Harlekins Mond
Gesicht ihres Vaters vor sich, als sie ihm die Geschichte erzählt hatte, und fügte hinzu: »Vielleicht aber auch nicht.«
Gloria wechselte das Thema. »Der Rat hat vor, uns alle nach Camp Clarke umzusiedeln.«
»Ich weiß.«
»Innerhalb eines Monats. Sie werden so viel von der Kraftwerksanlage und der Infrastruktur mitnehmen wie möglich und lassen nur genügend von allem hier, um eine kleine Gruppe von Leuten zu versorgen. Aldrin wird kleiner sein als Gagarin. Shane und Star haben gesagt, wir werden in Camp Clarke sicherer sein.«
»Gabriel und Ali haben mir das Gleiche gesagt«, bestätigte Rachel.
»Andrew sagt, der Rat will bloß dafür sorgen, dass wir uns alle an einem Ort aufhalten«, und Rachel warf einen Blick hinüber zu Nick. »Sobald wir nach Camp Clarke umgezogen sind, werde ich wieder anfangen zu unterrichten«, sagte sie. »Was die Zwischenzeit angeht, hat Jacob recht – erinnert euch an die Lektion, die wir aus dem Waldbrand gelernt haben. Alle auf Selene haben zusammengearbeitet. Wir haben Ratsleute gebraucht, um das Feuer besiegen zu können, wir haben Gabriel gebraucht und auch den Einsatz des Schiffes, das ihr Wasserträger nennt. Das war kein geringes Opfer.« Rachel deutete auf das verbeulte Wrack. »Die Räte sind zu vielen Dingen in der Lage, aber Gabriel hat mir gesagt, dass sie kein weiteres Schiff dieser Art bauen können. Lasst uns dieses hier zu einem Symbol machen, und beim nächsten Mal, wenn wir uns über die Räte aufregen, sollten wir an die Wasserträger denken. Die Ratsleute sind strenge Zuchtmeister, aber ohne sie würden wir sterben.«
Beth drückte Rachels Hand. »Ich hab Hunger.«
Gloria, die gleich neben Beth stand und sie beschützend umschwebte, reagierte augenblicklich. »In Ordnung. Für das Frühstück sorgen ich und Harry. Kommt ihr alle in einer halben Stunde?«
Die Zwillinge entfernten sich, sie hatten die Köpfe zusammengesteckt, und Jacob lachte über etwas, das Justin zu ihm gesagt hatte. Oder vielleicht war es auch umgekehrt.
Frank wartete auf sie. Wie sollte sie ihm von der Sache mit Kristin erzählen? Rachel ging zu ihm und flüsterte: »Ich habe Mom gefunden.«
Er bekam große Augen und fasste sie aufgeregt am Arm. »Wie geht es ihr? Erzähl mir von ihr!«
Rachel nahm ihren Vater bei der Hand, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg in Richtung Aldrin. Das würde schwer werden. »Ich war in der Medizinischen Abteilung und habe Ali mit den Neuerwärmten geholfen …«
Es dauerte eine Stunde, bis Rachel bei Harry und Gloria eintraf. Gloria empfing sie an der Tür und umarmte sie fest. Ihre Augen leuchteten, als sie ihr ein »Danke!« zuflüsterte.
»Ich hatte keine große Wahl«, sagte Rachel.
»Sicher hattest du die«, widersprach ihr Harry. »Und du hast das Richtige getan. Das hast du schon immer.« Er bedeutete Rachel mit einer Geste, sich zu setzen. »Wo ist Frank?«
»Er fühlt sich nicht gut. Ich habe meine Mom gefunden, und ich konnte es ihm nicht gut verschweigen.«
Harry stutzte. »Erzählst du mir, was passiert ist?«
Rachel sah sich um. Sarah, Beth und die Zwillinge saßen bereits beim Essen, lachten und unterhielten sich. Rachel schüttelte den Kopf. »Später, wenn die anderen gegangen sind.«
»Ist sie krank oder verletzt?«
»Nein, nur selbstsüchtig.« Rachel sah zu Boden und wünschte, er hätte sie nicht danach gefragt.
Harry schaute sie stirnrunzelnd an. »Ist es nicht besser als die fortwährende Unwissenheit?«
»Doch, ich glaube schon.« Sie sah das Gesicht ihres Vaters vor sich, als sie ihm die Geschichte erzählt hatte, und fügte hinzu: »Vielleicht aber auch nicht.«
Gloria wechselte das Thema. »Der Rat hat vor, uns alle nach Camp Clarke umzusiedeln.«
»Ich weiß.«
»Innerhalb eines Monats. Sie werden so viel von der Kraftwerksanlage und der Infrastruktur mitnehmen wie möglich und lassen nur genügend von allem hier, um eine kleine Gruppe von Leuten zu versorgen. Aldrin wird kleiner sein als Gagarin. Shane und Star haben gesagt, wir werden in Camp Clarke sicherer sein.«
»Gabriel und Ali haben mir das Gleiche gesagt«, bestätigte Rachel.
»Andrew sagt, der Rat will bloß dafür sorgen, dass wir uns alle an einem Ort aufhalten«, fuhr Harry fort. »Er sagt, so könnte man uns leichter beobachten.«
»Er weiß nicht, wovon er redet. Die können uns überall beobachten, ganz egal, wo wir sind«, versicherte ihm Rachel.
»Andrew ist gegen den Umzug. Einige von unseren Leuten hören auf ihn.« Harry
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