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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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    HIER IST DAS, WAS ER DIR ZU SAGEN HAT!
    HE!!! Danke für die Antwort. Mein Gott, du erinnerst mich soooooo sehr an meine Schwester. Ist das schräg (legal)? Aber wenn ich rauskriege, dass du so eine Chelsea-Tussi bist, hole ich den Trainingsanzug aus dem Schrank samt meinen weißen Socken und ziehe los, um einen Wagen zu zerlegen. Letzte Woche habe ich einen Teenager mit einer Krawatte gesehen!!! Was soll die Scheiße??? Ich bin mit billigem Schaumwein in der Soho Bar vollauf zufrieden, Süße! Wollen wir abends mal gemeinsam losziehen? Lass uns TANZEN gehen! Toni x
    Als ich aufwachte, mussten erst ein paar Sekunden vergehen, bevor ich mich an die vergangene Nacht erinnerte, doch dann ertönte ein verärgertes Miauen am Fußende meines Betts, und mir fiel alles wieder ein. Duke Ellington saß dort und starrte auf einen meiner Schuhe, mit dem er das Bett hatte teilen müssen. Er sah ulkig aus: ein zorniger grauer Kater mit stachelig abstehendem Fell neben einem goldenen, vorne wie ein Stachel spitz zulaufenden High Heel.
    In Gedanken ging ich den gestrigen Abend durch.
    Ausgegangen, zurechtgemacht wie eine Nutte: abgehakt.
    Mit einem bekannten DJ in der Öffentlichkeit rumgemacht: abgehakt.
    Lautstark in aller Öffentlichkeit um besagten DJ gezankt: abgehakt.
    Fotografiert worden, wie ich betrunken auf den Bürgersteig fiel: abgehakt.
    In dieser Auflistung, das musste ich zugeben, sah das gar nicht gut aus.
    Ich stieg aus dem Bett, als Duke Ellington anfing, meinen Schuh zu attackieren. »Mistvieh«, krächzte ich. Auf dem Weg in die Küche prallte ich gegen den Türrahmen. Ich war immer noch ein wenig angeschickert. »Wie soll ich es bloß zur Arbeit schaffen?«, fragte ich meinen Kater. Er stolzierte zu seinem leeren Fressnapf und miaute aus voller Kehle.
    Ein Schäferstündchen mit Charlie hätte letztendlich auch nicht geholfen, dachte ich traurig, während ich mich in meiner Duschbadewanne an die Wand lehnte und mir heißes Wasser über Kopf und Gesicht laufen ließ. Nellie Daniels würde definitiv mit jemandem wie Charlie ins Bett gehen. Vermutlich war sie das sogar schon.
    Ich dagegen war auf der Suche nach einem Kebab durch die Gegend gestakst und hatte Charlie und meinen Mantel einfach zurückgelassen.
    Ich zog alte Jeans und ein verwaschenes Jersey-Oberteil an. Blöde Mode. Blöde glamouröse Fran. Für mich war sie gestorben.
    Während ich versuchte, eine Scheibe Toast hinunterzuwürgen, piepte mein Handy. Lebst du noch? Ich habe deinen Mantel, aber den gebe ich dir nur zurück, wenn du dich bereit erklärst, mit mir auszugehen. C. x
    Ich versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken – vergeblich. Die glamouröse Fran war zurück! Sie würde Sex mit Charlie Swift haben! Ich riss mir mein Wühltisch-Outfit vom Leib und zwängte mich in einen knallengen Bleistiftrock und High Heels.
    Okay. Aber nur, damit ich meinen Mantel zurückbekomme … Ich stieß einen kleinen Schrei aus und boxte in die Luft.
    Charlie antwortete umgehend: Gut. Dann am Samstagabend im Hakkasan. C. x
    Was soll’s?, dachte ich. Er war sehr, sehr schön. Es war der siebzehnte Februar, sechsundfünfzig Tage, nachdem Michael mich verlassen hatte, und wenn ich meine Karten richtig ausspielte, würde ich schon bald neben einem anderen Mann aufwachen, an Tag sechzig – einem Mann, der wunderbar anzusehen war. Ha! Schreib dir das hinter die Ohren, Michael!
    Aber ich traute mir selbst nicht ganz. Ich vermisste Michael mehr denn je.
    »Ich bin ein Miststück. Ich bin ein Tyrann, ein Dummkopf, ein Blödmann, eine Zicke und eine fiese Hexe«, teilte ich Leonie mit. »Bitte, bitte, bitte verzeih mir.« Ich reichte ihr einen Gin Tonic.
    Sie bedachte mich mit einem skeptischen Blick. »Bist du betrunken?«
    »Nein! Ich bin doch gerade erst angekommen!«
    »Du siehst betrunken aus.«
    Ich war tatsächlich betrunken. Ich hatte einen entsetzlichen Tag hinter mir. Trotz der erfrischend dreisten Nachrichten, die ich seit gestern Morgen von Charlie bekommen hatte, vermisste ich Michael ganz entsetzlich, es war daher nur eine logische Folge gewesen, dass ich bei der Arbeit früh Schluss gemacht und den Gin-Donnerstag schon um fünf Uhr nachmittags begonnen hatte.
    »Nein, nein, ich bin vollkommen nüchtern«, log ich. »Überhaupt, Leonie, der Punkt ist doch der, dass es mir aufrichtig leidtut. Ich habe mich wie ein Oberarschloch aufgeführt, und ich kann mich gar nicht genug dafür entschuldigen. Du hast so viel für mich getan, nicht erst in den letzten

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