Happy End im Mondpalast
schien.
„Möchtest du Hana in ein Kinderbett legen?“, fragte er, als sie den Empfangsraum des Flugzeugs betraten. „Ich habe dafür gesorgt, dass mehrere Betten an Bord sind“, fügte er hinzu, als er ihr erstauntes Gesicht sah.
Statt zu antworten, drückte Beth ihr Baby fester an sich. Jetzt, wo alles entschieden war, empfand sie erst die Ungewöhnlichkeit ihrer Lage.
„Ich werde dich herumführen, damit du dich besser zurechtfindest.“ Wie klein und verloren sie dastand, ihr Kind krampfhaft an die Brust gedrückt! Khal konnte ihre Angst verstehen. Sie hatte eine mutige Entscheidung getroffen und wusste, dass sie sich bereits auf fremdem Hoheitsgebiet befand.
„Hier entlang.“ Er führte sie in eine bequeme Lounge, die Beth eher in einem Hotel erwartet hätte. „Wenn du etwas brauchst, musst du nur fragen.“
„Danke“, antwortete sie höflich, aber mit ausdruckslosem Gesicht. „Niemand wird dich stören. Wenn du einen Wunsch hast, brauchst du nur auf diesen Klingelknopf zu drücken.“
Beths Augen leuchteten auf, dann nahm ihr Gesicht wieder den gleichgültigen Ausdruck an. „Wenn du mir alles zeigst, kann ich mir allein helfen.“
Sie brauchte Khal nur anzusehen, um zu wissen, dass sie etwas Unmögliches von ihm verlangte. Er konnte ihr nichts zeigen, denn alle Details waren ihm unbekannt. Er brauchte ja nur zu klingeln, damit seine Wünsche erfüllt wurden! In seinem ganzen Leben hatte er nie nach etwas suchen müssen.
„Jemand vom Personal wird das übernehmen“, sagte er wie zur Bestätigung. „Du willst sie bestimmt nicht kränken, indem du ihre Hilfe ablehnst.“
Beth schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich nicht.“
„Es befindet sich auch ein Arzt an Bord, falls du einen brauchen solltest.“ „Das wird hoffentlich nicht nötig sein.“ „Weiter hinten befinden sich zwei Schlafzimmer … jeweils mit einem Kinderbett. Such dir eins davon aus. Meine Räume liegen in der Nähe des Cockpits. Du wirst mich also nicht stören.“
„Das würde mir nicht im Traum einfallen.“
Khal überhörte die Ironie. „Die Räume für das Personal liegen am Ende der Maschine in einem besonderen Abschnitt. Du wirst daher ebenfalls nicht gestört werden.“
„Wie beruhigend … nicht wahr, Hana?“ Beths sarkastischer Unterton war nicht zu überhören.
„Es gibt drei Badezimmer … alle mit Dusche und Whirlpool.“
„Und einem Stapel dicker, weicher Handtücher?“
„Selbstverständlich.“
„Hast du jemals daran gedacht, dich als Makler zu betätigen?“
Auch das überhörte Khal. „Wir haben auch ein Bordkino.“
„Aber keinen Swimmingpool?“ Der Hieb saß, das sah sie ihm an. „Und in der Lounge habe ich das Kinderbett vermisst.“
„Ich werde eins hineinstellen lassen. Übrigens befindet sich ein ausgebildetes Kindermädchen an Bord. Ich hatte mit Faith gerechnet, sonst hätte ich zwei bestellt.“
Beth zog die Augenbrauen hoch. „Bestellt … wie eine Pizza?“ Khal antwortete nicht. „Es geht hier um Menschen, Khal, die Respekt verdienen, weil sie zu uns gehören.“
„Zu uns?“
Beth errötete. „Ich brauche niemanden … vielen Dank.
Hoffentlich ist das Kindermädchen nicht gekränkt.“ „Bestimmt nicht.“
Khal flog die Maschine selbst. Kann er anderen denn gar nichts überlassen?, fragte sich Beth, als er mit seinem weißen Gewand verschwunden war. Nur der Duft von Sandelholz und Amber war zurückgeblieben, und so würde sie ihn in Zukunft stets zu Gesicht bekommen – den rauen, kriegerischen Scheich mit dem unheimlichen Glamour und den kalten schwarzen Augen.
Der Flug verlief ruhig und ereignislos. Als das Fahrgestell ausgefahren wurde, stellte Beth zu ihrer Überraschung fest, dass sie voller Erwartungen nach Q’Adar zurückkehrte. Schon vom Flugzeug aus hatte sie die positiven Veränderungen bemerkt, die auf Khals Einfluss zurückzuführen waren. Trotz der immer wieder aufflackernden Kämpfe war es ihm gelungen, größere Wüstenflächen in Getreidefelder zu verwandeln. Sie hätte ihn gern dazu beglückwünscht, aber als die Maschine ausgerollt hatte, erwartete sie eine Limousine. Khal fuhr mit einem schnellen Sportwagen voraus.
Auch daran würde sie sich gewöhnen müssen. Während der Herrscher von Q’Adar ein schnelles, mitreißendes Tempo anschlug, würden seine uneheliche Tochter und deren Mutter hinter getönten Scheiben langsamer nachfolgen. Trotzdem fühlte sie sich durch die Aussicht belebt, hier für Hanas Zukunft zu sorgen – bis Khal
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