganzen Familie bei Lorenzo entschuldigt und sich zugleich dafür bedankt, dass er den Mut aufgebracht hat, ihm die Stirn zu bieten. Im Grunde genommen ist es verrückt”, setzte er lächelnd hinzu. “Wenn Lorenzo nicht im letzten Moment gekniffen hätte, wären Renato und Heather heute nicht das glückliche Paar, das sie sind.”
    “Warum wollte er sie eigentlich unbedingt mit seinem kleinen Bruder verheiraten?”, fragte Angie nach.
    “Weil er frühzeitig die Erbfolge in der Firma sichern wollte, selbst aber nicht bereit war, sein Junggesellenleben aufzugeben. Und da ich …” Er unterbrach sich und sah Angie einen Augenblick lang nachdenklich an, bevor er fortfuhr: “Jedenfalls hatte er Lorenzo dazu auserkoren, für einen Stammhalter zu sorgen. Doch wenn nicht sämtliche Indizien trügen …”
    “Sag bloß, Heather ist schwanger?”, fiel Angie ihm aufgeregt ins Wort.
    “Zumindest sagt Baptista das”, antwortete Bernardo lächelnd.
    “Wie sehr ich Heather das wünschen würde”, sagte Angie gerührt. “Sie hat sich immer eine richtige Familie gewünscht.”
    “Damit ist sie nicht allein”, erwiderte Bernardo wie beiläufig. “Und Baptista kann es kaum erwarten, endlich Großmutter zu werden.”
    “Und wie war der Empfang?”, erkundigte sich Angie, ohne auf seine Bemerkung einzugehen.
    “Umwerfend. Renato hat den Mann ausfindig gemacht, in den sich Baptista als junges Mädchen unsterblich verliebt hat. Er war als Gärtner in
Bella Rosaria
angestellt und betreibt heute eine riesige Gärtnerei. Renato hatte ihn beauftragt, den Blumenschmuck für den Geburtstag zu liefern, und ihn Baptista wie beiläufig vorgestellt. Sie hat Federico auf Anhieb erkannt, und glücklicher als in diesem Moment habe ich sie noch nie gesehen.”
    “Wie schade, dass ich nicht dabei sein konnte”, sagte Angie traurig. “Dabei hätte mich hier niemand vermisst”, setzte sie lächelnd hinzu. “Nicht ein einziger Patient hat sich zu mir verirrt.”
    “Wir hätten dich alle gern bei uns gehabt”, sagte Bernardo ernst. “Allerdings war deine Vorsicht ja mehr als angebracht. Bei dem Wetter hättest du wirklich nicht zurückfahren können.”
    “Und warum hast du es dann versucht?”, fragte Angie, ohne eine Antwort zu erwarten. Die war deutlich genug seinen Augen abzulesen.
    “Nicht einmal ich bin immer vernünftig, Angie”, erwiderte er und lehnte sich entspannt zurück, während Angie das Geschirr auf das Tablett stellte und in die Küche trug.
    Vernünftig war es sicherlich nicht, dass er noch immer in Angies Bett lag und sich von ihr pflegen und verwöhnen ließ. Doch um dem ein Ende zu machen, war sein Trägheitsgefühl nicht nur zu groß, sondern auch viel zu angenehm.
    Es war noch nicht lange her, da hätte er das Angebot, dass sich jemand so liebevoll um ihn kümmerte, empört zurückgewiesen. Dabei ist es so einfach, dachte er, während er den Bademantel auszog, sich wieder unter

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