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Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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wollten. Es waren nur zwei Wächter im Raum, obwohl es jede Menge Kameras gab und wahrscheinlich andere Wächter, die sie auf Bildschirmen beobachteten.
    Cooper hatte einen gelben Fleck am Kinn und einen Schnitt über dem linken Auge.
    »Gut siehst du aus«, sagte Jacob.
    »Danke gleichfalls, Jake.«
    Jacobs Hand ging an die Nase, blieb darüber schweben, ohne sie zu berühren, fiel dann wieder auf den Tisch. »Immer noch der harte Mann, hm? Das sieht man gern.«
    »Okay«, sagte Cooper, »ich seh verboten aus, und ich weiß es. Das ist kein Scheißpicknick hier drinnen, egal was die Zeitungen einem erzählen.« Er krümmte die Finger. Am Zeigefinger waren Nikotinflecken. »Du solltest den andern Kerl mal sehen.« Er lächelte. Es dauerte nicht lange. Seine Lippen fingen an zu zucken.
    »Nur einer?«, fragte ihn Jacob.
    Cooper hörte auf zu lächeln und spitzte die Lippen. Seine Stimme war ruhig. »Vier«, sagte er. »Sie waren zu viert.«
    Hörte sich an, als könnte Cooper eine Therapie gebrauchen. Jacob wollte es schon vorschlagen, dachte sich dann aber, dass Therapie wohl nicht Coopers Ding war.
    Nach einer Weile schniefte Cooper laut und sagte: »Also kein Glück gehabt mit Pearce?« Jacob schüttelte den Kopf.
    »Habt ihr ihm nicht genug Geld geboten?«, fragte Cooper.
    »Es lag am Job. Er fand ihn nicht sehr verlockend. Ich glaub nicht, dass ich ihm beibiegen konnte, wie ernst die Lage ist. Er hat gedacht, ich übertreibe.«
    Cooper kratzte sich am Ohrläppchen. »Und was wollt ihr jetzt machen?«
    Jacob schaute sich um und flüsterte: »Ihn kaltmachen.«
    »Pearce kaltmachen? Das ist aber heftig.«
    »Halt den Mund, Cooper. Du weißt, wen ich meine.«
    »Wenn du nicht mein Onkel wärst, würdest du dir jetzt eine fangen, dafür, dass du mir sagst, was ich machen soll.«
    Jacob schaute ihn an. Cooper war ja so ein bescheuertes Großmaul. Schon als Kind hatte er die ganze Welt zu Tode genervt mit seiner Angeberei. Sein Vater hätte ihm öfter die vier Buchstaben versohlen sollen. Allerdings war sein Vater, Jacobs Schwager, eine totale Null gewesen. Hatte sich über die Jahre still und heimlich zu Tode gesoffen, während niemand hinschaute.
    »Tja«, sagte Cooper mit angespannten Kiefermuskeln. »Aber zum Glück für dich bist du’s ja.«
    »Komm schon, Cooper. Hör auf mit dem Machoscheiß, ja?«
    »Wenn du hier drinnen aufhörst mit dem Machoscheiß, dann hast du ‘ne Schwuchtel am Arsch, kaum dass du dich bückst, um die Schuhe zuzubinden.«
    Gegen seinen Willen empfand Jacob Mitleid mit seinem Neffen, auch wenn der auf einer Stufe mit den Tieren stand. Blut war dicker als Ekel. Obwohl, wenn es um Cooper ging, war er sich da nicht so sicher.
    »Das heißt«, fuhr Cooper mit brüchiger Stimme fort, »du versuchst, jemanden auf Wallace anzusetzen?«
    »Ich hab dran gedacht, es selbst zu machen.«
    Cooper schlug die Hand vor den Mund. Er räusperte sich. Jacob konnte sehen, dass Cooper hinter seinen Fingern grinste. Und diesmal hatte er keinerlei Mühe, sein Lächeln aufrechtzuerhalten.
    »Was gibt’s ‘n da zu grinsen?«, sagte Jacob. Konnte es sich nicht verkneifen.
    Cooper schüttelte den Kopf, grinste immer noch. Er ließ die Finger vom Mund sinken.
    Jacob beugte sich vor. Sein Magen rumpelte und zwickte, in seinen Schläfen dröhnte es. »Vielleicht hätte ja einer von deinen Lustknaben hier Lust auf den Job. Kannst du dich mal für mich umhören?«
    Cooper stand auf. Er ballte die Fäuste.
    Jetzt passiert’s, dachte Jacob. Alles aus. Junge, er hatte einen Riesenfehler gemacht. Cooper würde ausrasten, ihn in Stücke reißen. Jacobs Magen machte Überschläge. Aber er stand ebenfalls auf und stellte fest, dass sie unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich zogen. »Du bist eine Schande für deine Familie«, zischte er. Wenn Cooper von den vieren … na ja … worden war, okay, dann war das eine Art Gerechtigkeit. Vielleicht nicht Gerechtigkeit genug für das, was er getan hatte, um im Gefängnis zu landen - hatte eine arme Frau mit einem Baseballschläger totgeprügelt-, aber es war immerhin ein Anfang. »Und jetzt setz dich hin und krieg dich wieder ein«, sagte Jacob, »sonst wirst du noch von ‘nem Wächter … zusammengeschissen.« Er war drauf und dran gewesen, >gefickt< zu sagen, hatte es sich jedoch gerade noch verkniffen.
    Cooper biss die Zähne zusammen. Er schaute sich in dem Raum um. Langsam setzte er sich. Den Blick auf Jacob geheftet, rutschte er auf seinem Stuhl herum, und nach und nach wich

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