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Happy End fuer Harriet

Happy End fuer Harriet

Titel: Happy End fuer Harriet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Alexander
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eigenen Liebreiz für die Ausfahrt.
    “Wir müssen so etwas öfter machen”, murmelte er Harriet ins Ohr, die dicht neben ihm stand. “Das scheint die beste Medizin für deine Schwester zu sein.”
    “Sie sieht tatsächlich viel besser aus.” Harriet wollte ihm nicht den wahren Grund für Elizabeths gute Laune nennen. Dazu fühlte sie sich seiner noch nicht sicher genug.
    “Wo ist eigentlich Lavinia?”, fragte Elizabeth plötzlich.
    “Ich glaube, ich habe sie draußen gesehen”, erklärte Harriet geistesgegenwärtig und eilte ohne weitere Erklärung hinaus.
    Wie sie befürchtet hatte, befand sich Lavinia auf dem Platz vor den Ställen, zusammen mit Gervase Calcott. Er war offenbar gerade im Begriff gewesen fortzureiten und sah nun mit regloser Miene auf Lavinia hinab, die sein Pferd am Zaumzeug hielt, sodass er sich weder vor- noch rückwärts bewegen konnte.
    Als Harriet sie ansprach, reagierte Lavinia nicht. Wie gebannt starrte sie zu Gervase hinauf. Harriet schaute verstohlen zum Haus und sah, dass der Duke an einem der oberen Fenster stand und sie beobachtete.
    “Lavinia, komm jetzt, bitte. Dein Vater beobachtet uns.”
    Widerwillig kam das junge Mädchen der Aufforderung nach und sie begaben sich ins Speisezimmer.
    Bei Tisch herrschte eine gespannte Atmosphäre. Lavinia hüllte sich in Schweigen, und jeder erwartete einen zornigen Ausbruch des alten Duke. In eine Gesprächspause hinein sagte er schließlich mit eisiger Stimme: “Na, Lavinia, bist du plötzlich mit Stummheit geschlagen?”
    Sie murmelte etwas Unverständliches vor sich hin.
    “Lauter, bitte!”, donnerte ihr Vater los. “Wir können dich nicht hören und wüssten doch gern, was du so denkst. Falls du überhaupt fähig bist zu denken.”
    Harriet warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, den er geflissentlich ignorierte. Lavinia senkte den Kopf und begann zu weinen.
    “Du verweichlichtes Ding. Meine Geduld mit dir ist am Ende. Geh mir aus den Augen. Du wirst noch vor Monatsende nach Yorkshire fahren. Ich bin gespannt, was meine Schwester mit dir anstellt.”
    Lavinia sprang auf und rannte schluchzend hinaus.
    Nachdem sich der Duke zurückgezogen hatte, löste sich die verkrampfte Stimmung. “Ich werde mit ihm reden”, erbot sich Harriet. “Vielleicht kann Lavinia das Verhalten ihres Vaters in einem anderen Licht sehen, wenn er ihr erklärt, dass er es nur gut mit ihr meint.”
    “Sie hat noch niemals Spaß gehabt.” Piers war schockiert über die Art und Weise, in der der Duke Lavinia behandelt hatte. “Dabei vergöttert sie ihn geradezu, aber er merkt es nicht. Wenn ich nur wüsste, was er gegen Gervase hat. Wir sind zusammen aufgewachsen, und Vater hat ihn immer über den grünen Klee gelobt. Wir waren es oftmals leid, ihn ständig als leuchtendes Vorbild hingestellt zu bekommen.”
    Wie Harriet angekündigt hatte, suchte sie den Duke später zu einem Gespräch unter vier Augen auf. Sie war noch immer deprimiert, dass die Familienmitglieder so große Probleme miteinander hatten. Sie erkannte auf den ersten Blick, dass der alte Mann auch unter dem Zerwürfnis litt und zudem sehr erschöpft war.
    Wortlos setzte sie sich auf den Schemel zu seinen Füßen und nahm eine seiner Hände. Er erwiderte den leichten Druck ihrer Finger und gab Harriet damit zu verstehen, wie wohl ihm ihre Anteilnahme tat.
    “Sie sind doch ein vernünftiges Mädchen”, sagte er sehr leise. “Sie wissen so gut wie ich, dass es so nicht weitergehen kann, nicht wahr?”
    “Ja.”
    “Also, worüber zerbrechen Sie sich dann Ihren klugen Kopf?”
    “Ich wünsche mir so sehr, dass Sie Frieden mit Lavinia schließen. Es muss Sie doch betrüben, Ihre Familie in einem solchen Aufruhr zu wissen.”
    “Das macht Ihnen wohl Kummer, Mädchen, was? Nun, ich bin daran gewöhnt.”
    “Aber Freude empfinden Sie darüber gewiss nicht”, protestierte Harriet. “Und für uns Unbeteiligte ist die Situation wirklich unangenehm.”
    Der Duke setzte soeben zu einer Antwort an, als die Tür aufflog und Lavinia hereingestürmt war.
    “Ich werde nicht fortgehen”, rief sie schrill. “Und du wirst mich nicht dazu zwingen können. Ich werde durchbrennen …”
    “Aber ganz bestimmt nicht mit Calcott! Er wird dich nicht wollen.” Wie aus der Pistole geschossen kam die grausame Antwort des Duke.
    “Oh doch, oh doch! Er wird mit mir davonlaufen, wenn ich ihm erzähle, wie du mich behandelst.”
    “Versuch es nur!” Der Duke atmete stoßweise. Sein Gesicht war aschgrau.

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