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Titel: Hardware Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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fletscht er die Zähne und grinst: Er wird diese Bestie über die >Straße< und durch das Netz von Fallen diesseits des Mississippi reiten und eine weitere Schicht durchlässigen Himmels zu dem Abstand hinzufügen, der ihn von den minderen Ikonen des Ruhms trennt, den anderen Panzerboys, einen weiteren Beweis, daß der flammende Maisalkohol wie Blut durch seine Brust pulsiert und daß die Gase aus der kreischenden Düse der Atem aus seiner Lunge sind, daß seine Augen Radarstrahlen aussenden und seine Finger Geschosse wie Kieselsteine wegschnippen können. Durch seine Sensoren kann er die Düsengase schmecken und den Himmel und den Sonnenuntergang über der Prärie sehen, und ein Teil seines Geistes kann die pulsierenden Funkenergien fühlen, die Suchflugzeuge des Feindes, und es kommt ihm so vor, als wären die Zuschauer und die Begleitfahrzeuge auf einmal kleiner, durch mehr von ihm getrennt als nur ein paar Dutzend Meter - _er_ wird den Panzer über die Linie bringen, nicht sie, und er betrachtet sie aus seinem Interface heraus, von seiner unermeßlichen Höhe strahlenden Ruhms herab, und hat Mitleid mit ihnen wegen der Dinge, die sie nicht wissen.
     All diejenigen, die letztendlich von seiner Tour profitieren - die Krankenhäuser in New England, die Drittmänner, sein eigenes Portefeuille, möglicherweise auch die unendlich fernen, manisch gierigen Wesen, die ihre Fabriken im Orbit leiten und die Erde als sich schnell leerendes Schatzhaus betrachten, das man plündern kann -, sie alle weichen auf langen Bahnen in Rotverschiebung zurück, als würden sie in der Ferne und hinter den flammenden Düsenabgasen verschwinden. Die Wirklichkeit ist hier im Panzer. Die Unzufriedenheit ist gebannt. Action heißt das Zauberwort.
     Er leitet einen Teil der Düsenabgase um, und ein weiterer Propellersatz beginnt sich heulend zu drehen und hebt den Luftkissenpanzer mit einem Schlingern auf sein aufblasbares, selbstdichtendes Luftkissen. Der Pony Expreß wird die Post ans Ziel bringen, oder es müßte schon mit dem Teufel zugehen.
     Mikrowellengeschnatter tanzt ihm wie Mücken um die Ohren, und er wünscht, er könnte es mit den Händen wegwischen.
     "Arkady will ein paar Worte sagen, Cowboy." Die Stimme gehört dem Dodger, und Cowboy kann sein Wissen heraushören, daß das wahrlich keine gute Idee ist.
     "Ich bin hier drauf und dran, loszulegen", sagt Cowboy.
     "Ich weiß." Knapp, mit einem Klang, als hätte er den Mund voll Tabak: "Arkady hält's für wichtig."
     Cowboy gibt nach. Er beobachtet die grünen Lichter, sieht Karten hinter seinen Augen aufblitzen. "Wie Arkady meint", sagt er.
     Arkady hat das Mike zu dicht an den Lippen. Seine _p's_ und _b's_ klingen wie Kanonenschüsse. Setz dir das verdammte Kopfgerät auf den _Kopf_, denkt Cowboy gereizt. Dafür ist das Ding da, nicht dafür, daß du's an deinen beschissenen Mund hältst.
     "Für mich steht hier eine Menge auf dem Spiel, Cowboy", sagt Arkady. "Ich bin im Flugzeug und bleibe die ganze Zeit bei dir."
     "Tröstet mich ungeheuer, das zu hören, Arkady Mikhailovich." Cowboy weiß, daß Arkady einen Großteil seiner Kosten auf die anderen Drittmänner umgelegt hat, denen die Freibeuter von Missouri genauso ein Dorn im Auge sind wie ihm.
     Am anderen Ende entsteht eine Pause, während Arkady das verdaut.
     "Ich möchte, daß du zurückkommst", sagt Arkady. Wie von weit weg kann Cowboy die Wut in der Stimme des Drittmanns hören, die immer weiter dröhnt, jeder Verschlußlaut ein Sperrfeuer. "Aber ich habe diese Maschine aus einem bestimmten Grund so ausgerüstet, und ich will nicht, daß du ohne sie zurückkommst. Und ich will nicht, daß du zurückkommst, ohne sie eingesetzt zu haben. Verstanden? Diese Scheiß-Freibeuter werden das kriegen, was sie verdienen."
     "Zehn-vier", sagt Cowboy, und ehe Arkady fragen kann, was, zum Teufel, zehn-vier heißen soll, öffnet Cowboy seine Drosselklappen, und das Heulen, das über Arkadys Mike mit aller Deutlichkeit zu vernehmen ist, begräbt Arkadys Worte unter einem infernalischen Kreischen. Obwohl er Arkady nicht mehr hören kann, ist Cowboy ziemlich sicher, daß das ferne Gequassel, das er durch seine Buchsen hört, eine ordentliche Menge Schimpfworte enthält. Er lächelt.
     "Adios muchachitos", ruft Cowboy lachend und lenkt den Panzer von der Straße. Der Farmer hier, ein Freund des freien Unternehmungsgeistes und zuverlässig, wird dafür bezahlt, daß sein Weizen hin und wieder plattgewalzt wird, und Cowboy

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