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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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mit diesem Scheißkerl von seinem besten Freund zusammenzutun? Der mich vom ersten Tag an gehasst hat? Der erst gestern versucht hat, Hugh dazu zu bringen, mich zu feuern? Was soll das, Dave? Wird sich Leonie demnächst noch zusammen mit der verfluchten Nellie Daniels die Bikinizone wachsen lassen?«
    »Ich dachte, du wärst gerade bei der ›verfluchten‹ Nellie Daniels?«
    Ups. Ich war tatsächlich bei der verfluchten Nellie Daniels. Ich sah mich schnell um, doch sie war mit ihrem eigenen Handy beschäftigt, vermutlich plauderte sie mit Michael, der sie auf den neuesten Stand, die jüngsten frei erfundenen Ausbrüche seiner Ex betreffend, brachte.
    »Man kann nichts dafür, wenn man sich in jemanden verliebt«, erklärte Dave sanft.
    »Na schön, dann wünsche ich euch viel Vergnügen«, sagte ich schicksalsergeben und legte auf. Blöder Dave mit seinem blöden Spießerleben in Wimbledon.
    Ich drehte mich um und ging zurück in Richtung Pub. Vielleicht sollte ich tatsächlich Freundschaft mit dieser blöde Tussi schließen. Mir gingen erstaunlich schnell die Alternativen aus.

Kapitel dreißig
    FRAN, DU HAST EINE NEUE NACHRICHT VON FREDDY !
    HIER IST DAS, WAS ER DIR ZU SAGEN HAT!
    Fran,
    klingt so, als hättest du eine echt miese Zeit. Was immer da los ist, es tut mir leid. Pass gut auf dich auf und denk dran zu frühstücken. Nimm ein Bad. Oh, und wechsle die Socken, du schreckliches Mädchen. Scherz. Hoffe, es geht dir gut. Sag Ja zu einem Date. Morgen in zwei Wochen? Am Sonntag, dem 14. März?
    Ich esse gerade ein riesiges Pastrami-Sandwich. Es ist so köstlich, dass ich heulen könnte. Nur damit du’s weißt.
    Freddy x
    Date Nummer vier: Toni
    Zu meiner Freude liefen gerade die Backstreet Boys, als ich reinkam. Plötzlich fühlte ich mich zuversichtlicher, was das Date heute Abend anging. Es war Samstag. Am Donnerstag hatte ich erfahren, dass Michael Nellie zum Lunch zu Gordon Ramsay ausgeführt hatte, und seither hatte ich mir alle Mühe gegeben, diese Tatsache zu verarbeiten. Ich musste endlich begreifen, dass ich ihn verloren hatte, und meine Antennen anderweitig ausfahren. Das gelang mir zwar nicht allzu gut, doch als Stefania »Nur Mut!« zischte, als ich vorhin meine Wohnung verlassen hatte, nahm ich mir vor, es wenigstens zu versuchen.
    Toni kam mir zu neunzig Prozent homosexuell vor, doch das machte mir nicht wirklich etwas aus. Zurzeit verbrachte ich meine Abende ohnehin damit, mein Handy anzustarren und mich mit Duke Ellington zu streiten; alles andere war eine deutliche Verbesserung. Außerdem war da noch Freddy, den ich in zwei Wochen treffen würde. Obwohl ich an dem Punkt angelangt war, an dem ich selbst um ein Date mit einem Dachs froh gewesen wäre, war ich ein wenig aufgeregt, mich mit Freddy zu treffen. Er brachte mich zum Lächeln.
    Toni und ich trafen uns im Islington Diner auf einen Burger und einen Milchshake, später wollten wir – vorausgesetzt, wir verstanden uns – zum Abtanzen ins Old Queen’s Head auf der gegenüberliegenden Straßenseite gehen. Ich war absichtlich zehn Minuten zu früh dran, weil ich einen Extra-Milchshake schlürfen wollte, bevor Toni kam. Ich liebte Milchshakes mit einer ungesunden Leidenschaft. Fett, süß, voller künstlicher Inhaltsstoffe. Wunderbar. Ich lächelte die Bedienung an, die mir meinen Nutella-Bananen-Mix fertig machte. Der Typ sah gut aus, trug ein hautenges Streifenshirt wie Jean Paul Gaultier und wackelte mit dem Hintern, während er den Song der Backstreet Boys mitsang. Ich widerstand dem Drang, mich ihm mit meiner besten Karaoke-Stimme anzuschließen.
    Gerade als ich mich mit satanischer Freude auf meinen Nutella-Bananen-Shake stürzen wollte, fragte eine sehr feminine Stimme mit nördlichem Akzent hinter mir: »Frances?«
    Schuldbewusst fuhr ich herum, den Strohhalm im Mund, mitten im ersten gierigen Zug. Ja. Toni war definitiv schwul.
    Er sah meinen Milchshake an und kicherte aufgeregt. »Hi, Süße! Ich bin so früh dran, weil ich heimlich einen Extra- Milchshake schlürfen wollte, aber du bist mir zuvorgekommen, du Milchshake-Junkie!« Toni kicherte ohne Unterlass und zog die Augenbrauen hoch – die absolute Obertunte. Er küsste mich auf die Wange, und ich stellte fest, dass er wundervoll duftete. »Mmm, du duftest gut, Toni«, sagte ich und klopfte auf den Hocker neben mir.
    »Oh, danke ,Süße! Das ist Jean Paul Gaultier!«, zwitscherte er augenzwinkernd, schlug die Beine übereinander und öffnete die Speisekarte. Ich schmunzelte.

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