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Happy End fuer Harriet

Happy End fuer Harriet

Titel: Happy End fuer Harriet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Alexander
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Harriet, meinetwegen kann Mrs Jennings ihn haben. Aber hoffentlich erwartet sie von ihm keine Treue. Seine Lordschaft wird sich nicht durch die Fesseln einer Ehe davon abhalten lassen, seinem ausgeprägten Interesse für weibliche Wesen nachzugehen.
    Als sich Harriet von Hugh beim Einsteigen in die Kutsche helfen ließ, verspürte sie erneut ein inneres Beben, das sie stets unter seiner Berührung empfand.
    Die anderen hatten bereits ihre Plätze eingenommen, sodass sie und Lord Ashby zwangsläufig nebeneinander saßen. “Haben Sie sich gut amüsiert heute Abend?” erkundigte er sich halblaut. “Mir war so, als hätten Sie mich des Öfteren mit bitterbösen Blicken bedacht.”
    “Da müssen Sie sich irren, Sir”, widersprach Harriet kühl. “Sie versuchen lediglich, mich wieder zu provozieren. Wie können Sie mich überhaupt wahrgenommen haben? Sie schienen vollauf beschäftigt zu sein, und den letzten Teil des Abends waren Sie nirgends zu sehen.”
    “Haben Sie mich etwa vermisst?” Hughs Stimme zitterte kaum merklich. “Es ist doch wohl ausgeschlossen, dass Sie eifersüchtig waren, meine Liebe, oder?”
    Harriet war so wütend auf ihn, dass sie darauf verzichtete, sich noch weiter mit ihm zu unterhalten. Sie ahnte, dass sie dann die Beherrschung verlieren würde, und das wollte sie Elizabeth nicht antun. Es war ein herrlicher Abend für sie gewesen, und auch Lavinia und Piers waren bester Laune.
    Als sie zu Hause in die große Eingangshalle traten, kam ihnen der Butler des Duke entgegen. Er schien sehr aufgeregt zu sein, und Hugh zog ihn beiseite.
    “Was ist los?” wollte er wissen. “Ist Seiner Gnaden etwas zugestoßen?”
    “Nein, Sir, aber Colonel Leggatt wartet im Salon. Es geht um Lord Swanbourne!”
    Elizabeth hatte den Namen ihres Mannes gehört und wurde bleich. “George? Was ist geschehen? Bitte, sagt es mir auf der Stelle.”
    “Komm, wir werden den Colonel begrüßen.” Hugh umfasste mit unbeschreiblicher Zärtlichkeit ihren Ellbogen und führte Elizabeth sacht in den Salon.
    Colonel Leggatt erhob sich bei ihrem Eintreten. Er sah grau aus vor Müdigkeit, und sein Gesicht wirkte eingefallen. “Elizabeth, Sie müssen sich setzen.”
    “Nein, nein!” Sie umklammerte seinen Arm. “Haben Sie von George gehört?”
    “Meine Liebe, ich bedauere es unendlich, der Überbringer schlechter Nachrichten zu sein. Die Schlacht gegen Napoleon fand nahe dem kleinen Dorf Waterloo statt. Es gab schwere Verluste auf beiden Seiten. George wird seitdem vermisst.”
    Elizabeth schwankte, und Hugh zwang sie mit sanftem Druck, sich hinzusetzen. Er hielt ihr ein Glas Brandy an die Lippen, und gehorsam nippte Elizabeth an dem Getränk.
    “Aber man hat doch gewiss nicht die Toten und Verletzten einfach zurückgelassen?” Harriet hielt Elizabeths Hand.
    “Selbstverständlich nicht. Aber George ist spurlos verschwunden.” Hilfe suchend sah der Colonel zu Hugh hinüber.
    “Dann werden wir die Hoffnung nicht aufgeben”, erklärte dieser bestimmt. “Vielleicht wurde George von einer Bauernfamilie aufgenommen. Möglicherweise ist er verwirrt oder leicht verletzt.”
    “Glaubst du das wirklich? Oh, mein armer Liebling!”, rief Elizabeth verzweifelt aus. “Er leidet wahrscheinlich, und ich kann ihm nicht helfen.” Ihr Körper wurde von Schluchzern geschüttelt.
    Piers tätschelte ihr unbeholfen die Hand. “George ist ein zäher Bursche”, versuchte er sie zu trösten. “Er hat schon so manchen Kampf überstanden.” Piers war sehr blass, und im Hintergrund konnte Harriet Lavinia weinen sehen.
    “Lizzie, Liebste, warum gehst du nicht zu Bett? Der Colonel bleibt über Nacht hier, und morgen kann er dir einen weiteren Bericht geben. Du musst versuchen, ein wenig Ruhe zu finden.” Harriet legte ihrer Schwester liebevoll einen Arm um die Schultern.
    “Eine gute Idee!” Lord Ashby umfasste ihre Taille und zog Elizabeth hoch. Einen Moment blieb sie aufrecht stehen und starrte in die besorgten Gesichter ringsum. Dann wurde sie ohnmächtig.

8. KAPITEL
    Als der Morgen kam, war Elizabeths Tränenstrom versiegt. Vergeblich drängte Harriet sie, Nahrung zu sich zu nehmen oder wenigstens etwas zu trinken.
    “Sie fügt sich und dem Baby großen Schaden zu, wenn sie so weitermacht”, beklagte sie sich bei Kathie.
    “Überlassen Sie Ihre Schwester ruhig meiner Obhut, Miss Harriet”, bat die Kinderfrau. “Gehen Sie nur, und versuchen Sie, noch einige Einzelheiten herauszufinden. Ich rede mit Ihrer

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