Hard Man
weiter: »Wo ist May?«
»In der Küche«, gab Norrie mit gesenkter Stimme zurück.
Wallace musterte ihn. »Wenn du mich anlügst, verpass ich dir ‘n Loch in den Schädel.« Wallace streckte die Hand aus und drückte dem alten Knaben die Mündung zwischen die Augenbrauen. »Genau hier. Spürst du’s?«
Schweiß rollte über Norries Wange. »Sie ist in ihrem Zimmer«, wisperte er.
Gott, war der erbärmlich. Wallace hatte gute Lust, den alten Furz an Ort und Stelle abzuknallen. Beschissener Schwachkopf. Offenbar hatten er und Jacob in der Fabrik Scheiß gemacht und gewettet, wer mit Teig gefüllte Paletten am höchsten stapeln konnte, und dabei war Norrie auf dem feuchten Boden ausgerutscht und hatte sich den Kopf an einem riesigen Mixer angeschlagen. Sich selber ausgeknockt. War seitdem nie mehr der Alte gewesen. Wallace würde ihn so oder so beseitigen müssen, aber solange die Möglichkeit bestand, dass er May aus dem Haus schaffen konnte, ohne dass jemand es merkte, wollte er es versuchen. Es würde alles sehr vereinfachen. Und er war sich sicher, dass May nicht ohne Gegenwehr mitkommen würde. Aber das war ja Teil des Spaßes.
»Wer ist in der Küche«, fragte er Norrie.
»Nur Jacob.«
»Und wo ist Flash?«
»Im Krankenhaus.« Norrie bedachte ihn mit seiner Version des bösen Blicks. Wallace hätte fast losgeprustet. »Rog besuchen«, fuhr Norrie fort.
Wallace beruhigte sich wieder. »Sag Jacob, dass du aufs Klo gehst.«
Norrie rief durch den Flur. Baxter rief etwas zurück. »Du gehst vor, Opa.«
»Und wenn ich nicht will?«
»Dann mach ich dich kalt.«
»Bringen Sie mich nicht sowieso um?«
»Nur wenn du nicht aufhörst, Fragen zu stellen.«
Der debile Sack hielt den Mund, und Wallace dirigierte ihn zu Mays altem Zimmer.
»Und was jetzt?«, fragte Norrie, als sie vor der geschlossenen Tür standen.
»Mach auf.«
Norrie drückte die Klinke und hielt auf halbem Weg inne. »Ich kann doch da nicht einfach reingehen«, sagte er. »Vielleicht hat sie nichts an.«
Oh Mann. »Klopf an. Sag ihr, du willst mit ihr sprechen.«
Norrie klopfte. »May, kann ich mit dir reden?«, fragte er.
»Sag ihr, es geht um Wallace«, flüsterte Wallace. »Es geht um Wallace.«
Sie hörten, wie May in ihrem Zimmer rumorte, und kurz darauf öffnete sich die Tür. Und ab da fing alles an, schiefzugehen.
Lehnte gekippt das Kreuz an die also vielleicht, wenn er wackelte Wand aus Eierkartons würde es umfallen. Wackelte aber allerdings das würde nicht wehtun. Blutige Handflächen, blutige er hatte kein Seil um die Füße Handgelenke geschlungen.
Augen mit Blick auf Pearce sowieso geschlossen.
Schmerzen jagen durch ihn Drogen jagen durch ihn wie Drogen wie Schmerzen.
Pearces Blicke hin und her schossen durch den Raum wo war eigentlich seine Dornenkrone? - da haste was vergessen, Arschloch.
Jesus lebte strengte sich an, rauszukommen in sich drinnen, riss ein wie aus einem Horrorfilm Loch.
Er hielt’s nicht mehr aus und deshalb schrie er noch mehr Schmerzen und Pearce sagte: >Psst! Versuch einfach, dich zu entspannen.<
Jesus hob die und noch mal Augenlider, aber sie knallten herunter. Und noch mal. Ohrenbetäubender Krach, entspannen? keine Schmerzen.
Wallace schwebte aber er war doch weg neben ihm. >Knock dich aus.< Leck mich.
Jesus wickelte die Zunge und drückte um Wallaces Hals.
Wallace schüttelte >Macht das Spaß da drinnen? Da drinnen in deinem Gehirn?< den Kopf.
Dachte, er hätte sich die Zunge abgebissen. Versuchte zu sprechen. Versuchte zu rufen. Ohne Drecksau, Drecksau, Drecksau zu wissen, zu wem er sprach oder rief oder zu welchem Zweck oder verfickte Scheiße ob er seinen Verstand unter Kontrolle hatte, denn das war nicht er da drinnen, und er konnte nicht konnte sie nicht geschlossen halten die Augen aufmachen, denn da gab es und ich zu viele an ‘nem Informationen Kreuz.
Seine Augen gingen auf. Er wusste, dass er sterben würde.
»Nein, tust du nicht«, sagte Pearce. »Hör mir zu, Jesus. Konzentrier dich gefälligst, verflucht noch mal!«
Als May die Tür öffnete, war Wallace überrascht. Er hatte sie seit einer Weile nicht mehr gesehen, und beim letzten Mal war es aus einiger Entfernung gewesen. Wie sie so in Fleisch und Blut vor ihm stand, erinnerte sie ihn an alles, was zwischen ihnen geschehen war. Egal was die Leute redeten, von wegen sie sei noch zu jung - und die Leute redeten viel, allerdings nicht so viel wie ihre beschissene Familie -, egal, sie war alt genug, um allein
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