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Happy End fuer Harriet

Happy End fuer Harriet

Titel: Happy End fuer Harriet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Alexander
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“Selbstverständlich werden wir alle gewünschten Änderungen vornehmen.”
    Als Nächstes führte Lavinia ihre Schwägerin und Harriet in einen exklusiven Hutsalon. Elizabeth hatte viel Freude daran, die unterschiedlichsten Hüte anzuprobieren, bevor sie ihre Entscheidung traf. Harriet fand eine eher bescheiden anmutende Strohschute, die lediglich ein schmales Satinband als Schmuck aufwies.
    “Findest du ihn nicht etwas zu schlicht?” wollte Elizabeth zweifelnd wissen, doch Harriet lachte unbekümmert. “Nein, ich finde, er steht mir sehr gut”, erklärte sie bestimmt. “Mal sehen, was sich Lavinia ausgesucht hat.”
    Das junge Mädchen schien jegliches Interesse an den Hüten verloren zu haben. Es stand am Fenster und schaute angestrengt nach draußen.
    “Was hast du?” wollte Harriet wissen. Doch sie musste ihre Frage wiederholen, bevor Lavinia darauf reagierte.
    “Ich weiß es nicht”, gab sie verwirrt zur Antwort. “Mir war so, als hätte ich Gervase auf der anderen Straßenseite gesehen. Aber wahrscheinlich habe ich mich geirrt.”
    Harriet warf ihrer Schwester einen bedeutungsvollen Blick zu, und Elizabeth erhob sich von dem Ankleideschemel. “Werden Sie die Sachen, die wir gekauft haben, noch heute nach Templeton schicken?” erkundigte sie sich bei der Ladenbesitzerin.
    “Selbstverständlich, Mylady.” Unter Dankesworten wurden die drei jungen Damen hinauskomplimentiert.
    “Ich habe überhaupt nicht auf die Uhrzeit geachtet.” Elizabeth hatte es eilig, zu der wartenden Kutsche zurückzukehren. Ihre Versuche, auf dem Weg dorthin mit Lavinia zu plaudern, blieben erfolglos, da diese anscheinend nichts mehr um sich herum wahrnahm, sondern vielmehr damit beschäftigt war, die Fußgänger auf beiden Straßenseiten prüfend zu mustern.
    Selbst beim Einsteigen in die Kutsche verdrehte Lavinia noch den Kopf, und während sie zur Stadt hinaus rollten, spähte sie mit allen Anzeichen höchster Anspannung in die Nebenstraßen.
    “Es tut mir leid, dass wir Mr Calcott verpasst haben”, erklärte Elizabeth mitfühlend. “Vielleicht hast du ihn aber auch mit jemandem verwechselt.”
    Harriet krümmte sich innerlich. Die gute Lizzie bemühte sich, Worte der Ermutigung zu finden, denn sie hatte ja keine Ahnung, wer Gervase Calcott in Wirklichkeit war.
    “Du magst ihn sehr gern, nicht wahr?” fuhr Elizabeth fort. “Kennst du ihn schon lange?”
    “Ich … Wir kennen ihn schon unser ganzes Leben lang”, gab Lavinia zurück. Ihre Lippen zitterten verdächtig. “Als Kinder spielten wir zusammen, und er war immer sehr gut zu mir. Er ergriff stets für mich Partei, wenn mein Vater … unzufrieden mit mir war.”
    “Also war er so etwas wie ein älterer Bruder”, mutmaßte Harriet.
    “Ja, zunächst traf das wohl zu.” Lavinia errötete bis unter die Haarwurzeln. “Man schickte ihn zum Studieren nach Cambridge, denn er ist sehr klug, auch wenn er oftmals vorgibt, unbeholfen und dumm zu sein.”
    “Warum tut er das?”
    “Ach, er betrachtet es als eine Art Spiel. Er meint, es sei nicht immer weise, alle Karten offen auf den Tisch zu legen.” Lavinia nahm die Gelegenheit wahr, sich ausführlich über den Mann zu äußern, in den sie sich unsterblich verliebt hatte. “Dabei legt er es aber gewiss nicht darauf an, die Familie hinters Licht zu führen”, beeilte sie sich zu beteuern. “Ihr dürft nicht schlecht von ihm denken.”
    “Aber, meine Liebe, wie kämen wir dazu? Er ist ein ausnehmend angenehmer Gefährte. Meinst du, er wird ebenfalls zu dem Ball kommen? Die Augen werden ihm übergehen, wenn er dich in deinem neuen Kleid sieht.”
    Harriet hörte der Unterhaltung mit wachsender Sorge zu. Vielleicht sollte sie Elizabeth doch einen Hinweis auf Calcotts wahre Identität geben, damit diese Lavinia aus Unkenntnis der Umstände seiner Geburt nicht noch mehr ermutigte.
    Kaum waren sie in Templeton angekommen und allein in ihrem Zimmer, brachte Harriet ihrer Schwester behutsam die unerfreulichen Tatsachen bei.
    Elizabeth war zutiefst schockiert. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. “Harriet, du hast dich bestimmt geirrt”, protestierte sie schwach. “Wie kannst du so sicher sein, dass Mr Calcott … dass die Dinge so stehen, wie du behauptest?”
    “Aber ich bin sicher”, bekräftigte Harriet nachdrücklich und zählte die Gründe für ihre Überzeugung auf. “Es ist höchst ungewöhnlich, dass ein so junger Mann diese Art von Vertrauensstellung bei einem Herzog innehat. Er wuchs zusammen mit

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