Happy End fuer drei
Gegen Alexis war schwer anzukommen. Besonders, was seine Tochter betraf.
„Und? Was halten Sie von Tina?“, erkundigte Alexis sich später am Abend telefonisch, nachdem Grady Savannah ins Bett gebracht hatte.
Er versuchte, nicht darüber nachzudenken, wie einsam er sich in seinem Haus fühlte, wenn Alexis nicht da war, und wie sehr er sie beim Abendessen vermisst hatte.
„Tina ist eine reizende Person“, antwortete Grady. „Zwischen ihr und Savannah scheint es allerdings nicht gefunkt zu haben. Das gibt mir ein bisschen zu denken.“ Tina hatte sich sehr um Savannah bemüht, war jedoch nur auf höfliche Gleichgültigkeit gestoßen.
„Tina hat gesagt, dass sie Sie und Savannah gern allein treffen würde – ohne mich.“ Täuschte er sich, oder klang ihre Munterkeit ein wenig aufgesetzt? „Ich denke, das ist eine gute Idee. In diesem Fall sind vier Personen sicherlich eine zu viel.“
Grady stimmte ihr zu. Er war sich jedoch nicht sicher, ob sie dieselbe Person meinten, die zu viel war. Nun ja, Savannah brauchte nun mal eine Mommy, und Tina war bereit, auf seine Bedingungen einzugehen.
Im Gegensatz zu Alexis …
„Ich habe es Savannah noch nicht erzählt. Aber Tina kommt morgen Abend mit einem neuen Puzzle vorbei, von dem sie glaubt, dass es ihr gefallen könnte. Ich werde einen dringenden Telefonanruf vorschieben und mich entschuldigen. Dann werden wir weitersehen.“
Eine kleine Pause entstand. „Erzählen Sie mir dann, wie es gelaufen ist?“, fragte Alexis in munterem Tonfall.
Grady sagte sich, dass er sich das Unmögliche lieber nicht wünschen sollte und ging auf ihre geschäftsmäßige Art ein. „Ich werde Sie sofort nach dem Treffen anrufen“, versprach er.
Tinas Besuch bei Grady war für fünf Uhr am Freitagnachmittag vorgesehen. Um vier Uhr erhielt Alexis einen Anruf von ihm. „Ich habe ein Problem“, fiel er mit der Tür ins Haus.
„Davon scheinen Sie in der letzten Zeit eine Menge zu haben“, neckte sie ihn.
Er seufzte. „Das ist nicht komisch.“ Sie hörte, wie eine Autotür geöffnet wurde. „Ich habe nicht viel Zeit zum Reden. Ich bin auf dem Weg zur Vorschule, um Savannah abzuholen.
Hoffentlich hatte er seine Meinung über Tina nicht geändert. Rein pragmatisch betrachtet würden die beiden ein gutes Paar abgeben. Bestimmt wäre Tina eine gute Mutter für Savannah. Gefühlsmäßig jedoch … nun ja, Alexis war ein bisschen enttäuscht, dass sie selbst und Grady nicht auf einer Wellenlinie lagen, was ihre jeweilige Zukunft anging.
Sie vertrieb die Erinnerung an ihren Kuss und wurde wieder ernst. „Was kann ich für Sie tun?“
„Sagen Sie die Verabredung ab“, bat er.
Alexis runzelte die Stirn. „Wie denn?“
„Versuchen Sie, Tina zu erreichen. Denken Sie sich eine Entschuldigung aus. Erzählen Sie ihr, dass der Abend kein guter Termin ist.“
„Darf ich fragen warum?“
Er klang ein wenig gequält. „Meine Eltern haben mich gerade angerufen. Überraschung! Sie wollen das Wochenende in der Stadt verbringen und bei uns übernachten. In einer Stunde werden sie hier sein.“
„Das könnte in der Tat etwas kompliziert werden.“
„Und wie! Deshalb bitte ich Sie ja, Tina anzurufen und unsere Verabredung auf nächste Woche zu verschieben. Ich habe schon versucht, sie auf dem Handy zu erreichen, aber ich lande immer bei der Mailbox. Ich kann nicht die ganze Zeit bei ihr anrufen, denn schließlich soll Savannah nichts mitbekommen …“
Alexis suchte nach Tinas Kontaktdaten. „Und wenn ich sie auch nicht erreichen kann?“
Grady stöhnte. „Hoffen wir, dass Sie’s können, denn wenn ich mit Savannah nach Hause komme, werden meine Eltern vermutlich schon vor der Tür stehen.“
Vergeblich versuchte Alexis, Tina auf allen Nummern, die sie ihr gegeben hatte, zu erreichen. Schließlich schaltete sie ihren Bürocomputer aus, griff nach ihrem Aktenkoffer, ihrer Handtasche und ihren Schlüsseln und fuhr zu Grady.
Bei ihrer Ankunft erkannte sie, dass es bereits zu spät war.
In der Einfahrt standen drei Wagen. Gradys Geländewagen, ein gelber Pick-up mit dem Logo der Wyatt-Bohrfirma sowie ein Toyota mit einer Parkplakette für das Kinderkrankenhaus.
Auf dem Weg zur Haustür überlegte Alexis, wie sie eine enttäuschte Tina aus dem Haus komplimentieren konnte. Auf ihr Läuten öffnete Grady. In seinem Gesicht stand die Aufforderung geschrieben „Retten Sie mich!“
„Es ist Alexis!“ Savannah löste sich von ihren Großeltern und lief zu ihr. Sie trug den
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