Happy End fuer drei
…“
„Ich habe sie mir angesehen. Zweimal sogar. Aber keine von ihnen schien mir wirklich passend zu sein.“
Alexis seufzte.
„Vielleicht würde ich anders darüber denken, wenn der Funke zwischen einer von ihnen und Savannah überspringen würde, doch …“
Alexis wusste nicht so recht, ob sie froh darüber sein sollte, dass er keine von ihnen attraktiv fand, oder frustriert über ihre Erfolglosigkeit. „Ich suche weiter“, versprach sie.
„Wieso gehen wir einkaufen, bevor ich meine Hausaufgaben gemacht habe, Daddy?“, fragte Savannah.
Weil Alexis eine potenzielle Kandidatin gefunden hatte, die ihr sehr erfolgversprechend erschien. Sie wollte sie unbedingt mit ihnen bekannt machen. Also hatten Grady und sie beschlossen, sich „zufällig“ beim Einkaufen über den Weg zu laufen – er mit Savannah und Alexis mit ihrer „Freundin“.
„Weil ich denke, dass du dir ein Eis verdient hast“, erklärte Grady. „Du hast dich heute Morgen sehr erwachsen verhalten. Und du verdienst eine Belohnung. Ich bin richtig stolz auf dich.“
Er hielt Savannah bei der Hand, während sie durch das Einkaufszentrum bummelten. Zufrieden schaute er auf sie hinunter. Das war eine gute Idee gewesen. Wenn sie wieder zu Hause waren, würde sie ihre Hausaufgaben bestimmt ohne zu Murren …
„He, Daddy, sieh mal!“ Aufgeregt hüpfte Savannah von einem Fuß auf den anderen.
Auf der gegenüberliegenden Seite im Innenhof der Einkaufspassage standen zwei Frauen vor einem Schuhgeschäft.
„Da ist Alexis. Und eine andere Frau.“ Vor Freude klatschte Savannah in die Hände. „Können wir Hallo zu ihnen sagen, Daddy? Bitte, bitte, bitte!“
„Ganz ruhig, Schätzchen. Ja, das können wir.“ Ehe er noch etwas sagen konnte, stürmte Savannah bereits los. Kurz vor Alexis blieb sie stehen, holte tief Luft und schaute schüchtern zu ihr hoch.
Alexis schien ihre Blicke zu spüren. Sie drehte sich um, ließ die Einkaufstüte fallen und öffnete die Arme. Genauso, dachte Grady, würde eine Mutter ihr Kind begrüßen. „Hallo, Schätzchen! Was für ein Zufall, dich hier zu treffen!“
Savannah schmiegte sich an Alexis und schlang ihr die kleinen Arme um den Hals. Man hätte glauben können, die beiden hätten einander seit Jahren nicht gesehen. Dabei waren sie noch vor sieben Stunden zusammen gewesen.
„Was machst du denn hier?“, fragte Alexis, nachdem sie ihre stürmische Begrüßung beendet hatten.
„Daddy und ich gehen Eis essen. Willst du mit uns kommen?“
Alexis schaute hoch zu Grady.
In ihren Augen lag Bedauern. Das lief nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte, aber Grady hatte es nun mal so gewollt.
„Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich uns anschließen würden“, meinte er höflich, wobei er die blonde Frau neben Alexis musterte. Sie war in ihren Dreißigern, hatte eine sportliche Figur, freundliche Augen und wirkte sehr temperamentvoll. Er streckte die Hand aus. „Ich bin Grady McCabe. Und das ist Savannah, meine Tochter.“
„Angenehm. Ich bin Tina Weinart.“
„Tina arbeitet als Schwester im Kinderkrankenhaus“, erklärte Alexis, während sie mit einer eleganten Bewegung aus der Hocke kam.
„Sie sind natürlich auch eingeladen“, sagte Grady zu Tina.
„Mit Vergnügen.“ Tina schaute zu Savannah. „Ich habe gehört, dass du gestern böse gefallen bist.“
Savannah schob ihre Hand in die von Alexis und hielt sie fest, während sie sich zur Eisdiele am anderen Ende des Einkaufszentrums aufmachten. Im Gehen hielt Savannah erst das eine und dann das andere Knie hoch, um ihre Schrammen zu zeigen. Unter dem Saum ihres Schulrocks kamen zwei große Pflaster zum Vorschein. „Es hat sehr wehgetan“, verkündete sie. Sie betraten die Eisdiele und setzten sich in eine U-förmige Nische. Sofort kletterte Savannah auf Alexis’ Schoß, legte den Kopf an ihre Brust und berichtete Tina von ihrem dramatischen Sturz. „Deshalb darf ich nicht mehr rennen, wenn es regnet“, fügte sie mit Betonung hinzu. „Ich könnte wieder ausrutschen.“
Tina nickte, genauso fasziniert von Savannah wie ihr Daddy.
Savannah hatte jedoch nur Augen für Alexis. Fünfundvierzig Minuten später, nachdem sie ihre Portion vertilgt hatte, ging sie mit ihr auf die Damentoilette, um ihr Hände und Gesicht zu säubern.
Tina schaute Grady an. „Sie ist entzückend. Ich würde sie gern näher kennenlernen – ohne Alexis. Ich fürchte, in ihrer Gegenwart bin ich chancenlos.“
Grady wusste, dass Tina recht hatte.
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