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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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wie schon am Vormittag, außerdem war Robbie Williams nicht aufgekreuzt. Leicht enttäuscht wandte ich mich Charlie zu. Seit wir angekommen waren, ruhte seine Hand auf meiner Taille. Ich konnte seinen Atem in meinem Nacken spüren, wenn er redete, was ich – nach mehreren großen Gin Tonics – wirklich genoss.
    In meinem Bemühen, sexy zu wirken, probierte ich ein paar Schritte am Rand der Tanzfläche aus, wobei ich ziemlich plump mit den Brüsten in Charlies Richtung wackelte. Nachdem er mir mehrere Minuten lang zugesehen hatte, kam er zu mir rüber und presste sich, nüchtern betrachtet, verdammt eng an mich. Derart ermutigt, weitete ich mein Repertoire ein wenig aus. Warum nicht? ,dachte ich betrunken. Ein ordentlicher Fick würde mir jetzt wahrhaftig guttun! Charlie war offenbar derselben Meinung, denn er drängte sich noch näher an mich und ließ seine Zunge langsam an meinem Ohr hinabgleiten, was meine Höschenregion in Flammen setzte. Lächelnd drehte ich mich um, und noch bevor ich die Chance hatte, ihm ins Gesicht zu blicken, küsste er mich stürmisch und drückte mir die Hände ins Kreuz. Überraschende Blitze der Lust durchzuckten mich.
    » FRAN !«, hörte ich Leonies Stimme in meinem anderen Ohr. Sie fasste mich an der Schulter.
    Ich warf ihr einen Ich-bin-anderweitig-beschäftigt-Blick zu und befasste mich wieder mit Charlie. Sie ignorierte mich und zerrte mich auf die Tanzfläche. »Leonie, ich war beschäftigt!«, rief ich, doch sie legte mir die Hand auf den Mund und wedelte mir mit erhobenem Zeigefinger vor dem Gesicht herum.
    »Das ist zu früh! Er ist Abschaum! Er wird dich verletzen!« Sie fing an, mit einem schmächtigen Kerlchen von JLS zu tanzen.
    Ich wiegte mich noch ein, zwei Minuten auf der Tanzfläche, dann wankte ich zur Toilette.
    Als ich zurückkam, hatte Leonie den JLS -Hobbit abserviert und tanzte mit Charlie. Ich beobachtete sie misstrauisch und war mir gar nicht sicher, wie mir das gefiel. Sie sah verdammt heiß aus in diesem roten Kleid.
    »Kann ich draußen mit dir reden?«, brüllte ich ihr ins Ohr.
    »Was ist los, Franny?«, fragte sie, als wir an der eiskalten Luft standen. Die Paparazzi sahen uns kommen und schreckten hoch, dann entspannten sie sich wieder, als sie feststellten, dass wir unwichtig waren.
    »Oh, ich habe mich nur gefragt, ob du in letzter Zeit mit jemandem im Bett warst«, improvisierte ich.
    »Ähm? Nein, war ich nicht. Warum?«
    Das klang nicht allzu gut. Stand etwa Charlie als Nächster auf ihrer Liste?
    »Nun, das passt so gar nicht zu dir, das ist alles … ich habe mir ein wenig Sorgen gemacht.«
    Leonie stemmte die Hände in die Hüften. »Willst du etwa andeuten, dass ich eine Schlampe bin, Fran?«
    Ich stemmte ebenfalls die Hände in die Hüften, doch ich sah irgendwie weniger eindrucksvoll aus. »Flirtest du mit Charlie?« Ich schwankte leicht auf meinen hohen Absätzen.
    »Was soll das? Du glaubst, ich flirte mit Charlie ? Bist du übergeschnappt?«
    »Nein, bin ich nicht. Du tanzt mit ihm. Du hast seit drei Wochen mit niemandem gevögelt. Woher soll ich wissen, dass du nicht hinter ihm her bist?« Ich wusste, dass ich ein Miststück war, aber ich ruderte kein Stück zurück.
    »Oh mein Gott«, sagte sie langsam. »Du hältst mich tatsächlich für eine Schlampe.« Sie wirkte entrüstet und verletzt.
    Nein ,dachte ich. »Ja«, sagte ich. »Ja, vielleicht tue ich das.«
    Was zum Teufel sagte ich da?
    Leonie holte tief Luft und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf, die sich in High Heels auf weit über eins achtzig zu belaufen schien. »Weißt du was, Fran?«, sagte sie mit plötzlich monotoner Stimme und unheimlich ruhig. »Ich habe mich wochenlang um dich gekümmert. Wochenlang. Ich habe ein kleines Vermögen hingeblättert, um dich am Leben zu halten, und du hast nicht ein einziges Mal ›Danke‹ oder ›Es tut mir leid‹ gesagt, nicht mal ›Wie geht es dir?‹. Nicht ein einziges Mal hast du mir angeboten, mir das Geld zurückzuzahlen, obwohl du dreimal mehr verdienst als ich. Fran, ich habe heute Abend nicht versucht, dir deinen gekünstelten Möchtegern-Lover abspenstig zu machen, aber ich hätte es tun sollen, du undankbare Hexe.«
    Und damit stapfte sie zu einem Taxi, öffnete die Tür und fuhr in die Nacht davon. Ich sah ihr nach, wie sie irgendwo in Knightsbridge verschwand, dann stolperte ich, sehr zur Freude der versammelten Paparazzi, und fiel vom Gehweg.

Kapitel vierundzwanzig
    FRAN, DU HAST EINE NEUE NACHRICHT VON TONI

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