Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
Vom Netzwerk:
nicht überdecken, das wusste er.
    Scheiße, war das dunkel.
    Wallace wollte ihn nicht wirklich umbringen, oder? Nicht einfach so, Scheiße noch mal. Das war doch lächerlich.
    »Leck mich!«, schrie Pearce. Seine Stimme prallte von irgendetwas ab und schlug zu ihm zurück. Er vermutete, dass er in einem kleinen Raum war. Durch die Schreierei war seine Wut also doch nicht total vergeudet. Er wünschte nur, er könnte sie auch dazu benutzen, seine Fesseln zu sprengen. Ging das? Er bemühte sich, so gut er konnte. Spannte die Muskeln, bis sie brannten. Ohne Erfolg. Machte einen Riesenkrach. Und alles, was er damit erreichte, war vielleicht, dass Wallace merkte, dass sein Gefangener wach war. Und das wollte Pearce nun gewiss nicht. Noch nicht. Nicht bevor er kapiert hatte, was hier abging, und bis er die Quelle von diesem Scheißgestank entdeckt hatte.
    Aber wem wollte er hier eigentlich was vormachen? Er wusste genau, was auf ihn wartete.
    Das war seine Zukunft. Genau hier. Nach einer Weile würde er sich vollpissen. Irgendwann sich vollscheißen. Und er würde in seinem eigenen Dreck liegen und einen neuen Gestank einatmen müssen, bis er überhaupt nicht mehr atmen konnte.
    Das war es, was Wallace wollte. So eine Sau.
    »Wer ist da?«, rief eine Stimme aus dem Dunkel. Pearce blieb beinahe das Herz stehen.
     
    Eine männliche Stimme, die sich jung anhörte, und es war nicht die von Wallace. Dennoch war Pearce bis jetzt ganz sicher gewesen, alleine zu sein. Er hatte gehorcht und nichts gehört. Außer seinem eigenen Atem. Vielleicht war es ja gar nicht sein eigenes Atmen, was er gehört hatte. Vielleicht war es das von diesem anderen Typen.
    Pearce ging durch den Kopf, dass er vielleicht gestorben war. Scheiße, ja, das war möglich. Und wenn ja, dann war Pearce aber echt sauer. Es gab nichts Schlimmeres, als zu sterben und dann festzustellen, dass man angeschissen war, weil man nicht Tamburin spielen oder das Vaterunser richtig aufsagen konnte.
    Die Stimme sprach erneut: »Wer ist da?«
    Der Typ war eindeutig im gleichen Raum, vielleicht fünf Meter weit entfernt. Wieso hatte er die ganze Zeit nichts gesagt? Pearce war bereits seit einer Ewigkeit wach, ehe der Wichser zum ersten Mal das Maul aufgemacht hatte. Ach ja. Er konnte ja nicht wissen, dass Pearce wach war.
    »Wer bist du?«, fragte Pearce.
    »Eine arme Seele.«
    Scheiße noch eins. »Wie lange bist du schon hier?«
    »Länger, als ich’s wissen will.« Pearce versuchte es noch einmal. »Wie heißt du?«
    »Das glaubst du mir nie.«
    »Stell mich auf die Probe.« Pearce fragte sich erneut, ob er tot war. War das so unmöglich? Er war mit einem schweren Gegenstand auf den Kopf geschlagen worden. Er war in völliger Dunkelheit aufgewacht. Bewegungsunfähig. An einem Ort, der stank wie’s Arschloch der Hölle. Und jetzt hörte er auch noch Stimmen.
    »Jesus«, sagte die Stimme.
    [scan von spiegelbest mit plustek opticbook 4600 und atlantis word processor]
    Heilige Scheiße. Pearce glaubte nicht an ein Leben nach dem Tod, aber das hier war schon verflucht abgefahren. Es gab keine Feuersbrunst und kein Geschrei gefolterter Seelen. Also war es nicht die Hölle. Obwohl, die Art von Himmel, von dem sie einem im Kindergottesdienst erzählten, war es auch nicht. Drauf geschissen. Allerdings bekam man auch keinen Durst, wenn man tot war. Und er war ausgetrocknet. »Ich schätze mal nicht, dass du mich losbinden kannst, Jesus?«, fragte er.
    Gelächter.
    »Das heißt dann wohl Nein«, sagte Pearce. »Kennst du Wallace?«
    »In gewisser Weise«, sagte Jesus. »Sofern man kennen als …«
    »Weißt du, wo wir sind?«
    »In einer Welt des Chaos.«
    Gott gebe ihm Kraft. »Ich hab’s ein bisschen genauer gemeint«, sagte Pearce. »Ist das sein Keller, wo wir hier sind?«
    »Es ist ein Ort für arme Seelen. Bist du real?«
    War er real? Der Typ hatte sie nicht mehr alle. »Na klar«, sagte Pearce. »Und du?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Jesus. »Ich bin so durcheinander im Kopf, dass ich denke, dass ich wahrscheinlich mit mir selber rede.«
    »Tust du nicht«, sagte Pearce. »Du redest mit Pearce. Bist du schon lange hier?«
    »Schon immer.«
    »Wo sind wir?«
    »Bei Wallace.«
    »Keller?«
    »Genau.«
    Wenigstens das war geklärt. »Bist du auch an ein Bett gefesselt?«
    »Ich bin in meinem Käfig.« Jesus rüttelte an etwas, was Gitterstäbe sein konnten, und fing an zu schreien.
    Pearce hatte gleich beim ersten Anlauf recht gehabt. Das hier war eindeutig die

Weitere Kostenlose Bücher