Happy End in Mailand
ich mich immer um dich kümmern. Ich werde dich immer liebhaben und dich bei mir haben wollen.“
Lucs Versprechen an seine Tochter rührte Bella. Das war einfach nicht fair. Wie konnte er solche Dinge sagen, sie wahrscheinlich sogar ernst meinen, nachdem er seine Tochter so lange allein gelassen hatte? Schon wollte sie sich entschuldigen, besann sich aber anders, als sie Graces hoffnungsvollen Gesichtsausdruck sah.
„Natürlich komme ich mit dir mit. Es wird bestimmt ganz toll. Seit Ewigkeiten habe ich keine Pizza mehr gegessen.“
Eine halbe Stunde später saßen sie im Garten der Pizzeria. Wie eine richtige Familie, dachte Bella.
„Möchtest du gerne eine Pizza, Grace?“, wandte sich Luc an seine Tochter, die sich mit großen Augen umsah. „Du kannst auch was anderes haben. Nudeln, Lasagne, Suppe …“
„Pizza, bitte, il mio papa.“ Sie neigte sich Luc zu und flüsterte: „Ich liebe Pizza.“
Luc lächelte. „Dann soll es Pizza sein.“ Er nickte dem Kellner zu, der ihre Bestellung aufnahm.
Dass Grace Italienisch mit ihrem Vater sprach, zeugte von ihrem wachsenden Vertrauen, und Bella freute sich insgeheim. Vielleicht würden die beiden doch zueinanderfinden, und alles würde gut werden. Oder veränderte sich einfach nur ihre eigene Sichtweise? Ließ sie sich womöglich von Luc einlullen? Sie musste sich vor ihm in Acht nehmen.
Luc betrachtete Bella über den Tisch hinweg und fragte sich, weshalb er sie so gedrängt hatte, mit ihnen auszugehen. Sie wirkte nicht sehr glücklich, und er konnte sich vorstellen, dass er selbst der Grund dafür war.
Die Pizzas wurden serviert, und alle ließen es sich schmecken.
Nach dem Essen kletterte Grace auf den Stuhl neben Bella. Nach einer Weile schlief sie ein; ihr Kopf ruhte an Bellas Arm. Geistesabwesend strich sie über die dunklen Locken des Kindes.
„Deine Schwester wird sicher bald ihr Baby bekommen“, bemerkte Luc, um eine Unterhaltung in Gang zu bringen. Wenn er ehrlich war, hatte er sich vorher Gedanken gemacht, ob Chrissy überhaupt in ihrem Zustand ein Abendkleid und seinen Schmuck vorteilhaft zur Geltung bringen würde. Doch er hatte Bellas Geschick unterschätzt. Chrissy hatte eine Abendrobe getragen und wunderbar darin ausgesehen.
Bei ihrem Anblick hatte Luc sich an die Geburt seines eigenen Kindes erinnert, und Schuldgefühle waren in ihm aufgeflammt. Schuldgefühle im Hinblick auf Grace waren seine ständigen Begleiter.
„Chrissy erwartet ihr Baby in etwa einem Monat“, antwortete Bella leise. „Hoffentlich geht alles gut.“
„Du brauchst nicht zu flüstern. Sie wird nicht aufwachen“, versicherte Luc. Grace hatte einen tiefen Schlaf, genau wie Dominic. Rasch schob er den Gedanken an seinen Bruder beiseite. „Ich bin sicher, es wird keine Probleme geben.“
Er dachte an die Freude und die Ehrfurcht, die er bei Graces Geburt empfunden hatte, und daran, wie er sich geschworen hatte, ein guter Vater und Ehemann zu sein. In beidem hatte er versagt.
„Freust du dich, dass deine Schwester ein Baby bekommt?“
Bella zuckte die Schultern. „Es ist schön für Chrissy. Und ich nähe seit Monaten Kindersachen.“
Hinter ihren gelassen dahingesagten Worten spürte Luc eine verborgene Trauer. Auch mir ist Unglück nicht fremd, Arabella. Aber vielleicht sorgte sie sich auch nur um ihre Schwester.
Leise stand er auf. „Du hast deine Sache heute sehr gut gemacht. Vielen Dank für deine Hilfe und auch dafür, dass du heute Abend mitgekommen bist. Grace hat deine Gesellschaft so sehr genossen. Bitte übermittle deinen Schwestern meinen Dank. Sie haben die Kleider und meinen Schmuck mit so viel Anmut getragen.“
Bella erhob sich ebenfalls, stützte dabei aber Grace, bis Luc an ihre Seite getreten war. „Sie haben es genossen, sich einmal richtig herauszuputzen.“
Ganz sacht hob Luc seine kleine Tochter auf seine Arme.
„Wir sollten zu den Autos gehen.“
Dort angelangt, bettete er Grace auf den Rücksitz seines Wagens. Die Kleine rührte sich nicht.
„Man möchte nicht meinen, dass sich ein Kind im Wagen befindet“, sagte Bella, als sie das ruhig schlafende Mädchen betrachtete, bevor Luc die Tür schloss.
Und lange Zeit hatte es in seinem Leben kein Kind gegeben und auch sonst niemanden, der ihm nahestand. Einsamkeit befiel Luc, und der Schmerz nahm ihm den Atem. Er wollte Bella in die Arme ziehen, um diese Leere in seinem Herzen zu füllen. Irgendwie hatte sich seine Einstellung zu dieser Frau grundlegend geändert, und er
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