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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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erwiderte, sagte er: »Nun?«
    »Haben Sie eine Frage gestellt?«, sagte ich.
    »Was haben Sie vor vier Nächten in dem Haus der Nonnen gemacht?«, fragte er mit gepresster Stimme. Er musste sich offenbar große Mühe geben, um nicht zu brüllen.
    »Vor vier Nächten war ich im Krankenhaus«, sagte ich.
    Als die Nonne mich zurück ins Beth Israel gebracht hatte, war sie an den Empfangstisch getreten, hatte ihren Ausweis vorgezeigt und mit einer der Krankenschwestern geplaudert. Für die verlegene Hilfskraft in ihrer Begleitung hatte sich niemand interessiert. Auch im fünften Stock gab es kein Aufsehen. Meine Abwesenheit war nicht bemerkt worden.
    »Sie sind gesehen worden, wie sie ins Freedom Center gegangen sind«, sagte die Frau vom OEM . »Was haben Sie da gemacht?«
    »Ich bin gesehen worden?«, wiederholte ich. »Das ist doch ein alter Trick. Ich brauche schon ein paar mehr Beweise, um mich überzeugen zu lassen, dass ich an der Lawrence Avenue war, statt in meinem Krankenhausbettchen.«
    Die Frau zog ein paar Fotos heraus und legte sie auf den Tisch. Sie trugen in der linken unteren Ecke das Datum und die Uhrzeit und zeigten eine Frau mit Jeans und einer weißen Bluse. In ihren dunklen Haaren waren ein paar weiße Strähnen zu sehen. Die Aufnahmen waren von hinten gemacht worden, deshalb konnte man nicht sehen, dass ihre Haare an den Schläfen rasiert waren. Man konnte auch nicht sehen, dass sie ein Plastikmesser benutzte, um das Türschloss zu knacken.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Eine Jacke mit der Aufschrift ›V. I. Warshawski‹ trägt diese Person eigentlich nicht. Und ich würde mich bestimmt erinnern, wenn ich da gewesen wäre. Haben Sie vielleicht Bilder, auf denen man mein Gesicht sieht? Zum Beispiel, als ich das Haus wieder verlassen habe? Von hinten kann ich mich nicht erkennen.«
    Es entstand eine verlegene Pause. Als ich das Haus verlassen hatte, war ich von zwei Nonnen und meiner Cousine begleitet worden. Mein Gesicht war von einer Nonnenhaube verdeckt gewesen, und ich hatte den Kopf gesenkt. Wahrscheinlich hatten sie die Fotos sogar, wussten aber nicht, was sie bedeuten sollten.
    »Hören Sie, Warshawski, wir wollen uns doch nicht streiten«, sagte der Latino vom Branddezernat. »Wir gehen davon aus, dass Sie auf derselben Seite stehen wie wir.«
    »Und welche Seite ist das genau?«
    »Die Seite der Leute, die den Mörder von Schwester Frances finden und vor Gericht bringen wollen.«
    »Das möchte ich ganz bestimmt«, sagte ich.
    »Und warum sagen Sie uns dann nicht, was Sie in der Wohnung von Schwester Frances getan haben?«, fragte FBI -Agent Lyle Torgeson.
    Ich gähnte. »Ich war nicht in ihrer Wohnung.«
    »Ich rede jetzt nicht von neulich Nacht«, sagte Torgeson. »Ich meine den Abend, als es gebrannt hat. Da sind Sie doch bei Schwester Frances gewesen, nicht wahr? Sagen Sie uns bitte, warum.«
    »Okay. Ich habe mit ihr über Steve Sawyer geredet.«
    »Das wissen wir«, sagte der Mann von der Homeland Security.
    »Haben Sie ihre Wohnung verwanzt?«, fragte ich. »Die Geräte müssen ja von außerordentlicher Qualität sein, wenn sie das Feuer überlebt haben. Nicht so ’n minderwertiges Zeug wie die Waffen, die ihr den Afghanen verkauft.«
    »Ihr habt das Zimmer verwanzt?«, sagte der Mann vom Branddezernat. »Warum habt ihr das denn gemacht?«
    »Das ist eine Frage der nationalen Sicherheit«, sagte der Mann von der Homeland Security. »Mehr kann ich nicht sagen.«
    »Das ist ja ’ne Superausrede«, murmelte ich. »Das mach ich auch demnächst, wenn mir eine Frage nicht passt. Damit kann man sich immer rausreden.«
    »Jetzt reicht’s«, fauchte Torgeson. »Was haben Sie in Schwester Frances’ Apartment gemacht?«
    »Das ist eine Frage der nationalen Sicherheit«, sagte ich. Die beiden Leute vom Branddezernat unterdrückten ein Grinsen. Harmonie war nicht das oberste Prinzip bei den Gesetzeshütern.
    »Ich möchte Ihnen eine Frage stellen«, sagte ich. »Sie wissen, warum ich Schwester Frances besucht habe. Ich wollte mit ihr über den Mann reden, der vor vierzig Jahren für den Mord an Harmony Newsome verurteilt worden ist. Schwester Frances ist an jenem heißen Sommertag an der Seite von Harmony Newsome marschiert, und sie hat gesagt, dass es gar nicht möglich war, dass Steve Sawyer das Mädchen getötet hat. Werden Sie den Fall noch einmal aufrollen?«
    »Sawyer wurde vor Gericht gestellt, verurteilt und hat seine Zeit abgesessen«, sagte der Latino. »Mehr interessiert

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