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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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Williams?«
    Arrogant zog sie eine Augenbraue in die Höhe. »Ja. Der Robbie Williams. Er bekommt einen Preis für seine außergewöhnlichen musikalischen Leistungen. Tun Sie mir den Gefallen und lassen Sie ihn in Ruhe, ja?«
    Es stellte sich schnell heraus, dass ich all meine Promi-Aushorch-Fähigkeiten eingebüßt hatte, seit ich zur Arbeit zurückgekehrt war. Ich brachte kaum einen Ton heraus, war schüchtern und total geistlos und sah hoffnungslos untätig zu, wie Nummer um Nummer an mir vorbeizog.
    » FRAN !«, schrie Eddie, als Calvin Harris an mir vorbeiging und bei den anderen Musikern im Green Room verschwand, zu dem uns strikt der Zutritt verwehrt war. »Wir haben erst zwei Interviews im Kasten, und die sind scheiße. Was ist los mit dir?« Er stürmte auf eine Kippe nach draußen, und Sean-der-durchschnittliche-Kameramann-der-eigentlich-für- MTV -hätte-arbeiten-sollen sah mich mitleidig an.
    »Ich bin scheiße, stimmt’s?«, fragte ich ihn.
    »Jawoll«, antwortete er knapp.
    Ich setzte mich hin und stützte den Kopf in die Hände. Ich fühlte mich dumm, fett und hässlich. Mir fehlte das Selbstvertrauen, die Leute hier auch nur anzublicken ,ganz zu schweigen davon, mit wichtiger Fernsehstimme mit ihnen zu plaudern. Vielleicht sollte ich Michael zurückschreiben.
    »Alles in Ordnung?«, fragte eine ziemlich affektiert klingende Stimme über meinem Kopf. Ich blickte auf und sah ein Gesicht, mit dem ich heute definitiv nicht gerechnet hatte. Über mich beugte sich der unverschämt gut aussehende Kerl aus dem Meditationskurs. Um seinen Hals baumelten mindestens zehn verschiedene Ausweise. »Du siehst irgendwie selbstmordgefährdet aus.« Er lächelte.
    Da liegst du gar nicht so weit daneben ,dachte ich, als ich aufstand. »Ich soll die Musiker interviewen«, erklärte ich. »Aber es läuft extrem schlecht. Bislang hab ich nur ein Bandmitglied von JLS erwischt und einen Kotzbrocken von Background-Sänger.«
    Der Typ lachte. Er hatte dichtes schwarzes Haar, dieselbe Sonnenbräune wie vor zwei Wochen im Meditationskurs und das entspannte Gehabe von jemandem, der sehr wohl um sein außergewöhnlich gutes Aussehen weiß. »Einer hat mir sogar an den Kopf geknallt, ich sähe aus wie eine Lesbe«, knurrte ich und starrte auf meine Biker-Stiefel, den offenkundigen Stein des Anstoßes.
    Der Mann lachte. »Charlie Swift«, stellte er sich vor und griff nach meiner Hand. »Ich habe dich letzte Woche im Meditationskurs vermisst.«
    »Ach«, sagte ich perplex. »Ich hatte letzten Mittwoch ein total abartiges Date«, erzählte ich dann. Warum interessierte es ihn, wer ich war? »Ich heiße Fran, und ich arbeite für ITN . Und du?«
    »Ich bin DJ . Um das nötige Kleingeld zusammenzukriegen, mache ich die Feierabend-Schicht bei Love FM , aber eigentlich lege ich in Clubs auf«, erwiderte er. »Bin gerade erst von einem Job in der Karibik zurück.«
    »Ach«, sagte ich, da ich mir nicht sicher war, was ich darauf erwidern sollte. »Das Wetter muss um die Jahreszeit schön dort sein!«
    Charlie berührte mich kurz am Arm. »Um ehrlich zu sein, habe ich mich schon gefragt, wer du bist …« Er unterbrach sich, als Eddie und Sean von ihrer Zigarettenpause zurückkehrten. »Hi, Kumpels«, begrüßte er die beiden.
    »Oh, hi , Charlie! Wie läuft’s?«, rief Eddie und schaltete auf seine Showbiz-Stimme um. Widerlich.
    »Gut. Ich bin zufällig Fran begegnet. Wir gehen zusammen zum Meditieren.« Eddies Augenbrauen schossen in die Höhe. »So«, sagte Charlie und zog sein Handy aus der Tasche. »Dann wollen wir mal ein paar Interviews für dich klarmachen.« Und binnen Minuten stand ich vor Lily Allen mit ihren wogenden Locken und dem seitlichen Pony. Sprachlos schüttelte ich ihre Hand. Als Nächster kam Dizzee Rascal. Ich traute kaum meinen Augen. Wie kam es, dass ich jahrelang in der Unterhaltungsredaktion arbeitete und nicht einmal ansatzweise so nah an die Leute herangekommen war wie heute? Charlie lachte und legte den Arm um mich. »Fran ist meine tüchtige Journalistenfreundin«, erzählte er Florence Welch. Ich wäre vor Stolz beinahe in Ohnmacht gefallen, während Eddie vor Neid erbleichte. Er sah aus, als hätte er Charlie am liebsten in den Hintern getreten.
    Charlies absoluter Trumpf war ein kurzes Interview mit dem leibhaftigen Robbie Williams, als dieser von seinem Soundcheck kam.
    Unter dem Megawatt-Strahlen von Charlies Lächeln vergaß ich vollkommen, dass ich eine dreißigjährige alte Jungfer mit gebrochenem

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