Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
Vom Netzwerk:
ist in etwa das, was sie gerade gesagt hat«, erwiderte ich und ließ mich neben ihn aufs Sofa fallen. »Im Ernst, Dave, was du heute Abend getan hast, war absolut unglaublich. Ich bin dir unendlich dankbar. Und dass du das mit den Anonymen Alkoholikern für mich in Erfahrung gebracht hast – du bist umwerfend. Dafür liebe ich dich.«
    »Schon okay«, sagte er wieder. »Ich war bloß vier Meilen entfernt.«
    »Hat Nick sich sehr aufgeführt?«
    »Ach, nicht schlimmer als sonst. Er hat sich fast in die Hose gemacht. Aber jetzt muss ich mich auf die Socken machen, Fran, es ist schon spät.«
    »Natürlich, entschuldige. Freya ist bestimmt schon sauer.«
    Dave schnitt eine Grimasse. »Bye.«
    »Warte, Dave! Ich bringe dich raus!«
    »Lass nur. Bis dann!« Und damit stürmte er durch den Flur und zur Haustür hinaus.
    » DAVE ! Komm zurück! Lass mich dir wenigstens eine Flasche Wein mit auf den Weg geben! Oder eine Umarmung! Oder irgendwas!«
    »Noch mal: Es ist schon okay. Ich muss jetzt nur nach Hause«, rief er über die Schulter zurück, während er mit großen Schritten zu seinem Van ging.
    Offenbar war er verzweifelt darum bemüht, so schnell wie möglich von hier wegzukommen.
    Das kannst du ihm kaum zum Vorwurf machen, Fran ,dachte ich und betrachtete mein Konterfei im Flurspiegel. Ich sah aus, als hätte ich die letzten Nächte in einer Mülltonne verbracht. Ich trug nach wie vor Mums grässliches Kleid, meine fleischfarbene Hochglanzstrumpfhose war dank Duke Ellingtons Angriff voller Laufmaschen – und meine Augen waren schwarz verschmiert.
    Eine Tasse Tee später, überwältigt von meinem Tag, ratlos, was ich tun sollte, holte ich mein Handy hervor und las noch einmal Michaels Nachrichten. Langsam erinnerten sie mich ein wenig an seine alten Stinksocken, die ich zu Beginn unserer Trennung im Dezember voller heißer Sehnsucht an mich gedrückt hatte. Sie waren für mich ein angenehmer Rückzugsort in meinem Kopf. Eine Flucht vor der Realität. Eine mentale Tasse heiße Schokolade.
    Ich möchte nur, dass du weißt, wie leid es mir tut. Ich vermisse dich , hatte seine letzte Nachricht gelautet. Sonntag, dreizehn Uhr siebenunddreißig. Ich lächelte gerührt. Ich vermisse dich ,dachte ich. Mehr, als du dir vermutlich vorstellen kannst. Vielleicht war es mit Nellie tatsächlich schiefgelaufen. Vielleicht war es nur ein Strohfeuer gewesen, und sie hatte sich zu voreilig darauf eingelassen. Ich öffnete mein Tagebuch und malte einen Smiley unter das Datum dreiundzwanzigster März: Tag neunzig. Nur noch siebenundzwanzig Tage. Siebenundzwanzig Tage, bis ich meinen Liebsten wiedersehen würde. Ich würde ihm seinen Fehltritt mit dieser blöden Daniels verzeihen. Ich würde alles tun. Kochen lernen. Mich auf exotische Massagen verlegen. Alles. Ich brauchte nur wieder ein wenig Stabilität in meinem Leben.

Kapitel neunundzwanzig
    FRAN, DU HAST EINE NEUE NACHRICHT VON GOVINDA !
    HIER IST DAS, WAS ER DIR ZU SAGEN HAT!
    Frances, Frances, Frances … wärst du ein Popel, würde ich in der Nase bohren :)
    Govinda
    Ich stand in der Umkleide des Richmond Park Sports Centre und wärmte mich für einen Zehn-Meilen-» Vorbereitungslauf« mit dem Running Club auf. Seit zehn Jahren war ich nicht mehr joggen gewesen und dementsprechend ein wenig nervös. Doch ich hatte aus den Augenwinkeln bereits Nellie entdeckt und verspürte eine fast sexuelle Erregung bei der Vorstellung, den ganzen Abend über in ihrer Nähe zu sein. Fran, die Crack-Hure, war ZURÜCK !
    Schuldbewusst dachte ich an Mum, die mich tränenreich umarmt hatte, als ich am Vormittag aus ihrem Haus gegangen war. »Ich bin stolz auf dich, Frances«, hatte sie erklärt. Die Hand, mit der sie verbissen den Gürtel ihres Morgenmantels umklammert hielt, zitterte. »Das bin ich wirklich.«
    Sogleich beschloss ich, die für heute Abend geplante Stalking-Mission einzustellen. Mum, die vor weniger als einer Woche abserviert worden war, würde in ihren Wagen steigen und zu irgendeinem winzigen Gemeindesaal kutschieren, um von einer Gruppe Fremder Hilfe zu erbitten – und ich, vor neun Wochen abserviert, würde versuchen, mit meinen untrainierten Beinen zehn Meilen zu laufen in der Hoffnung, die Liebe meines offenbar wieder interessierten Exfreunds zurückzugewinnen?
    Doch da war ich. Und tat genau das. Die ganze Idee war dumm und gefährlich, doch was sollte ich tun? Innerhalb einer Woche hatte ich drei »Ich liebe dich noch immer«- SMS von Michael bekommen! Und wenn ich

Weitere Kostenlose Bücher