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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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zu knapp einem Drittel voll, und er wirkte leicht bestürzt. Ich kippte meinen Saft dazu.
    »Ja. Ich habe ihn schrecklich vermisst.« Er nahm einen Schluck. Als er das Glas absetzte, hatte er einen breiten roten Halbmond über der Oberlippe, den ich mit einem Taschentuch abwischte.
    »Da ist hoffentlich nicht dein Schnodder drin«, sagte er mit unheilvoller Stimme.
    »Nein. Du bist in Sicherheit. Kein Buhmann in Sicht.«
    »Was glaubst du, warum Michael eure Beziehung vorübergehend beendet hat?«
    Ich zögerte, schließlich hatte ich viel Zeit damit verbracht, genau dieser Frage aus dem Weg zu gehen. Die Wahrheit war nämlich die, dass ich absolut keine Ahnung hatte.
    Jenny hatte mir ein paar Tage nach dem Abend im Smiths of Smithfield gemailt und noch einmal betont, wie sehr sie hoffe, dass wir wieder zusammenkämen, und wie schlecht es Michael seit unserer Trennung gehe. Ich schüttelte nachdenklich den Kopf. »Soll ich ehrlich sein? Ich weiß es nicht. Irgendetwas muss an dem Tag vorgefallen sein. Etwas wirklich Schlimmes. Du hast ja gehört, was Jenny gesagt hat – er wollte mir einen Antrag machen und hatte den Ring seiner Großmutter bei sich. Das war nicht nur so eine spontane Eingebung, nein, offensichtlich hatte er das von langer Hand geplant. Er hatte entschieden, dass er den Rest seines Lebens mit mir verbringen wollte, und dann … Puff! Vorbei. Kein Kontakt für drei Monate.«
    Dave nickte.
    »Ich muss herausfinden, was an jenem Tag passiert ist, um das in Zukunft zu vermeiden. Ich würde alles auf mich nehmen, um es besser zu machen. Was immer ich ändern muss, ich bin bereit, es zu tun. Ich will diesen Ring. Ich will Michael. Ich will uns zurückhaben!«
    Dave rührte mit undurchschaubarem Gesicht in seinem Tomatensaft. »Weißt du irgendetwas über Beziehungen?«, fragte er schließlich.
    Ich war perplex. »Ähm … Wie bitte? «
    »Im Ernst, Fran. ›Ich würde alles auf mich nehmen‹, wo bleibt denn deine verdammte Selbstachtung?« Sein Blick verfinsterte sich. Verärgert kippte er seinen Tomatensaft und starrte über meine Schulter.
    Ich wartete darauf, dass er anfing zu lächeln, aber nichts geschah. Verwirrt räusperte ich mich. »Verstehe. Nun, es tut mir leid, dass ich eine solche Enttäuschung für dich bin, Dave. Und es tut mir leid, dass meine Beziehung nicht so perfekt ist wie die von Freya und dir. Aber so läuft das im Leben eben nicht immer. Die wenigsten Frauen sind wie sie. Die meisten sind ängstlich und unsicher. Unglücklicherweise zähle ich auch dazu.«
    »Du weißt gar nichts über Freya, Fran«, sagte er leise.
    Ich blickte erschüttert in sein zorniges Gesicht. » Wie bitte? Dave, was ist los?«
    Er spielte mit seinem leeren Glas.
    »Du hast ja recht. Ich weiß tatsächlich nichts über Freya. Du hast sie schon so lange nicht mehr mitgebracht, dass ich mich kaum noch an sie erinnern kann. Schämst du dich für uns? Für mich?«
    Dave spielte eine Zeitlang weiter mit seinem Glas, dann stellte er es ab. »Ich würde dich nie mit Freya auf eine Stufe stellen. Tut mir leid.«
    Dave war während unserer gesamten Freundschaft nie gemein zu mir gewesen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
    »Ach, vergiss es. Ich gehe nach Hause.«
    Damit stand er auf und ging hinaus. Ich blickte ihm nach, wie er den Pub verließ: ein großer, zorniger Mann in einem Pulli und mit einem alten Streifenshirt darunter. Dazu eine zerlöcherte Trainingshose und ein grimmiges Gesicht. Dave, ein Mann, den ich offensichtlich doch nicht so gut verstand, wie ich gedacht hatte.
    »Ich hasse alle«, teilte ich Duke Ellington eine Stunde später mit. Leonie und Alex, blind für meine bizarre Auseinandersetzung mit Dave, hatten weitergeknutscht, als würde gleich eine Atombombe im Three Kings einschlagen, weshalb ich mich kurz nach Daves stürmischem Abgang ebenfalls auf den Heimweg gemacht hatte. Duke Ellington und ich mampften eine Pizza Hawaii, die ich auf dem Heimweg mitgenommen hatte, dann fuhr ich meinen Laptop hoch in der verzweifelten Hoffnung, mich nett mit Freddy unterhalten zu können. Die letzte Nachricht hatte ich ihm vor fünf Stunden geschickt, und ich brauchte einen Schuss.
    Du hast eine neue Nachricht , teilte mir mein greller pinkfarbener Bildschirm mit. Ich drückte die Daumen.
    Freddy!
    Fran. Du bist doch komplett verrückt. Ich gebe es auf. Was soll’s. Aber unser Date am Sonntag gebe ich nicht auf. Ich treffe dich vor der Morrisons-Tankstelle, okay? Wenn du richtig Glück hast, lade ich

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