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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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hergekommen?
    »Ich würde sagen, dass in unserer kleinen Gemeinde mittlerweile jeder Häuptling Schreiender Bär kennt«, sagte Vicki, deren Stimme von Vogelzwitschern zu Scheibenwischern übergegangen war, die über eine trockene Windschutzscheibe kratzten. Sie und Kat wirkten nicht im Mindesten überrascht.
    »Ma’am«, erwiderte der Häuptling.
    »Wir sollten alle miteinander nach Hause gehen«, schlug Vicki vor. »Findet ihr nicht?«
    »Bringt euren Wagen doch morgen vorbei, was haltet ihr davon?«, meinte der Häuptling. »Ich würde ihn mir gerne ansehen.«
    »Tja«, sagte ich. »Er hat einen kleinen Schaden, aber wir könnten ihn schieben. Ja, das machen wir.«
    »Eigentlich dachte ich, ihr Kids bleibt morgen den ganzen Tag bei mir?«, sagte Vicki.
    »Ach ja? Seit wann?«
    » LASS SIE HERKOMMEN, DU SCHEINHEILIGE SPENDERIN! ICH HALTE SIE SCHON NICHT DEN GANZEN TAG FEST .«
    »Kleine Kinder dürfen nicht mit diesem rostigen Schrott spielen«, flötete Vicki. »Das ist gefährlich, davon bekommen sie Wundstarrkrampf.«
    »Wird ihnen guttun«, sagte der Häuptling. »Verrosteter Schrott ist bald alles, was von diesem Planeten übrig bleibt. HAWOOOO WOO WOO WOO !«
    Lincoln setzte sich zu Füßen seines Herrchens und heulte mit.
    » TROTTEL .«
    Vicki Lightbody schnalzte mit der Zunge.
    »Ein bisschen mehr Optimismus würde Ihnen gut zu Gesicht stehen«, sagte sie mit einem Engelslächeln. »Wenn das Leben dir eine Zitrone gibt, mach Limonade draus, lautet mein Motto.«
    Häuptling Schreiender Bär teilte Mrs Lightbody mit, was das Leben ihm seiner Meinung nach mitgegeben hatte. In ihrem strahlenden Gesicht zuckte es kurz wie ein Riss in einem Osterei.
    »Also, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll«, sagte sie.
    »Ist doch kein Problem. Wir kommen morgen früh für ein paar Stunden vorbei«, sagte ich zum Häuptling. »Bis dann.«
    Häuptling Schreiender Bär nickte.
    * * *
    Kaum waren wir vor dem Tor, stieß Kat einen Pfiff aus.
    »Mann, was findet ihr Kinder nur an dem? Geht euch das Gebrüll nicht irgendwann auf die Nerven?«
    »Er ist ein armer Mann«, sagte Vicki. »Ein armer kranker Mann.«
    »Im Übrigen hat er erst angefangen zu schreien, als Sie gekommen sind«, bemerkte ich. »Echt. Vielleicht schreit er nur Erwachsene an.«
    Vicki rümpfte die Nase.
    »Jedenfalls geht ihr morgen nicht dahin zurück. Wir können zwei Kinder nicht mit diesem Verrückten allein lassen und Trey hätte euch nie verraten dürfen, wie man dahin kommt.«
    Ich sah J.Lo an. Er beugte sich vor und flüsterte mir einen Fluchtplan ins Ohr, bei dem Vicki Lightbody am Ende in einer Kugel aus Superzwirn und Kaltschaum steckte. Ich hoffte, dass es nicht dazu kommen würde, doch der Plan war gut.
    An dem Abend gingen wir mit Vicki nach Hause und aßen ihr Essen. Wir schliefen im Wohnzimmer und lehnten ihren Vorschlag, aus den Sofakissen eine Burg zu bauen, höflich ab. Um genau zu sein, war J.Lo ganz begeistert von der Kissenburgidee, malte Pläne und redete ununterbrochen über diese Art von Dämmung im Vergleich zu jener Art von Dämmung, bis er fragte, ob in New Mexico häufig die Erde bebte und ich ihm einen Blick zuwarf, der ihm sagen sollte:
Ich kann es dir jetzt nicht erklären, aber hör gefälligst auf, über Zentralheizungen zu reden und schwenk auf Ninjas um, ehe noch jemand auf die Idee kommt, dass du nie im Leben ein Zehnjähriger unter einem Bettlaken bist, du dämlicher Außerirdischer.
    Glücklicherweise waren wir mit Vicki und Andromeda allein in der Wohnung und Vicki merkte vor Freude darüber, dass ihr Wunsch endlich in Erfüllung ging, gar nicht, was sie wirklich bekommen hatte: nicht etwa zwei dankbare glückliche Kinder, sondern einen Alien aus dem Weltall und eine Elfjährige, die allmählich Platzangst und das Gefühl bekam, mit einem anständigen Frühstück im Bauch nach Arizona rennen zu können.
    »Aufwachen! Und den Morgen feiern!«, flötete Vicki am nächsten Tag. »Jetzt gibt’s lecker Speck mit Eiern!« Sie kicherte über den Reim, doch dann runzelte sie die Stirn.
    »Was ist das für ein Lärm? Kommt das vom Rauchmelder?«, fragte sie und eilte hinaus, um nachzusehen. J.Lo beugte sich zu mir vor und lauschte.
    »Hm. Du bist das«, sagte er.
    Ich atmete ein und der Lärm hörte auf.
    »Tut mir leid«, sagte ich und rieb mir mit den Handrücken die Augen. »Anscheinend habe ich mit geschlossenem Mund ein wenig geschrien. Ich will einfach hier weg. Und ich mache mir Sorgen um Sau.«
    Dann berichtete

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