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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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Herzen und einer Neigung zum Alkoholismus sowie zu gefährlichem Stalken war.
    Ich hoffe, du warst heute gut beschäftigt , lautete eine SMS von Leonie. Und ich hoffe, du kommst diese Woche zum Gin-Donnerstag. Ich habe schon Entzugserscheinungen!
    Tonnenweise Klatsch und Tratsch , berichtete ich ihr. Habe Robbie Williams getroffen. Ja, bin am Donnerstag dabei!
    Als ich meinen Pass am Ausgang einem Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes überreichte, spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. »Ich hoffe, ich sehe Sie später noch bei der Preisverleihung, junge Dame«, sagte Charlie.
    »Mich?«
    Er lachte. »Ja, dich!«
    »Aber ich kann nicht … ich stehe nicht auf der Gästeliste, und außerdem sehe ich aus wie eine Lesbe!«, erwiderte ich und errötete.
    Er brüllte vor Lachen. »Weißt du was? Du hast mich den ganzen Nachmittag über zum Lachen gebracht. Ohne meine neue Lieblingslesbe stehe ich den heutigen Abend nicht durch«, sagte er und führte mich zu einem provisorischen Empfangsbereich. »Dir bleibt jede Menge Zeit, nach Hause zu gehen und dich zu verwandeln.«
    Die ganze Sache war äußerst seltsam. Warum redete er überhaupt mit mir? Abgesehen davon, dass ich grauenhaft aussah, ganz zu schweigen von meinem Klamotten-Fauxpas, konnte ich mich nicht erinnern, irgendetwas auch nur annähernd Interessantes von mir gegeben zu haben.
    Charlie schien meine Gedanken zu lesen. »Ich möchte dich wirklich wiedersehen. Du bringst frischen Wind rein! Die meisten Leute hier sind solche Egomanen, dass sie schlussendlich nichts als kleinkarierte Spießer sind. Es war einfach nett, mit jemandem zusammen zu sein, dem das alles sonst wo vorbeigeht.«
    »War das so offensichtlich?«, fragte ich.
    »Ja. Und das war erfrischend. Komm, wir besorgen dir ein Identifikationsband für heute Abend. Oder willst du noch jemanden mitbringen? Wie viele brauchst du denn?«
    »Nun, zwei, denke ich … wenn es in Ordnung ist, dass ich eine Freundin mitbringe«, sagte ich leicht benommen.
    Eine Minute später war Charlie mit zwei verwickelten Identifikationsbändern fürs Handgelenk und Ausweisen an glänzenden, silbernen Umhängebändern zurück. »Bis später, Lesbe«, sagte er und küsste mich lässig auf die Wange, wobei er mich einen Sekundenbruchteil länger festhielt als nötig. Dann machte er einen Schritt zurück und lächelte mich an. »Yves Saint Laurent«, sagte er. »Du duftest wunderbar.«
    Damit verschwand er wieder in der Earls Court Arena.
    Noch während ich ihm nachstarrte, klingelte mein Handy. »Ähm, hättest du Lust, heute Abend mit mir zu den Brit Awards zu gehen?«, fragte ich Leonie.
    Nach einer wilden Beinrasur und der turbulenten Anprobe von mindestens einer Million Outfits trat ich in einem meiner neuen, ultrakurzen Tunikakleider auf die Camden Road. Ich trug Riemchensandalen mit mörderischem Absatz und viel zu viel Make-up. So stieg ich in das Taxi, in dem eine geschniegelte Leonie in einem Vintage-Kleid saß. Ihre Lippen leuchteten rot. Überrascht starrte sie mich an. »Du hast dich ja in einen Transvestiten verwandelt, Fran. Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Danke, Leonie. Ja, alles bestens. Im Moment läuft es super für mich – mein Freund lässt mich sitzen, sein bester Freund schnappt mir den Job weg … Oh, habe ich erwähnt, dass mein Selbstbewusstsein ohnehin am Boden ist und du es gerade vollends zerstört hast? Ja, alles in allem geht es mir großartig.«
    »Ach, Fran, hör auf. Das wird ein toller Abend. Wenn du das nicht packst, fahren wir eben heim. Nun ja, vielleicht setze ich dich auch einfach ins Taxi, denn so ein Spektakel will ich mir um nichts auf der Welt entgehen lassen.« Sie drückte meine Hand.
    Am liebsten hätte ich mich auf sie gestürzt und sie fest umarmt, aber ihr rotes Gürtelkleid war sorgfältig auf dem Taxisitz drapiert, um nicht zu verknittern, sodass ich mich nicht traute. Also lächelte ich einfach und erwiderte ihren Händedruck. »Wie läuft’s eigentlich so mit Alex?«, erkundigte sie sich.
    Ich verdrehte die Augen. »Grauenhaft. Er schleicht sich immer wieder davon, um heimlich zu telefonieren, offensichtlich mit Michael. Das bringt mich schier um.«
    Leonie zuckte zusammen. »Dann hasst du ihn also, korrekt?«
    »Korrekt. Er schnüffelt ständig um mich herum und bietet mir seine ›Hilfe‹ bei der Arbeit an«, sagte ich schaudernd. Leonie schüttelte nur den Kopf.
    Charlie erblickte mich fast unmittelbar, nachdem wir eingetroffen waren. »Siehst gut aus, kleine

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