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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Videoaufzeichnungen da sind.
    Während die Polizisten mich scharf beobachteten, öffnete ich das Video. Meine Mitmieterin hatte das Gebäude um 11:13 betreten und um 16:07 wieder verlassen.
    Um 16:17, als ich gerade draußen in Stateville mein Gespräch mit Johnny Merton beendet hatte, waren drei Personen mit tief ins Gesicht gezogenen Kopfbedeckungen und aufgestellten Jackenkragen am Eingang erschienen. Man konnte weder die Gesichter noch das Geschlecht der Vermummten erkennen. Von der Größe her schienen sie alle ungefähr ähnlich, und die Figur konnte man unter den Mänteln nicht gut erkennen. Auf der rechten Seite stand eine ziemlich stämmige Person, die in der Mitte schien die dünnste zu sein. Aber das war nur eine Ahnung. Man hörte das Summen der Türklingel, und dann tippte die mittlere Gestalt den Code für das Schloss ein.
    »Wer kennt diesen Code?«, fragte der dicke Polizist noch einmal. »Ich meine, außer den Personen, die Sie schon genannt haben.«
    »Ich … Meine Cousine kennt ihn«, würgte ich mühsam heraus. »Ich hab sie mal meinen Computer benutzen lassen, als sie gerade kein Internet hatte.«
    »Ist sie auf diesem Video zu sehen?«, fragte die Frau.
    Ich hielt das Video an. Ein Profi hätte anhand der verschwommenen Umrisse auf dem Bildschirm vielleicht das Geschlecht und die ethnische Herkunft der Einbrecher erkennen können, aber ich sah eigentlich gar nichts.
    Ich griff nach meinem Telefon und rief Petra auf dem Handy an, aber es meldete sich bloß die Mailbox. Dann rief ich im Wahlkampfbüro der Krumas-Kampagne an, aber da war schon Feierabend, und keiner nahm mehr ab. Hilflos zuckte ich mit den Schultern.
    Die Polizisten reagierten umgehend und schickten ihre Meldungen an die Zentrale: 60, 273, 44. Schwerer Einbruch, mögliche Körperverletzung, mögliche Entführung. Die Möglichkeiten waren erschreckend und endlos. Und während immer weitere Einsatzfahrzeuge eintrafen, machte ich den Anruf, der mir am schwersten fiel. Ich rief meinen Onkel Peter und seine Frau Rachel an, um ihnen zu sagen, dass ihre älteste Tochter verschwunden war.

2
    Ein wütender Vater
    »Was hast du mit ihr gemacht?« Peter packte mich an den Schultern und schüttelte mich.
    »Lass mich los!«, fauchte ich. »So erreichst du gar nichts.«
    »Verdammt noch mal, antworte mir!« Seine Stimme war heiser und sein Gesicht vor Wut geschwollen.
    Ich versuchte mich aus seinem Griff herauszuwinden, weil ich ihm nicht wehtun wollte, aber er grub seine Finger nur noch härter in meine Schultern. Ich trat ihm ans Schienbein. Er war überrascht und schrie vor Schmerz, sein Griff löste sich. Ich trat zwei Schritte zurück. Er wollte sich erneut auf mich stürzen, aber ich duckte mich und wich aus. Ich rieb meine Schultern. Mein Onkel war zwar schon über sechzig, aber seine Pranken waren noch genauso stark wie zu der Zeit, als er in seiner Jugend im Schlachthof gearbeitet hatte.
    Meine beiden Hunde knurrten. Sie spürten meine Nervosität und machten sich Sorgen um mich. Immer noch außer Atem legte ich ihnen die Hand auf den Rücken: Nur die Ruhe, Peppy. Setz dich, Mitch.
    Auch mein Hauswirt Mr Contreras war aufgestanden. Er ist schon fast neunzig, aber ohne Weiteres bereit, sich in die Schlacht zu werfen, wenn es nötig ist.
    »Es gibt keinerlei Grund, dass Sie sich so aufführen!«, sagte er zornig zu meinem Onkel. »Sie können mir glauben, dass Vic Ihr Mädel bestimmt nicht willentlich in Gefahr bringen würde!«
    Wenn ich daran dachte, was Mr Contreras mir selbst für Vorwürfe gemacht hatte, als ich ihm heute Morgen Petras Verschwinden gebeichtet hatte, konnte ich wirklich dankbar sein, dass er mich jetzt unterstützte.
    »Sie da, halten Sie Ihr verdammtes Maul, und kümmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten, wer auch immer Sie sein mögen!« Mein Onkel freute sich offenbar, dass er ein neues Angriffsziel hatte.
    »Peter, diese Schreierei und die Wut helfen uns doch nicht weiter.« Tante Rachel meldete sich aus dem Schatten hinter dem Piano. Wir fuhren erschrocken zusammen. In der Hitze des Augenblicks hatten wir ihre Anwesenheit völlig vergessen.
    Als ich sie und Onkel Peter letzte Nacht endlich aufgespürt hatte, waren sie mit ihren vier jüngeren Töchtern in einem Outdoor-Camp in den Laurentian Mountains gewesen. Seine Sekretärin in Kansas City hatte mir nicht nur seine Handynummer gegeben, sondern auch dafür gesorgt, dass der Firmen-Jet von Ashley Meat sofort nach Quebec startete, um meinen Onkel und

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