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Happy End auf Sizilianisch

Happy End auf Sizilianisch

Titel: Happy End auf Sizilianisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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klar wurde, dass er nicht antworten würde.
    “Sie sind immer da.”
    “Sogar jetzt?”
    “Vor allem jetzt”, sagte Bernardo bitter. “Als wollten sie mich daran erinnern, dass ich kein Recht habe, glücklich zu sein.”
    “Warum sollten sie das tun?”
    Sein Schweigen traf sie schmerzlicher, als sie sich das je hätte vorstellen können. Bis jetzt hatte sie die Hoffnung gehabt, dass das gegenseitige Vertrauen groß genug war, um alle Probleme zu meistern, vor die sie sich gestellt sehen würden. Doch nun musste sie erleben, dass sich Bernardo vor ihr verschloss, ohne ihr die geringste Chance zu geben, wenigstens zu verstehen, was ihn quälte. Und kaum hatte sie das Gefühl der Eifersucht kennengelernt, drohte es sie gänzlich in Besitz zu nehmen.
    “Sag es mir”, bat sie ängstlich.
    “Ich kann es nicht.”
    “Weil du mich nicht liebst”, entgegnete sie, ohne nachzudenken. “Sonst hättest du keine Geheimnisse vor mir.”
    “Das darfst du nicht einmal denken, Angie”, erwiderte er verstört, und sein Gesichtsausdruck verriet Entsetzen.
    “Dann sag mir endlich, was dich bedrückt”, forderte sie ihn verzweifelt auf. “Ich ertrage es nicht länger, dass du dein Innerstes vor mir verschließt.”
    Das Glück, das sie vor wenigen Minuten noch geteilt hatten, erschien ihr plötzlich wie ein Traum, und die gemeinsame Zukunft, die sie eben noch so deutlich vor sich gesehen hatte, drohte ihr zwischen den Händen zu zerrinnen. “Ich weiß doch nicht einmal, ob deine Zärtlichkeiten wirklich mir galten. Vielleicht warst du mit deinen Gedanken ganz woanders, als wir uns geliebt haben!”
    Bernardos Reaktion traf sie völlig unvorbereitet und schien all ihre Ängste zu bestätigen. Denn auch wenn sie deutlich sehen konnte, dass er zusammenzuckte, blieb er äußerlich ruhig, als er endlich erwiderte: “Keine Frau hat mir jemals so viel bedeutet, wie du es tust. Das sollte als Antwort auf deine Frage reichen. Und jetzt lass uns bitte nicht länger darüber reden.”
    Seine hartnäckige Weigerung, sich ihr anzuvertrauen, traf Angie. Sie löste sich aus Bernardos Umarmung, richtete sich auf und sah ihn feindselig an. “Du machst es dir verdammt einfach”, schleuderte sie ihm entgegen. “Mehr als ich für dich empfinde, kann eine Frau für einen Mann gar nicht empfinden. Und zum Dank behandelst du mich, als wäre ich Luft für dich! Verstehst du das etwa unter Liebe? Ich nenne das abgrundtiefes Misstrauen, und allmählich frage ich mich, ob es nicht ein großer Fehler war, dass wir miteinander …”
    “Willst du mich zwingen, dir Dinge zu sagen, die ich mir nicht einmal selbst eingestehen kann?”, fiel Bernardo ihr ins Wort.
    “Ich will dich zu gar nichts zwingen”, entgegnete sie außer sich vor Wut und Enttäuschung. “Ich will, dass du mir endlich vertraust!”
    “Bitte, Liebling …”
    “Sag es mir”, verlangte sie verzweifelt. “Wer ist dieser Geist, der dich so sehr quält, dass in deinem Herzen für mich kein Platz ist?”
    Als Angie Bernardos Gesichtsausdruck sah, in dem sich Erschöpfung und Erleichterung die Waage hielten, wusste sie, dass sein Widerstand gebrochen war. Doch sosehr sie sich darüber freute, dass er endlich bereit war, sich ihr anzuvertrauen, so sehr quälte es sie, ihn derart leiden sehen zu müssen.
    “Ein Junge von zwölf Jahren”, begann er endlich, sich die schwere Last von der Seele zu reden, “der mit seiner Mutter zusammenlebt und seinen Vater nur von gelegentlichen Besuchen kennt, weil er mit einer anderen Frau und zwei Söhnen, die seinen Namen tragen, in einem wunderschönen Haus an der Küste lebt.
    Der Junge trägt einen anderen Namen – den seiner Mutter, und insgeheim schämt er sich dafür. Obwohl sie ihm eine wunderbare Mutter ist, wünscht er sich nichts sehnlicher, als zu dem großen Haus am Meer zu gehen und die Menschen kennenzulernen, mit denen sein Vater zusammenlebt. Eines Tages fasst er sich ein Herz und macht sich heimlich auf den Weg.
    Nachdem er viele Stunden gelaufen ist, ohne sein Ziel zu erreichen, gibt er enttäuscht auf und kehrt um. Doch als er bei Einbruch der Dunkelheit nach Hause kommt, ist seine Mutter nicht da. Er wartet bis tief in die Nacht, ohne dass sie zurückkehrt.
    Am nächsten Morgen erfährt er, dass seine Mutter nie mehr kommen wird, weil sie gemeinsam mit seinem Vater tödlich verunglückt ist. Er hatte sie besuchen wollen, und aus Sorge um den Jungen, der spurlos verschwunden war, hatten sie sich ins Auto gesetzt und

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