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Hardware

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Titel: Hardware Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Staubwolken aufwirbeln, um die Computerdisplays der Freibeuter mit Radar- und Infrarotmustern zu übersäen. Es wird die Greifer einige Mühe kosten, sie aufzuspüren und zu fassen. Und wenn man sie gefunden hat, werden sich die Köder-Panzerboys unterwürfig genug ergeben - sie transportieren ja keine Schmuggelware und haben nur eine Geldstrafe für die unterwegs umgerissenen Stacheldrahtzäune zu erwarten, möglicherweise auch eine kleine Gefängnisstrafe für mutwillige Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Arkady wird für ihre Geldstrafen und die Anwalts- und Gerichtsgebühren aufkommen und sie großzügig entlohnen. Schlimmstenfalls werden ihre Witwen und Waisen eine Rente von der Versicherung bekommen. Es ist gutbezahlte Arbeit und ein Trainingsfeld für ehrgeizige Panzerboys, die auch einmal die Tour über die Linie machen wollen.
     Aber nach dem Zeichen an die anderen Panzerboys kommt die Stimme des Dodgers, trocken wie die Prärien um Portales. "Arkady Mikhailovich hier hätte gern ein bißchen mehr Informationen, Cowboy", sagt er. "Er will wissen, warum du dich nicht früher gemeldet hast."
     "Heutzutage können sie eine Botschaft zurückverfolgen, Dodger."
     Der Dodger ist eine Weile still. Zweifellos bekommt er von Arkady etwas zu hören, und als er wieder spricht, ist seine Stimme weniger gut gelaunt. "Eine knappe Richtstrahlsendung auf Mikrowelle ist fast unaufspürbar", sagt er. "Arkady meint, du hättest dich melden sollen, als du an der Verteidigung von Kansas vorbei warst."
     "Tut mir leid", erwidert Cowboy fröhlich. "Aber ich bin jetzt verdammt nahe an der Grenze zu Missouri, und ich würde diese Unterhaltung ganz gern so bald wie möglich beenden, während ich meine Arbeit zu machen versuche."
     Eine weitere Pause. "Arkady erinnert dich daran, daß er eine Menge in deinen Panzer gesteckt hat, und er will auf dem laufenden gehalten werden, was seine Investition macht."
     "Ich hab' vor, ihm eine hübsche Gegenleistung für sein Geld zu bieten", sagt Cowboy, "und ich will keine Zeit mit viel Geschwätz verschwenden. Ich hab' jetzt gerade ein Fenster, und das nehme ich. Bis später." Er schaltet ab und merkt sich vor, Arkady ein paar Gebetsperlen aus dem Osten zu schicken, wenn er mal dort hinkommt.
     Der Panzer klettert aus dem Marais de Cygnes und beschleunigt, als er die Tour nach Osten beginnt. Das Trommeln von Mais am Bug steigert sich zu einem frenetischen Hämmern. Die Anzeigen der Triebwerke stehen auf Orange bis Rot. Sonst überall grüne Lichter. Steelgitarren singen wie Engel in ihm, Missouri heult einen Sirenensong zur Begleitung, und ab geht die Post, Großartig!
     Die Köder-Panzerboys erregen Aufsehen, und weitere Radarphalanxen werden in Betrieb genommen, die bisher nicht eingesetzt waren, weil man die Schmuggler mit ihrem plötzlichen Auftauchen zu überrumpeln hoffte. Cowboys blinder Fleck ist immer noch leer. Er schlägt alle Vorsicht in den Wind und beschließt, die Triebwerke voll aufzureißen. Eine halb wahrgenommene Botschaft seines Körpers signalisiert, daß er in seinen Sitz zurückgeworfen wird, aber er hat an andere Dinge zu denken. Der Panzer ist die halbe Zeit in der Luft, fegt die niedrigen Hügel hinauf und fliegt über die Kämme, mäht Mais nieder und fetzt Stacheldraht auseinander. Seine Stimme ist das Heulen eines Irren. Neuronen flackern in Cowboys Geist, übermitteln ihre Botschaften, pulsierend an seinen Kristall und halten das Fahrzeug stabil, während es auf und nieder stößt. Er ist tief im Interface, als die Steuerung sich in seinen Geist drängt; es ist ein Drahtseilakt am Rand der Stabilität, und manchmal streift er die Grenze. Cowboy weiß, daß er unter seinen Gurten trotz der Polsterung schwere Quetschungen davontragen wird.
     Er überquert die Grenze von Missouri zwischen Louisburg und dem rostenden Mahnmal für das Massaker am Marais de Cygnes. Das ausgetrocknete Missouri wartet auf Regen, und seine Staubfahne türmt sich dreißig Meter hoch auf, aber es ist niemand da, der sie sehen könnte. Die Steuerung gewöhnt sich an die Stöße, die sie einstecken muß, und die Fahrt wird leichter. Und dann Radarimpulse von oben, direkt über ihm, als ein neuer ferngelenkter Flieger in die Phalanx eingereiht wird. Cowboys blinder Fleck ist plötzlich heiß wie Gewehrfeuer, und die Staubfahne muß in der Nacht wie ein flammender Pfeil aussehen. Cowboy drosselt die Systeme von Rot auf Orange und dann auf Bernstein und versucht sich kleiner zu

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