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Hard Rock Vampir

Hard Rock Vampir

Titel: Hard Rock Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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ihm stahl und was dort zu hören war, erschütterte eine Menge Leute im Musikbusiness. Verwirklichte er seinen Plan, würden sofort die größten Bands aller Zeiten mit ihm arbeiten, denn sie wüssten, dass er ihnen die perfekte Musik auf den Leib schneiderte. Viele Musiker erklärten einstimmig, er sei versessen auf Wiederholungen.«
    »Das stimmt«, sagte ich ungläubig. »Dreiundzwanzig!«
    »Ein Maradok kann einen Gedanken schnell auffassen, um jedoch zum Kern der Kreativität zu gelangen, braucht es Zeit. Er war Ihnen ähnlich, Mr Morgus. Er war ein Ideenvampir. Das war für die großen Plattenfirmen gefährlich, denn niemand will seine besten Pferde im Stall verlieren - also beseitigte man ihn.«
    »Und rein zufällig war auch ich da und euer Kumpel versuchte, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu erschlagen, stimmt’s?«
    »Stimmt.«
    »Okay, erste Frage: Warum schickte man Joe einen Invisiblo auf den Hals? Er wog ungefähr hundertzwanzig Pfund und war atemlos wie Bobby M., der Kiffergott. Den hätte meine Oma mit einer Hand erwürgt.« Ich hatte schon vieles gehört, das definitiv in die Sparte Bescheuert gehörte, aber das toppte alles.
    Der Kleine sah mich an, wie man einen dummen Jungen mustert, der einfach nicht begreifen will, wie man zwei Äpfel und drei Birnen zusammenzählt. Mischkompott, würde ich sagen.
    »Das ist doch ausgemachter Unsinn. Und wann machen wir uns einen Knoten in die Schwänze?«, fragte ich salopp.
    »Wenn Ihrer so lang wird, wie unsere schon sind, Mr Morgus«, sagte der Blues Brother ungerührt. Seine schwarzen Brillengläser glänzten heiter.
    Der Kleine lächelte. »Ihr Joe hätte keine Gewalt angewendet, sondern lediglich das Gehirn des Gegners gebraten. Nur mit der Kraft seines Geistes«, sagte der Kleine und seine Begleiter starrten mich an. Zumindest einer von ihnen. Bei dem mit der Sonnenbrille nahm ich es an. »Mit so einem legt ein normaler Mensch sich nicht an.«
    »Und die Plattenbosse wussten, dass er ein Maradingsda war? Warum wusste ich das nicht?«
    »Nicht wenige der Plattenbosse, wie sie die nennen, haben Kontakte zu magischen Zirkeln, oder glauben Sie wirklich, Brian Epstein hätte eine zweitklassige, versoffene Boygroup zur größten Band aller Zeiten gemacht … ganz ohne Hilfe? Was glauben sie, warum man John Lennon wirklich umbrachte? Sie als Musiker sollten wissen, dass Keith Richards auf einer Akustikgitarre nicht mal Happy Birthday schrammeln könnte, ohne sich zu verspielen, aber mit den Rolling Stones auf der Bühne ist er ein Gott. Magie, Mr Morgus, pure Magie.«
    »Aha.«
    »Wir wissen deshalb so gut Bescheid, da man zuerst uns den Auftrag antrug. Ein Invisiblo nimmt sich das Recht, Aufträge abzulehnen, auch wenn sie noch so hoch dotiert sind. Wir sträuben uns gegen jegliche Art politischer Beeinflussung und treten nie gegen jemanden an, der über magische Kräfte verfügt. Glauben Sie mir, Mr Morgus, es bleibt dennoch genug übrig, um seinen Mann zu ernähren.« Tatsächlich lächelte der Kleine.
    »Und was ist mit Horatio? Er wurde getötet, obwohl er ein magisches Wesen war.«
    »Horatio ergriff die Gier. Es ist nicht einfach, in unsere Kaste aufgenommen zu werden. Es erfordert eine harte Ausbildung und wir haben einen strengen Ehrenkodex. Dazu gehört Regel Nummer 3: keine Namen!«
    Ich war viel zu perplex, um zu antworten.
    »Horatio jedoch stellte sich mit seinem Namen, machte sich bekannt, und kehrte uns den Rücken. Er verließ die Invisiblos und arbeitete auf eigene Rechnung. Er übernahm jeden Auftrag, den er bekommen konnte. Er würde, wenn man ihm genug bezahlt, auch den Präsidenten töten.«
    »Er auch?«, fragte ich.
    Der Kleine blickte mich fragend an.
    »War nur so ne Idee«, winkte ich ab.
    Der Blues Brother rückte seine Brille zurecht. Der Banker kniff die Augen zusammen. Auf einmal fühlte ich mich unwohl.
    »Und was hat das alles mit mir zu tun?«, wollte ich wissen.
    »Wir erfuhren, dass Horatio noch einen weiteren Auftrag angenommen hatte.«
    »Mich zu töten?«
    »Ja, Sir.«
    »Ganz schön clever. Und wer ist sein Auftraggeber?«
    »Das darf ich Ihnen nicht sagen.«
    »Also gut. Wenn ich es richtig begreife, ist dieser Horatio hinter mir her, außerdem habe ich Feinde, die mich vernichten wollen und Joe starb, weil er Musiker ihre Ideen stahl, um ein todsicheres Imperium aufzubauen.« Ich grunzte. »Wenn das jemand erfände, würde man ihn in die Klapse stecken.«
    »Die Wirklichkeit, Mr Morgus, ist für gewöhnlich

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