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Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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verschränkte die Arme. »Und Rog?«
    Baxter zuckte die Achseln. »Der wird so schnell nicht wieder laufen können.« Er atmete schwer aus. »Aber er lebt. Was dagegen, wenn ich rauche?«
    »Solange Sie nichts dagegen haben, wenn ich zu Ihnen komme und Ihnen den Teppich vollpisse«, meinte Pearce.
    »Hatte ich vergessen«, sagte Baxter. »Weshalb wollten Sie mit uns reden?«
    »Ich weiß, was passiert ist«, sagte Pearce. »Ich hab’s in der Zeitung gelesen. Ich wüsste gern von Ihnen, warum.«
    Baxter stand noch eine Weile da, bevor er sich endlich dazu entschloss, den Hintern auf das Sofa von Pearces Mum zu pflanzen. Zuvor wischte er das Kissen ab, als wären Krümel oder Hundehaare drauf. Es waren keine Hundehaare drauf, denn Pearce ließ Hilda nicht auf das Sofa. Sie hatten ein Abkommen. Der kleine Scheißer hatte sein Körbchen drüben am Fenster, und Pearce versuchte nie, sich reinzulegen.
    Bei Flash war das allerdings nicht so sicher. Eben gerade ging er rüber. Beugte sich herunter, brabbelte auf Hilda ein. Hilda sperrte den Mund auf und ließ die Zunge raushängen. Fasziniert von dem fehlenden Bein starrte Flash ihn an. Hildas Schwanz ging wieder hin und her. Wenn das Vieh nicht grade feige war, war es ‘ne Nutte.
    Pearce konzentrierte sich wieder auf Baxter. Baxter schniefte, steckte eine Hand in die Jackentasche, zog sie leer wieder heraus. Mit der Handfläche fuhr er sich über die Stirn.
    »Will niemand was sagen?«, fragte Pearce.
    Flash richtete sich auf, verlagerte das bisschen Gewicht, das er hatte, von einem Fuß auf den andern, sah allerdings nicht danach aus, als würde er in nächster Zeit den Mund aufmachen.
    »Spielt das eine Rolle?«, sagte Baxter.
    »Sagen Sie’s mir. Dann entscheide ich.«
    »Um Himmels willen, Pearce, Sie haben doch gesehen, was er mit dem Hund gemacht hat.«
    Pearce, hä? Was war mit dem >Mister< passiert? »Stimmt«, sagte Pearce. »Aber nach dem Hund hab ich nicht gefragt.«
    Baxter schürzte die Lippen; tiefe Furchen verliefen über sein Kinn. »Und Rog? Was war das? Ein verzeihlicher Wutausbruch?«
    »Woher wissen Sie, dass es Wallace war?«
    »Meinen Sie das jetzt ernst?«
    »Völlig.«
    Baxter lehnte sich auf dem Sofa zurück und streckte sich. Dann richtete er sich jäh wieder auf. »Das bleibt unter uns«, sagte er.
    Nachdem Pearce genickt hatte, erzählte Baxter ihm, dass Rog versucht hatte, Wallace umzubringen. Dass Rog es vermasselt hatte. Dass Wallace die Kanone zu fassen bekommen hatte. Dass Wallace gedroht hatte, Rog in die Kniescheiben zu schießen.
    »Lassen Sie mich das mal klarstellen«, sagte Pearce. »Rog hat also vorgehabt, Wallace umzubringen?«
    Flash näherte sich Pearce, die Hände in den Hosentaschen. »Verflucht richtig.«
    »Und er hat’s versaut?«
    Flash nickte.
    »Und Wallace hat ihm ‘ne Lektion erteilt, indem er ihm ’n paar Kugeln verpasst hat?«
    »Na ja, so würde ich die Sache nicht sehen, Mr. Pearce.«
    »Aber so wird Wallace die Sache wohl sehen.«
    Stille. Dann sagte Baxter: »Die entscheidende Frage ist doch, wie sehen Sie die Sache?«
    Pearce schnalzte mit der Zunge und sagte: »Rog hat’s herausgefordert.«
     
    Um zehn Uhr führte Pearce Hilda zu einem Abendspaziergang aus. Ging bis ans Ende der Straße, wo sie einer aufgedonnerten kleinen alten Lady mit hochtoupierten Haaren begegneten, die von einer Seite der Straße auf die andere schwankte. Ob das prekäre Gleichgewicht ihrem Alkoholkonsum zuzuschreiben war oder ihren hohen Stöckelabsätzen, konnte man nur vermuten. Sie machte allerdings einen glücklichen Eindruck.
    An der Treppe hinunter zum Strand ließ er Hilda von der Leine. Als er nach links schaute, sah er einen Typen in einem rosa Anzug, vielleicht auch rot, schwer zu sagen in dem Licht, das von dem Pub an der Ecke auf den Gehsteig fiel. Der Typ schleppte einen Koffer und sah aus wie ein Penner.
    Pearce wollte keine Scherereien. Hoffte, der Penner würde ihm nicht bis zum Strand folgen.
    Hilda hopste davon, schnüffelte im Sand, schnaufte. Jetzt würde er gleich anfangen, das langsam blinkende Licht vom Leuchtturm auf der Insel drüben im Westen zu verbellen.
    Pearce folgte ihm in Richtung Meer über den lockeren Sand zum festeren Untergrund weiter draußen. Links von ihm hob ein Schwarm Vögel ab, zu weit entfernt, um die Art zu erkennen, und schwebte übers Wasser, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Die Wellen klatschten und plätscherten und machten ein Geräusch wie raschelndes Papier.
    Über ihm das

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