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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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nicht auf der Stelle herausfand, was da los war, würde ich noch durchdrehen.
    Ich hatte die möglichen Erklärungen für Michaels Textnachrichten auf drei eingeschränkt:
Die schöne, vor Selbstsicherheit strotzende Nellie machte ihm das Leben schwer, und er wollte die hässliche, schmuddelige, durchgeknallte Fran zurückhaben. (Das war meine Lieblingserklärung.)
Er war eifersüchtig, weil ich mich mit anderen Männern traf, und versuchte, mich zu manipulieren.
Er war geisteskrank und brauchte eine Elektroschocktherapie.
    Es lag klar auf der Hand: Wollte ich herausfinden, welche der drei Erklärungen zutraf, ohne ihn direkt danach zu fragen, musste ich verdeckt ermitteln und diese Daniels-Tussi anzapfen.
    »Nur noch ein einziges Mal«, murmelte ich, während ich meine Klamotten in eine Sporttasche stopfte. Dave und Stefania würden nie davon erfahren, und Leonie … nun, ich musste irgendwann wieder mit Leonie sprechen. Und vielleicht auch mit Alex. Aber die Vorstellung, dass ich mich bei den beiden entschuldigen sollte, überstieg heute mein Vorstellungsvermögen.
    Ich schloss meine Sachen ein, richtete ein kurzes Gebet an sämtliche Götter, die noch an mir interessiert sein mochten, und marschierte hinaus in die Kälte. »Hi«, sagte ich zu dem menschlichen Hüpfball, der das Kommando zu haben schien. »Fran O’Callaghan. Ich habe eine E-Mail geschickt.«
    »Oh, Fran, hi!« Der Hüpfball strahlte. »Willkommen! Seid mal einen Augenblick still und lasst uns unser neuestes Mitglied begrüßen: DAS IST FRAN !«
    Ich lächelte verlegen und spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss, als sich eine glänzend braune Kaskade – Nellies Haar – aus der Menge löste und gurrte: » Süüüße ,was für ein Zufall! Hi!« Sie küsste mich auf die Wange.
    Das war lächerlich. Was tat ich bloß? »Oh, hi, Nellie! Das ist ja seltsam! Von allen Laufclubs habe ich mir ausgerechnet deinen ausgesucht! Das ist wirklich bizarr!«
    Meine Stimme war mindestens zwei Oktaven höher als gewöhnlich, doch Nellie schien es nicht zu bemerken. Sie band ihr perfektes Haar mit einem dicken Gummi zusammen und sagte: »Nun, Süüüße, es ist toll, dass du hier bist. Lass uns doch zusammen laufen!«
    » LIEBEND GERN !«, rief ich begeistert.
    Ich Trottel! Sie lief regelmäßig Marathon, und ich hatte es nicht mal geschafft, mich bei den Schulsportfesten für den Achthundert-Meter-Lauf zu qualifizieren, weil ich nicht schneller trabte als eine lebende Kartoffel. Trotzdem musste ich herausfinden, was los war! Als wir starteten, sagte ich: »Am besten, du übernimmst das Reden, Nellie – ich habe Asthma, deshalb kann ich nicht gleichzeitig sprechen und laufen.«
    Sie warf mir einen zweifelnden Blick zu. »Ich auch. Es ist alles eine Frage der Fitness.«
    Mist.
    Aber es war nicht schwer, sie zum Reden zu bringen. »Also«, sagte ich, »wie läuft’s mit dem neuen Mann an deiner Seite? Wie war noch gleich sein Name?« Ich musste sie nicht mal anblicken, um zu bemerken, wie sich ein breites Lächeln auf ihr Gesicht legte, während sie übertrieben langsam neben mir herjoggte.
    »Michael. Und es läuft umwerfend! Mein Gott, ich bin völlig verrückt nach ihm! Er ist heute zur Mittagspause bei mir im Büro aufgekreuzt und hat mich zu Gordon Ramsay ausgeführt! Ist das zu fassen?«
    »Wow«, sagte ich in kläglichem Ton und dachte an das pappige Schinkenbrötchen, das ich an meinem Schreibtisch verdrückt hatte. »Erzähl weiter …«, keuchte ich. Nellie hob förmlich vom Boden ab und stieß einen kleinen Jauchzer aus. Mir wurde schwer ums Herz. Wenn diese superabgeklärte, schlanke Nobeltussi ins Jauchzen geriet, musste sie verliebt sein.
    »Es ist wirklich schnell gegangen, ich weiß, aber er ist einfach total auf mich abgefahren! Ehrlich gesagt, rechne ich damit, dass er mir bald einen Heiratsantrag macht!«
    Ich versuchte, die aufsteigende Übelkeit zu unterdrücken. »Wow!«, japste ich wieder.
    »Ich weiß!«, sprudelte Nellie hervor. »Ich bin so was von glücklich! Und weißt du, was? Er lässt mir sogar jeden Morgen ein Bad einlaufen!«
    Das reichte. »Ich muss anhalten und einen Stoß Ventolin nehmen«, keuchte ich. »Ich freue mich so für dich! Wir sehen uns dann im Clubhaus!« Ich löste mich aus der Gruppe und ging am Fluss entlang Richtung Stadtzentrum, wobei ich mir alle Mühe gab, nicht vollends auszurasten. Wenn du die Hitze nicht erträgst, halt dich vom Feuer fern ,sagte ich mir zornig. Warum tat ich mir das an?
    Doch es war

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