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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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wurde, brach mir insgeheim das Herz. Crispin mochte vielleicht absolut uncool gewesen sein, aber er war der beste Freund, den ich je hatte. Als Daniel Ashcroft bei der Schulentlassungsfete erneut ankam, stieß ich ihm die Faust ins Gesicht und stolzierte davon. Den Rest des Abends verbrachte ich auf der Toilette und schrieb einen Brief an Crispin.
    Die Parallelen zu meiner gegenwärtigen Situation entgingen mir nicht. Michael war stets wie Crispin gewesen: klug, faszinierend, warmherzig, still, zurückhaltend. Doch Charlie war das, wonach sich der selbstgefällige Teil in mir seit jeher verzehrt hatte: Gefahr, Sex, Luxus, Prominenz, Unberechenbarkeit. Der Typ Mann, der mich immer im Ungewissen ließ. Nur eine Nacht mit ihm, und ich fing bereits an, mich zu fragen, ob ich womöglich die letzten zwei Jahre in einem angenehmen Koma verbracht hatte.
    Es gab nur einen Weg, das herauszufinden, dachte ich. Stürz dich mit diesem Mann auf der Überholspur ins Leben. Nellie Daniels lebt auf der Überholspur. Ich wette, sie sitzt an einem Samstagnachmittag nicht herum und unterhält sich mit ihrer Katze. Und todsicher sehen ihre Schamhaare nicht aus wie ein tropischer Regenwald. Das, Frances O’Callaghan, ist es, was angesagte Mädels tun. Sie brezeln sich auf. Sie machen Party. Sie haben Sex. Sie besuchen Spas, und in ihren Kühlschränken stehen lauter Bio-Produkte. Ist es dein Ernst mit der glamourösen Fran? Dann beweis es! Ich stieß die Faust in die Luft, brachte mein exquisit duftendes Schaumbad zum Überschwappen und löschte so die Kerze, die ich des stilvollen Ambientes wegen aufgestellt hatte.
    Als ich schließlich aus meiner Nasszelle trat, um Duke Ellington zu füttern, war ich zu dem Schluss gekommen, dass sich die Dinge vermutlich zum Guten entwickeln würden. Michael würde zu mir zurückkehren, und in der Zwischenzeit hätte ich Sex mit einem wahrhaft göttlichen Mann und brächte mein Leben ins Reine.
    Ich griff nach meinem Handy, um Leonie anzurufen und sie auf den neuesten Stand, meine Pläne betreffend, zu bringen, dabei stellte ich fest, dass während meiner Zeit im Bad siebenundzwanzig Anrufe eingegangen waren. Alle von Mum. Auch die Nachricht auf meiner Mailbox war von ihr: Bitte komm sofort zu mir nach Hause. Notfall.

Kapitel siebenundzwanzig
    FRAN, DU HAST EINE NEUE NACHRICHT VON JAMES !
    HIER IST DAS, WAS ER DIR ZU SAGEN HAT!
    Fran, ich finde es extrem unhöflich von dir, dass du seit unserem Date nicht auf meine Mails reagiert hast. Wie dem auch sei, ich habe die Zeitung gelesen, und ich bin froh, dass du nicht geantwortet hast. Ich bitte dich, mich nicht mehr zu kontaktieren. James
    So schnell ich konnte, rannte ich zur U-Bahn. Die Cocktails von gestern Abend kamen mir hoch, und ich gab mir alle Mühe, mich nicht zu übergeben. Immer wieder wählte ich Mums Nummer, aber ihr Handy war abgeschaltet. Etwas Ernstes war passiert. Mum hatte schon Mühe, daran zu denken, an meinem Geburtstag zum Telefon zu greifen, und dann rief sie mich siebenundzwanzig Mal in einer Stunde an!
    Als ich an der Victoria Station eintraf, um in einen Zug nach Cheam umzusteigen, war ich seltsam unüberrascht, ihr Gesicht an einem Zeitungsstand auf dem Mirror zu entdecken. » BENNETTS HEIMLICHE GELIEBTE «, verkündete die Schlagzeile, »Große Hoffnung der Tories gibt Affäre zu«. Wie in Zeitlupe blätterte ich zu Seite vier. Mum war dort bei irgendeinem Empfang abgebildet. Ihre Frisur hatte sich aufgelöst, und sie taumelte mit einer Champagnerflasche in der Hand über einen Teppich. Daneben war ein anderes Foto mit der Bildunterschrift »Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm«. Ich war darauf abgebildet, wie ich nach der After-Show-Party in Knightsbridge auf dem Bürgersteig lag. Meine Unterhose war deutlich zu erkennen. Und wenn man ganz genau hinsah, konnte man sogar den tropischen Regenwald ausmachen.
    Ich reichte dem Zeitungsverkäufer einen Fünfer und schlich davon, die Zeitung an meine Brust gedrückt. Wellen von Übelkeit durchfluteten mich. Ich starrte einen Mann an, der sich mir von der Seite näherte und versuchte, mir Geld zuzustecken. Ach so, der Zeitungsverkäufer. Verwirrt lächelte ich ihn an und nahm das Geld, dann ging ich rüber zum ThickCrust-Kiosk, wo ich mir ein Salami-Baguette bestellte.
    Vielleicht passierte all das nicht wirklich. Vielleicht hatte Charlie mich letzte Nacht unter Drogen gesetzt, und ich hatte lediglich eine seltsame Halluzination. Vielleicht hatte James aus dem Internet die

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