Happy End in Hollywood? (German Edition)
nach zehn Uhr abends. Sie fanden Hannah und Theo schlafend auf der Couch vor. Offenbar hatten sie sich eine DVD angesehen, bis der Schlaf sie übermannt hatte. Ganz ruhig lag Theos Kopf auf Hannahs Schoß.
Cece schaltete das Gerät aus und dimmte das Licht. Sie wollte Theo ins Bett tragen, ohne ihn aufzuwecken. Als sie sich umwandte, sah sie, wie Jack Hannah sanft weckte. Dann, bevor sie das Sofa erreichen konnte, nahm er das schlafende Kind auf den Arm. Theo seufzte im Schlaf kurz auf und schmiegte sich an Jacks Brust. Erst in diesem Moment fiel ihr auf, dass Theo das blaue T-Shirt anhatte, das zuvor Jack getragen hatte.
Hannah musste Ceces fragenden Blick bemerkt haben, denn achselzuckend sagte sie: „Er wollte es unbedingt anziehen, ich konnte ihn nicht davon abbringen. Wahrscheinlich hat er gespürt, dass irgendwas nicht stimmte, und das war seine Art, mit seinen Sorgen umzugehen.“
Jack warf Cece einen verschwörerischen Blick zu. Ihr war klar, dass er sich nicht imstande fühlte, Hannah die Wahrheit über Lillian zu sagen.
Mit Theo auf dem Arm verließ Jack das Zimmer, und Cece wurde unwillkürlich warm ums Herz. Er sieht gut aus im T-Shirt seines Vaters, dachte sie. Und auf den Armen seines Vaters.
Cece hielt es für angemessen, Hannah alles zu erzählen. Sie kannte Lillian gut genug, um zu wissen, dass die alte Dame es so gewollt hätte. Hannah hörte zu und nickte stumm. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
„Ich habe so etwas schon befürchtet“, sagte Hannah. „So ist Miss Lillian. Niemals würde sie jemanden um Hilfe bitten. Und wenn es ihr nicht gut ging, hat sie es immer heruntergespielt.“
Trotz ihrer Betroffenheit machte sie sich daran, das Zimmer aufzuräumen. Dann sagte sie: „Ich gehe jetzt lieber auch ins Bett. Morgen gibt es bestimmt viel zu tun. Bleibt jemand von der Familie über Nacht bei ihr?“
„Heute Nacht ist Markus im Krankenhaus“, antwortete Cece. „Morgen früh löst Sabrina ihn dann ab.“
Einen Moment später ging Cece ebenfalls nach oben. Nach dem anstrengenden Tag war sie einerseits froh, Theo nicht die Treppen hochtragen zu müssen, andererseits vermisste sie das beruhigende Gefühl seiner Nähe.
Im dritten Stock fand sie Jack wartend vor ihrem Zimmer vor. „Ich wusste nicht, wo Theo schläft“, sagte er leise. „Aber das einzige benutzte Bett war in diesem Zimmer, also habe ich ihn dort hingelegt.“
„Das ist in Ordnung. Er fühlte sich in dem großen Haus noch etwas fremd, deshalb hat er immer bei mir im Bett geschlafen.“
Jack nickte geistesabwesend. Er schien nur mit halbem Ohr zugehört zu haben, aber wer konnte es ihm verdenken?
Obwohl sie sich nach ein paar Stunden Schlaf sehnte, wollte sie Jack in dieser Situation nicht einfach so allein lassen. Daher folgte sie ihm, als er in Richtung Treppe ging.
„Ich weiß nicht, was ich heute ohne dich getan hätte“, sagte er, als er sie bemerkte.
Sie wusste nicht recht, was sie sagen sollte, und entschloss sich, ehrlich zu sein. „Jack … es tut mir leid, dass ich jetzt nicht die richtigen Worte finde. Du kennst mich – wenn es um launige Bemerkungen und knackige Dialoge geht, bin ich genau die Richtige. Aber in so einer Situation fällt mir leider nichts Passendes ein. Es gibt bestimmt viele Frauen, die jetzt tröstende Worte finden würden, um dich aufzubauen. Ich wünschte, ich könnte das auch, aber dieses Talent fehlt mir leider.“
Er drehte sich herum und sah ihr in die Augen. In diesem Moment wurde ihr erst bewusst, wie nahe sie ihm war. Die gedämpfte Flurbeleuchtung verstärkte noch das Gefühl der Nähe und Verbundenheit.
Sie standen im langen Flur, ein gutes Stück von dem Zimmer entfernt, in dem Theo schlief, trotzdem senkte Jack die Stimme. „Du hast recht“, sagte er und strich ihr sanft über die Wange, „ich kenne dich. Und ich erwarte jetzt keine hohlen Mitleidsphrasen von dir. Ich will, dass du bist, wie du bist. Du bist geradeheraus und ehrlich, eine deiner besten Eigenschaften. Und davon abgesehen, zurzeit gibt es sowieso keine Worte, die helfen würden.“
Seine Hand fühlte sich angenehm warm an.
„Nein, wohl nicht“, sagte sie.
„Lillian wird sterben. Da spielt es keine Rolle, dass …“ Er konnte nicht weitersprechen.
Es machte sie tief betroffen, Jack so sprachlos zu sehen. Jack, der sonst nie um Worte verlegen war. Tröstend nahm sie ihn in die Arme. Sie hielt ihn ganz fest, als ob diese Umarmung den Kummer und die Sorgen, die sie erwarteten, fernhalten
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