Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)
du musst ja völlig außer dir gewesen sein! Meine Güte, das ist alles so daneben. Michael und du solltet zusammen sein ! Ihr seid wie geschaffen füreinander!«
Ich hatte Jenny wirklich vermisst. Jetzt wurde mir klar, dass ich sie in meinem Bestreben, Nellie zu stalken, als Verbündete komplett aus den Augen verloren hatte. Wir lösten uns voneinander, und sie sah mich voller Mitgefühl an. »Arme Fran«, sagte sie wieder. »Komm und iss mit uns zu Abend.«
Ich trat einen Schritt zurück und stieß gegen Dave. »Nein, nein, ich …«
Jenny ließ nicht locker. »Nein, ich bestehe darauf. Nellie? Ist das in Ordnung? Mein dämlicher Bruder hat dieses arme Mädchen durch die Hölle geschickt. Ich verspreche dir, sie ist eine ganz famose Freundin!«
Nellie lächelte. »Ja, das weiß ich. Wir sind gut miteinander ausgekommen. Außerdem gefällt mir die Vorstellung, dass ich eine Stalkerin hatte! Cool! Ja, Fran, du musst uns Gesellschaft leisten! Wir feiern unsere Verlobung!«
Ich sah Dave an. Er zuckte die Achseln. »Bist du sicher, dass du das möchtest?«, fragte ich Nellie.
»Aber sicher, Süüüße ! Total gerne! Ich bin ein absoluter Facebook-Junkie! Ich habe meinem Ex wie eine Furie nachgestellt, als wir uns getrennt hatten! Ups, entschuldige, Schatz«, fügte sie hinzu und tätschelte Michaels Ärmel.
»Bitte setzt euch zu uns. Kellner, es kommen noch zwei Personen dazu«, rief Michael, der aus seiner Starre erwachte. Er hatte eine vornehme, bestimmte Stimme und sah aus, als würde er jeden vernichten, der sich ihm in den Weg stellte. Der Kellner rannte los, um zwei weitere Gedecke zu bringen.
Eine Stunde später amüsierten sich immer noch alle – wenngleich auf wohlwollende Art und Weise – auf meine Kosten. Die Stimmung war entspannt, Dave, der alle mit Geschichten über meine verrückten Aktionen erfreute, exzellenter Laune. »Ich kann nicht glauben, dass sie mit dir zum Laufen gegangen ist«, sagte er zu Nellie. »Ist dir nicht aufgefallen, dass sie zwei linke Beine hat?«
»Halt die Klappe«, sagte ich zu ihm. »Ich würde dich gerne mal laufen sehen.«
Nellie kicherte in einem fort.
Seit über einer Stunde hatte ich es nun vermieden, Jenny nach Michael zu fragen. Seit sie gesagt hatte, er fühle sich elend ohne mich, schwebte ich auf einer Wolke der Freude und Erleichterung; ich wusste, dass ich zu gegebener Zeit mehr erfahren würde. Alles, was zählte, war, dass er mich vermisste. Jetzt nahm sie meine Hand und fing an zu erzählen.
»Ich verstehe immer noch nicht, weshalb du dachtest, Michael wäre mit Nellie zusammen, Liebes«, sagte sie freundlich. »Was hat er über Nellie gesagt, das dich darauf gebracht hat, unter seinen Facebook-Freunden nach ihr zu suchen?«
»Nun, an dem Tag, an dem ich dich in den Kreißsaal gebracht habe, hast du mich gebeten, Dmitri anzurufen. Das habe ich getan, und dann habe ich …« Jenny sah mich mit solcher Anteilnahme an, dass ich plötzlich den Tränen nahe war. »… und, ach, Jenny, es tut mir so leid. Weil es mir so schlecht ging, wollte ich sehen, ob er dir eine SMS geschickt hatte. Das hatte er. Er schrieb dir, er sei mit Nellie unterwegs. Also habe ich ihn angerufen, und er dachte, ich wäre du. Er sagte, er habe mit Nellie Strampelanzüge gekauft und würde sie nun nach Hause bringen und anschließend zu dir ins Krankenhaus kommen.«
Nellie kicherte.
Ich holte tief Luft. »Und dann habe ich sie unter seinen Facebook-Freunden entdeckt, sie gegoogelt und herausgefunden, dass sie bei einem PR -Unternehmen arbeitet. Da war mir klar, dass es sich um das Unternehmen handeln musste, das dir die Schwangerschaftsmode geschenkt hat. Und weil sie so verdammt hübsch ist, dachte ich, er wäre ganz bestimmt mit ihr zusammen …« Nellie lächelte, offensichtlich geschmeichelt. »Und dann habe ich dich ein paar Tage später im Krankenhaus angerufen, und er kam dich mit Nellie besuchen. Ich konnte die beiden durchs Telefon hören.«
Den Teil, in dem ich mir Nellies BlackBerry »geborgt« und die Nachricht von »Michael« entdeckt hatte, unterschlug ich. So sehr wollte ich mich auch nicht beschämen, da gab es Grenzen. Jenny drückte meine Hand. »Ach, Franny, du Arme! Wie musst du dich gequält haben!«
Nellie quiekte vor Begeisterung. »Ja, an dem Tag, an dem du Lily bekommen hast, war ich tatsächlich mit Michael Slater unterwegs!«, krähte sie. »Aber nur, weil du ihn mir aufs Auge gedrückt hast, damit du dich mit Fran treffen konntest!« Jenny nickte
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