Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
Vom Netzwerk:
bekannt, und nach einer Minute hatten sie kapiert und gesagt: Aha. König des Universums.
    Funktionierte immer. Okay, manchmal auch nicht, aber immer mal wieder. Jedenfalls war er stinksauer gewesen, als er herausfand, dass der Vorname von diesem Pearce Gordon lautete, denn das war so, als hätte der Wichser ihm seinen Namen geklaut, auch wenn Flashs Eltern ihm den Namen Fräser aufgehalst hatten und nicht Gordon.
    Gordon Pearce. Der Drecksack hieß Gordon. Das hatte Dad ihm gesagt.
    Egal, er hatte hier jetzt etwas zu erledigen, und zwar pronto. Flash war bereit loszulegen, auch wenn sein Mund trocken war, aber Dad hatte immer wieder gesagt, es bestehe keine Gefahr, und natürlich hatte er recht. Überhaupt keine, war ja nur ein Anruf, wieso war er also so verflucht nervös? Flash blies die Backen auf, stampfte mit dem Fuß auf, machte eine Faust und knallte die Knöchel in die andere Handfläche. Jawoll, ‘ne Mordswut aufbauen, er war so weit, Mann, voll drauf.
    Nicht dass er irgendwen zusammenschlagen musste, diesmal nicht, nein, er musste nichts weiter als diesen verschissenen Anruf machen.
    Jetzt hätte er eine Kippe gebrauchen können, aber er hatte aufgegeben, in der Hoffnung, Dad zu beweisen, wie einfach es war, nur eine Frage der Willenskraft, und das war das Gleiche, wie stur zu sein, und stur war Dad garantiert, also kein Problem.
    Und es war ja auch nicht so, dass er Wallace von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten musste, das heißt, es gab keinen Grund für die ganze Aufregung, doch die Wahrheit war, dass er eine Scheißangst davor hatte, was der Wichser als Nächstes tun würde.
    Flash kriegte immer noch nicht richtig in den Kopf, was mit Rog passiert war. Hatte im Leben noch nie von so ‘ner feigen Scheiße gehört, außer der Prügel für May und dem, was die Drecksau Louis angetan hatte, vielleicht, aber Tatsache war doch, dass es total scheißgemein war, jemandem einfach so in die Scheißknie zu schießen, wenn er nicht hinschaute und keine Möglichkeit hatte, sich zu verteidigen, bis auf den Baseballschläger, aber der konnte ja wohl kaum viel gegen eine Kanone ausrichten, oder?, und kam deshalb praktisch auf nicht viel, fast auf gar nichts raus, und darauf kam es an, genau wie er’s gesagt hatte.
    Wallace hatte echt verdient, was er bekommen würde. Daran bestand kein Zweifel, und Flash hätte es ihm nur allzu gern gegeben, aber als wenn Wallace nicht so schon ‘ne harte Nuss gewesen wäre, hatte er jetzt auch noch ’ne Scheißknarre gegen sich, und dass war eine totale Kackscheiße.
    Und deshalb war Pearce der Richtige für den Job. Okay, er hatte zwar bereits abgelehnt, und Dad hatte aufgegeben, aber Flash dachte sich, dass man ihn immer noch überreden konnte. Und er hatte keine Angst vor Kanonen. War schließlich schon mal angeschossen worden und hatte überlebt.
    Flash griff zum Hörer und wählte.
     
    Hilda starrte schwanzwedelnd das Telefon an. Es sah aus, als sei er drauf und dran, sich auf den Hörer zu stürzen. Pearce nahm ab und sagte: »Sprechen Sie.«
    »Hast du gesehen, was passiert ist?«, sagte eine Stimme, die ihm flüchtig bekannt vorkam.
    Pearce wartete, konnte die Stimme aber nicht unterbringen, und da sie nichts mehr sagte, legte er auf.
    Sekunden darauf klingelte das Telefon erneut. »Scheiße, wieso legst du auf, amigo?«, sagte dieselbe Stimme. »Da ist doch Pearce, oder?«
    Baxters Sohn. Der, der noch laufen konnte. Der, dem Pearce gedroht hatte, ihn zu kastrieren. »Ich hab Nein gesagt«, sagte Pearce.
    Er legte wieder auf. Bückte sich, hob Hilda hoch und klemmte ihn sich unter den Arm. Er ging durch bis ins Schlafzimmer, blieb am Fenster stehen und blickte auf den Firth hinaus, während er Hilda den Kopf streichelte. Wieder ein heißer, klarer Tag. Zu heiß, um mit so einem Theater belästigt zu werden.
    Wallace. Teufelsvater. Die Nemesis der Baxters. Hatte dem dicken Rog die Knie voll Blei gepumpt. Der Wichser hatte doch nicht mehr alle Tassen im Schrank, verflucht noch mal. Was hatte Rog gemacht, dass er so ausflippte? Der Fettsack würde eine Weile im Krankenhaus liegen und, sofern man den Zeitungen glauben durfte, im Rollstuhl sitzen, wenn er rauskam. Würde wahrscheinlich nie wieder laufen können.
    Doch war Wallace es wirklich gewesen? Sehr gut möglich, dass Rog jemand anderem ans Bein gepinkelt hatte. Aber jemandem mit so einem sadistischen Gemüt? Jemandem, der so stinksauer war, dass er bei einem zu Hause einbrach und ihm ein paar Kugeln verpasste?

Weitere Kostenlose Bücher