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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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gefährlich nach Medienfuzzi aus, und mir gefiel sein Bratislava-Witz überhaupt nicht, doch ansonsten schien er einen annehmbaren Sinn für Humor zu haben und sah auch ganz nett aus.
    Welche Doughnuts magst du am liebsten? , fragte ich, wohl wissend, dass das hier notgedrungen Date Nummer sechs werden würde. Mir wurde ein wenig flau im Magen. Nach dieser Einleitung lief immer wieder dasselbe ab: humorvolles Geplänkel, gefolgt von freudiger Erregung und bitterer Enttäuschung, wenn sich die echte Version als jemand mit einem Riesenhintern oder Cowboy-Stiefeln herausstellte.
    Als hätte ich mir den schmackhaftesten Bissen eines Steaks für den Schluss aufgehoben, klickte ich schließlich auf Freddys Nachricht, bereit für etwas wahrhaft Köstliches.

Kapitel vierunddreißig
    Date Nummer fünf: Martin
    Ich rollte meine Jeans auf und entblößte zwei Knöchel, so weiß, dass sie praktisch durchsichtig waren. Sie wirkten beinahe fluoreszierend auf der plastikbeschichteten karierten Decke, die Mum nach einem entsetzlichen Picknick-Besäufnis vor einigen Jahren bei mir vergessen hatte.
    Das Wetter ließ nichts zu wünschen übrig: Es war ein schöner Frühlingstag, warm, grün und mit einer leichten Brise. Forsche Narzissen umstanden die Bäume, die ersten Vögel zwitscherten verunsichert in der unerwarteten Wärme. Ich nahm meine Sonnenbrille aus der Tasche und grübelte über die vor mir liegende Verabredung nach.
    Nach Martins letzter E-Mail – Ich sehe unserem Picknick mit ungebremster Vorfreude entgegen – war mir klar geworden, dass ich mich in die Hände eines Mannes begab, der entweder sehr viel oder aber gar keine Ironie besaß. Er würde entweder verrückt oder großartig sein. Ich betete inständig um Ersteres.
    Ich warf einen Blick auf Kenwood House, ein prächtiges ehemaliges Herrenhaus, das sich hinter mir erhob, dann machte ich kehrt, um die Schäferidylle aus Gras, Bäumen und See zu genießen, die sich still vor mir erstreckte. Es war ein schöner Ort für ein Date. Als ich frisch nach London gezogen war, hatte ich mir oft vorgestellt, wie mir ein zukünftiger Geliebter genau hier einen Diamantring an den Finger steckte, während wir wie springende Lämmer im gesprenkelten Licht einer Buche vor Freude tanzten. In meiner Fantasie hatte der Mann weiße Leinenklamotten getragen und ein wunderschönes Champagnerpicknick vorbereitet, um unsere Verlobung zu feiern. Er war feinfühlig, doch gleichzeitig maskulin, und er sah auf eine klassische Weise gut aus.
    Offenbar hatte Martin – der jetzt mit einem gigantischen Weidenkorb auf mich zugestapft kam – einen ähnlichen Traum gehabt. Unglücklicherweise war er ein gewaltiger Panzer von einem Mann, der auf klassische Weise schlecht aussah. Als pervertierte er meinen romantischen Schäfertraum, trug er einen weiten Leinenanzug mit einem kanariengelben Einstecktuch in der Brusttasche, dazu einen Strohhut, der eher unbeholfen als flott auf seinem Kopf saß. Das war wahrlich nicht das geeignete Outfit für ein Picknick bei Wind und Frühlingssonne!
    Doch auch ohne Mantel schwitzte er heftig, was mich angesichts der Größe seines Picknickkorbs nicht überraschte: Er war riesig genug, um ein ganzes Streichquartett darin unterzubringen.
    Nicht schon wieder ,dachte ich traurig und fragte mich, was wohl passieren würde, wenn ich einfach aufstand und davonrannte. Ich war mir ziemlich sicher, dass er mich nicht einholen würde, aber ich wollte nicht, dass ich wegen ungebührlichen Verhaltens von der Website der Singlebörse gestrichen wurde, also blieb ich sitzen und rollte meine Jeans runter. » HI , MARTIN !«, rief ich begeistert.
    Er kam bei mir an, stellte den Korb auf den Boden und nahm den Hut ab. »Frances, hallo«, dröhnte er. »Martin Spencer-Hartley. Es ist mir ein Vergnügen.«
    »Schön, dich kennenzulernen. Ich kann nicht glauben, dass du einen richtigen Picknickkorb mit Deckel mitgebracht hast! Echt irre!« Wieder dieser begeisterte Ton. Warum redete ich wie ein Teenager?
    Er verschnaufte und wischte sich mit seinem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. Durch diese Bewegung entstand eine Lücke zwischen seinen Hemdknöpfen und gab den Blick auf seinen großen, weißen, haarigen Bauch frei. Genau genommen war Martin nicht fett, er war nur … massig. Überall. Seine Hände waren größer als mein Kopf. Er hatte mehr als nur eine flüchtige Ähnlichkeit mit Pavarotti, doch wenig Ähnlichkeit mit dem Foto, das er online gestellt hatte.
    »Ich habe en

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