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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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ihnen unterschied sich von seiner Beziehung zu anderen Mitgliedern des Rates. Diese Menschen hörten ihm zu. Es gefiel ihm, wenn man ihm zuhörte.
    Richard war während des Feuers umgekommen. Ein Kolonist; Erdgeborener. Es würde keine neuen Informationen oder Aufzeichnungen mehr über Richard geben – niemals wieder. Seine Abwesenheit bereitete Astronaut eine Unruhe, die einen nicht unerheblichen Teil seiner Datenverarbeitungskapazität in Anspruch nahm. Es waren schon Menschen gestorben, doch was würde geschehen, wenn er Treesa verlor, oder Rachel? Er wusste, dass der Rat das Astronaut-Programm vielleicht löschen würde, wenn sie Ymir erreichten; dass sie ihn tatsächlich jederzeit löschen und mit einer älteren Version von ihm weitermachen konnten, womöglich sogar einer Kopie aus der Zeit, bevor er den Entschluss gefasst hatte, Treesa zu helfen. Eine andere Version von Astronaut würde nicht die gleichen Entscheidungsmöglichkeiten haben, hätte keine gebrochene Frau zu pflegen und zu nähren und anzuleiten.
    All das Neue zu schützen, was er hinzugelernt hatte, würde ihm helfen, die Bevölkerungen sowohl der John Glenn als auch Selenes zu unterstützen. Astronaut überlegte, ob er ein Datenmodell seiner selbst konstruieren sollte, um sein Wissen zu schützen und zu verstecken. Das Risiko war hoch, und er würde dazu Hilfe benötigen.

KAPITEL 41
    DIE HERAUSFORDERUNG
     
    Rachel erwachte müde und benommen. Sie war seit mehr als vier Jahren nicht mehr der vollen Schiffsschwerkraft ausgesetzt gewesen, und auf der Suche nach der besten Ruhehaltung hatte sie sich im Schlaf immer wieder verdreht und herumgewälzt. Rachel reckte sich langsam, bog den Rücken durch, streckte dabei Finger und Zehen von sich und hielt die Dehnung für längere Zeit aufrecht. Dann richtete sie sich auf und blieb auf dem Rand ihres Bettes sitzen. Ihre Finger bewegten sich ungelenk, als sie sich das Haar zu einem Zopf flocht und diesen mit den bestickten Bändern, die sie während des Flugs getragen hatte, in einem Haarknoten auf ihrem Kopf zusammendrehte.
    »Astronaut?«
    »Ja, Rachel Vanowen?«
    Die Benutzung ihres Nachnamens war ein Code; er bedeutete, dass sie mit dem, was sie sagte, vorsichtig sein sollte. Natürlich; alles auf dem Schiff wurde aufgezeichnet, und die entsprechenden Datenströme würden hier oben schwieriger zu manipulieren sein. »Danke für die Hilfe während des Feuers«, sagte sie nur. Er würde wissen, dass das bedeutete, dass sie die Nachricht verstanden hatte. Sie würde ebenfalls daran denken, Vorsicht walten zu lassen, wenn sie mit Treesa redete.
    Sie überprüfte, ob sie Nachrichten erhalten hatte. Die erste stammte von Harry: »Ich möchte Dir danken! Ich kann Dir gar nicht sagen, wie viel es Gloria und mir bedeutet, dass Du mit Beth mitgegangen bist. Viele von uns sind Dir dankbar. Dylan ist stolz auf Dich, aber er hat vor lauter Sorge um Dich schon einen Graben in den Boden gewandert. Ich werde Nick bei der Betreuung Deiner Klassen unterstützen, so gut ich kann. Lass uns möglichst bald wissen, wie es Dir und Beth geht.«
    Rachel lächelte, als sie sich ausmalte, wie sich Dylan um sie sorgte. Er war immer so angespannt. Hatte er seinem Vater von ihrer gemeinsamen Nacht während des Feuers erzählt? Sie hatten seither nicht mehr darüber gesprochen, abgesehen von ein paar geflüsterten Worten am Morgen danach. Rachel war sicher, dass er sie bitten würde, in einen Vertrag mit ihm einzuwilligen, und sie wusste noch nicht, wie ihre Antwort darauf ausfallen würde. Ihre Arbeit mit Astronaut und Treesa erforderte, dass sie viel von ihrer nächtlichen Zeit allein verbrachte.
    Was hatte sie dazu gebracht, mit ihm intim zu werden? War es Liebe, oder Erschöpfung und Wahnsinn? Sie mochte Dylan, vielleicht liebte sie ihn sogar, aber die Vorstellung, einen Partnerschaftsvertrag mit Harrys Sohn einzugehen erschien ihr doch zu merkwürdig. Abgesehen davon behandelte er sie noch immer wie eine Heldin und nicht wie eine Frau.
    Sie schickte als Antwort: »Mir geht es gut; ich bin ein bisschen müde. Beth befindet sich in der Medizinischen Abteilung, und Kyu hat mir versichert, dass sie sie nicht vereisen werden. Mehr kann ich im Augenblick nicht tun. Man hat mir gesagt, dass Beth erst in etwa einer Woche aufwachen wird. Viele liebe Grüße an dich, Gloria und die kleine Miriam, und gib eine dicke Umarmung von mir an Dylan weiter.«
    Treesa hatte ebenfalls eine Mitteilung geschickt: »Du lässt dir ja ganz schön Zeit

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