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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
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egal. Entscheidend war, dass sich Nellie und Michael ineinander verliebt hatten. Er ließ ihr das Wasser für ihr morgendliches Bad ein, und ich war Schnee von gestern. Die SMS mussten eine Art Ego-Massage gewesen sein: ein Köder, an dem ich weiterhin baumeln sollte. Warum nur eine Frau haben, die verrückt nach einem war, wenn man auch zwei haben konnte?
    Mir hatte er ein Bad eingelassen an dem Tag, an dem er mich verlassen hatte. War er da schon mit ihr zusammen gewesen? »Bitte, Michael, mach ihr keinen Heiratsantrag«, flüsterte ich. »Das ertrage ich nicht.«
    Ich stapfte in den White Cross Pub und zog mein Portemonnaie aus dem Sport- BH . »Gin Tonic«, bestellte ich mit kläglicher Stimme. Der Barmann sah mich angewidert an. Ich war knallrot, außer Atem und verschwitzt. »Keine Sorge«, murmelte ich. »Ich setze mich raus.« Wäre ich der Barmann gewesen, hätte ich mich auch nicht in meinem Pub haben wollen.
    Also hockte ich mich mit meinem Gin Tonic auf die eisige Bank draußen. Mein Atem wölkte immer noch dampfig um mein Gesicht, und ich fragte mich, was aus dieser Crack-Sucht noch werden sollte. Vielleicht gab es in London eine Gruppe der Anonymen Stalker! Eine Woge des Selbsthasses rollte über mich hinweg. Mum war in diesem Augenblick bei den Anonymen Alkoholikern, und ich war hier ? Bitte, lieber Gott, mach, dass alles gut für sie läuft.
    Plötzlich hörte ich knirschende Schritte, dann ein kehliges Lachen. Hinter mir stand Nellie, einen Gin Tonic in der Hand.
    Natürlich.
    »Oh. Ähm … es war ohnehin zu spät zum Inhalieren …« Ich verstummte und grinste reuevoll. Es war offensichtlich, dass ich flunkerte, doch mittlerweile war mir das egal. Ich hatte den Kampf verloren. Sie kicherte wieder. »Ich bin umgedreht, um mich zu vergewissern, dass mit dir alles in Ordnung ist, und da habe ich dich in den Pub schleichen sehen. Das hat mich echt zum Lachen gebracht! Zum Teufel mit der Rennerei! Ich habe jeden Tag trainiert – da darf ich mir doch wohl mal einen Drink gönnen!«
    Sie setzte sich neben mich. Auf ihrem glatten, porentief reinen Gesicht war kein einziger Tropfen Schweiß zu sehen, und ihre teure Lycra-Leggins schmiegte sich eng an ihre straffen, durchtrainierten Beine. Ich versank in meiner alten Jogginghose, zog mir die Kapuze über den Kopf und wünschte mir, ich würde auf der Stelle verenden, als sie mir eröffnete: » Mein Gott ,Michaels Ex ist völlig DURCHGEDREHT – sie ruft ihn andauernd an, jammert ins Telefon und fleht ihn an, wieder zu ihr zurückzukommen …«
    Das Klingeln meines Handys rettete mich. Noch nie zuvor war ich so dankbar gewesen, Daves Namen auf dem Display zu sehen. Er rief aus einem lärmigen Pub an. »Wo steckst du, Fran?«, schrie er.
    »Ich bin in Richmond«, flüsterte ich und ging rasch zum Geländer der Pub-Terrasse. Die Themse sah rau und finster aus. Ich fing an zu zittern.
    » WAS ?«, brüllte Dave.
    »Ich sagte, ich bin in Richmond.«
    Dave ging nach draußen und fragte, was zur Hölle ich dort zu suchen hatte. Ich blickte zu Nellie hinüber: Sie beobachtete mich aufmerksam; zweifelsohne nahm sie an, ich würde mit meinem Freund (Kater) Duke telefonieren. »Ähm, ich bin beim Laufen«, sagte ich, so leise ich konnte.
    Dave brach in Gelächter aus. »Du? Beim Laufen? Fran, du läufst wie eine Vogelscheuche! Was geht da vor?« Noch während ich herumdruckste, fiel bei ihm der Groschen. »Ach, verdammt noch mal, Fran. Du stellst doch nicht wieder Nellie Daniels nach, oder?«
    »Nein«, sagte ich starrköpfig. Dann: »Nun, doch.«
    Dave seufzte. »Hör auf damit, Franny. Komm nach Clerkenwell. Nimm dir ein Taxi. Du solltest dich nicht in der Nähe dieses Mädchens aufhalten. Weiß Gott, was zwischen ihr und Michael läuft, aber du quälst nur dich selbst. Komm ins Three Kings.«
    Leg auf . »Dave … bist du beim Gin-Donnerstag?«
    Ich konnte hören, wie er an einer Selbstgedrehten zog. »Ja. Und jetzt beweg deinen Hintern zu uns rüber.«
    »Willst du damit sagen, dass Leonie ohne mich den Gin-Donnerstag abhält?«
    Dave lachte leise. »Es war ihr kaum möglich, ihn mit dir abzuhalten. Du hast ihre Anrufe ignoriert. Hör auf rumzuzicken, komm her und versöhn dich mit ihr.«
    »Ist sie mit Alex da?«
    »Ja«, antwortete Dave und zog an seiner Zigarette. »Sie sind ein Paar«, fügte er sanft hinzu.
    »Das Mädel ist so loyal wie eine geile Straßenkatze«, schäumte ich. »Michael hat mein Leben ruiniert, und sie hat nichts Besseres zu tun, als sich

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