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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Fehler. Dann macht denen die Arbeit bestimmt keinen Spaß mehr. Übrigens: Ich bin V. I. War –«
    »Ich weiß, wer Sie sind. Ihr Onkel ist gerade bei mir. Wir müssen mit Ihnen reden. Wir wollen nämlich verhindern, dass Sie irgendwas unternehmen, was unsere Suche nach Petra gefährdet.«
    Ich wusste nicht, ob er sich deshalb wie ein Arschloch aufführte, weil ich mit dem NetSquad gesprochen hatte oder weil ich Petras Cousine und er dafür verantwortlich war, dass sie verschwunden war, oder ob es einfach seine Natur war. Aber ich folgte ihm trotzdem in sein Büro.
    Ich wusste inzwischen, dass Onkel Peter da war, und auch die Anwesenheit von George Dornick überraschte mich nur bedingt, schließlich war er ja Sicherheitsberater des Wahlkampfbüros. Aber was mich doch sehr erstaunte, war die Tatsache, dass auch Harvey Krumas, der Vater des Kandidaten, in einem der schwarzen Sessel saß.
    Von den vier Männern wirkte nur Strangwell einigermaßen gelassen. Seine kalten, berechnenden Augen musterten mich. Er wollte sehen, wie ich auf die Gruppe reagierte. Harvey und Peter hatten rote Gesichter, aber ob das ein Zeichen von Wut, Furcht oder einer anderen Gefühlsregung war, vermochte ich nicht zu entscheiden. Sogar Dornick, eine elegante Erscheinung in perlgrauer Seide und einem zartrosa Hemd, wirkte nervös.
    Ich beschloss, die Initiative zu ergreifen, ehe Strangwell das Kommando über das Gespräch übernahm. »Mr Krumas, wir haben uns auf der Spendenparty am Navy Pier kennengelernt. Schön, Sie zu sehen, George! Unterstützen Sie die Bemühungen der Polizei bei der Suche nach Petra? Sie ist in den letzten Tagen an einigen merkwürdigen Orten gesehen worden. Vielleicht können Sie uns etwas darüber sagen, Mr Strangwell? Haben Sie das Mädchen vielleicht dort hingeschickt?«
    »Merkwürdige Orte?«, fragte Dornick. »Was für welche?«
    »Sie war zum Beispiel nachts im Mighty Waters Freedom Center. Zwei Tage nachdem es mit Molotowcocktails in Brand gesteckt worden war.« Ich berührte unbewusst mein Gesicht. »Und an dem Haus, in dem ich meine Kindheit verbracht habe. Und zwar an dem Abend, als eine Rauchbombe durchs Fenster geworfen wurde.«
    »Petra wäre nie nach South Chicago gefahren, wenn du sie nicht hingebracht hättest«, brüllte mein Onkel. »Verdammt noch mal, Vic, wenn du sie einer Bande von Gangstern in die Arme getrieben hast …« Der Ausbruch klang nicht sehr überzeugend, und er ließ sich auch ohne Weiteres von Dornick unterbrechen.
    »Les hat gesagt, Petra hätte Detektiv gespielt für dich, Vicki«, sagte der Sicherheitsmann.
    » Vic , bitte«, korrigierte ich ihn.
    »Ich musste Petra ziemlich den Kopf waschen«, erklärte Strangwell und ignorierte souverän meinen Einwand. »Sie hat während der Dienstzeit irgendwelche Informationen für Vicki im Internet rausgesucht. Es tut mir leid, Peter. Vielleicht war ich ein bisschen zu streng, und sie ist deswegen weggerannt.«
    »Na ja, Petra ist nicht so empfindlich«, sagte mein Onkel. »Aber Sie können verdammt grob sein, Strangwell. Vielleicht haben Sie das Mädchen tatsächlich verschreckt.«
    »Das ist ja ein merkwürdiger Chorgesang«, sagte ich und versuchte, nicht wütend zu werden, um nicht mein Urteilsvermögen zu trüben. »Habe ich deswegen so lange warten müssen, damit ihr ein bisschen proben konntet? Petra ist weggelaufen, weil der große böse Mr Strangwell so heftig mit ihr geschimpft hat? Das ist doch Blödsinn. Ich hab sie gleich mehrfach niedergemacht, weil sie in meinen Sachen herumgewühlt hat, aber sie hat reagiert wie ein Gummiball, der gleich wieder hochspringt, wenn man ihn auf den Boden wirft. Und jetzt wollen Sie mir einreden, dass sie weggelaufen ist, weil Mr Strangwell nicht nett zu ihr war?«
    »George stellt eine Einsatztruppe für uns zusammen«, sagte Harvey Krumas. »Wir wissen, dass Sie Ihre Cousine sehr gern haben. Aber jemand wie Sie kann im Moment wirklich nur Schaden anrichten.«
    »Was soll das heißen: jemand wie ich?«
    »Das will heißen, dass Sie eine ziemlich unfähige Privatdetektivin sind«, sagte Strangwell trocken. »Sie suchen seit über einem Monat nach verschiedenen Leuten, ohne auch nur einen gefunden zu haben. Aber Sie haben es geschafft, dass eine wunderbare Nonne gestorben ist.«
    Der Schlag traf mich unerwartet – auf die Stelle, wo alles in einem zusammenbricht, wenn man getroffen wird. Ich musste an alle Fehler denken, die ich jemals gemacht hatte, und es dauerte einen Moment, bis ich

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