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Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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Stellung. Wenn er es diesmal nicht richtig machte und Wallace sich mit ein paar eigenen Schlägen der gleichen Qualität wie eben revanchierte, dann war Pearce erledigt. Er musste nah ran. Wallace hatte irgendeinen Kampfsport gelernt. Heimtückische Sau.
    Pearce täuschte einen rechten Haken an, dann noch einen, dann knallte er Wallace den Fuß, so fest er konnte, auf die Zehen. Wallace brüllte. Pearce stellte sich vor, Wallaces Kopf sei ein Fußball, und stieß mit dem Kopf zu.
    Wallace flog rückwärts auf das Sofa.
    Als er wieder nach vorn prallte, drosch Pearce ihm auf die Nase. Jau. Pearces kleiner Finger war jetzt endgültig gebrochen. Er hielt die eine Hand mit der anderen, während Wallace noch stöhnte.
    Scheiße. Mit der wehen Hand konnte er nicht mehr zuschlagen, und seine Rippen schmerzten zu stark, um es mit der anderen zu tun. Seine Stirn brannte auch. Vielleicht konnte er die Drecksau ja tottreten.
    Egal was er machen wollte, er musste es schnell erledigen und die Sache zu Ende bringen, ehe Wallace die Chance hatte, sich zu erholen. Er beugte sich hinüber, versuchte den kleinen Finger rauszuhalten und packte Wallace im Nacken. Pearce zog das Knie nach oben, während er gleichzeitig den Kopf von Wallace nach unten riss. Die beiden kollidierten mit aller Wucht.
    Wallace schnaufte, dann gab er japsende Geräusche von sich.
    Pearce hatte jetzt überall Rotz auf der Jeans.
    Die Nase von Wallace war eine blutige Masse, die Kinnlade hing ihm herunter, und von seiner Unterlippe hingen rote Fäden. Er schaute zu Pearce hoch. Sein Blick war ungerichtet. Man sah, dass er nicht mal mehr wusste, wie spät es war.
    Jetzt drehte Pearce sich um, ging vom Wohnzimmer in den Flur und hob das Messer vom Boden auf, wo es an der Fußleiste gelandet war. Wollte er ihn umbringen? Er war sich noch nicht ganz sicher. Aber wenn er es nicht machte, würde Wallace ihm im Nacken sitzen. Ein Mann wie Wallace würde so eine Niederlage niemals einstecken. Pearce konnte ihm natürlich auch die Hände abschneiden oder so. Ihn handlungsunfähig machen. Er ging wieder ins Wohnzimmer und stellte fest, dass Wallace …
    Direkt in einen weiteren Schlag, den er nicht kommen sah.
    Scheiße, anderthalb Schläge waren das.
    Nein, es war überhaupt kein Schlag. Er war mit dem Knauf einer Kanone zusammengekracht.
    Pearce ging zu Boden. Versuchte, das Messer festzuhalten, aber seine Finger gehorchten nicht. Irgendwie komisch. Ihm war etwas an den Schädel gekracht, und alles, was er spürte, war das Pochen in seinem kleinen Finger. Er versuchte, bei Bewusstsein zu bleiben, doch sein Gehirn wollte abschalten. Und dagegen war schwer etwas zu machen.
     
    Es war auch keine große Hilfe, dass der Wichser ihm die Kanone noch einmal über den Schädel zog. Genau auf den Mittelscheitel diesmal.
    Ein letzter Versuch, auf die Beine zu kommen. Nix. Scheiße! Er würde nirgendwohin gehen.

PITCH BLACK
     
    Als Pearce aufwachte, bereute er es sofort. Schmerzen im Kopf, in der Wange, in der Seite, im Knöchel des kleinen Fingers. Er wusste nicht, welcher am schlimmsten war. Er versuchte, sich nicht auf einen zu konzentrieren, sie alle miteinander verschmelzen zu lassen, damit es einfach nur überall wehtat. Viel besser so. Sekundenweise ging es so gut, dass er kaum etwas spürte.
    Er versuchte sich aufzusetzen, aber es ging nicht. Ein Gürtel oder ein Seil spannte sich über seine Brust und hielt ihn unten. Seine Handgelenke waren an das, worauf er lag, festgebunden. Und als er versuchte, die Beine zu bewegen, wurde dies durch Riemen über seinen Schienbeinen und Oberschenkeln verhindert.
    Das gefiel ihm nicht. Gefesseltsein. Das hatte er sich immer als das Allerschlimmste vorgestellt.
    Noch schlimmer wurde das alles dadurch, dass es stockfinster war. Er kniff die Augen zusammen und öffnete sie wieder. Kunterbunte Funken blitzten in der Dunkelheit auf.
    Okay, er konnte sich also nicht bewegen, und er konnte nichts sehen. Und er spürte beträchtliche Schmerzen in verschiedenen Teilen seiner Anatomie. Noch schlimmer konnte es nicht kommen, oder? Okay, da war doch noch was. Ein unchristlicher Gestank. Gleich als er aufgewacht war, hatte er den unbestimmten Eindruck gehabt, etwas Ekelhaftes würde ihm die Nasenlöcher hochkriechen.
    Jetzt hatte sich der Gestank in seiner Nase eingenistet wie zwei kleine verwesende Nagetiere.
    Wenn man es recht bedachte, konnten es sehr wohl verwesende Tiere sein, was er da roch. Es war die gleiche Art von Gestank. Und wenn,

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