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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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beisammenbleiben – dann haben sie es wärmer, und du kannst leichter den Überblick behalten. Lass dir von Kyle helfen.« Welche Instruktionen musste sie Beth sonst noch geben? »Ich schicke jeden von uns, dem ich in Camp Clarke begegne, hierher. Falls Leute vom Rat auftauchen, versucht sie zu überreden, dass sie euch alle hierbleiben lassen. Sagt, ihr seid mir gefolgt. Ich sei eure Lehrerin, und ich hätte euch gesagt, ihr sollt herkommen.«
    »Ich werde mir schon was einfallen lassen. Ich bin schließlich kein kleines Kind mehr. Sorg nur dafür, dass Dad sicher heimkommt. Und Dylan.«
    Rachel umarmte sie fest und schnell. »Das wird vielleicht nicht möglich sein.« Sie wandte sich um und ging durch die kleine Menschenmenge, wobei sie sich bemühte, möglichst wenig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Als sie sich dem Rand des freien Feldes näherte, heftete sich der alte Bruce an ihre Fersen. »Bleib hier!«, fauchte sie ihn an.
    Bruce entgegnete: »Ich sollte eigentlich nicht hier sein. Kein Erdgeborener sollte hier sein. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo wir sein sollten. Nicht bei den Mondgeborenen, aber auch nicht bei den Räten. Ich gehe zurück zum Stützpunkt.«
    Untertan flüsterte: »Nimm ihn mit. Er kann dir helfen.«
    »Es wäre mir lieber, wenn du die Mondkinder weiter in Richtung Aldrin führen würdest. Nur für den Fall, dass etwas wirklich Schlimmes passiert.«
    Bruce schüttelte den Kopf. »Du hast recht daran getan, das Lager hier aufzuschlagen, wo die Räte gegebenenfalls in der Lage sind, euch zu finden. Wenn sie dafür den ganzen Weg bis nach Aldrin gehen müssten, wären sie darüber möglicherweise ziemlich sauer.«
    »Dann bleib hier und sorg für die Sicherheit der anderen!«
    Bruce grinste nur; er sah aus, als sei er sich seiner Sache völlig sicher.
    »Nimm ihn mit«, beharrte Untertan.
    »Verdammt sollst du sein!«, erwiderte Rachel.
    »Bitte?«, fragte Bruce erstaunt.
    »Entschuldige – ich habe nicht dich gemeint. Sieh mal, ich werde versuchen, zu Dylan zu kommen …«
    »Natürlich wirst du das.«
    Rachel gab nach. Sie widersetzte sich Untertan schon, indem sie sich überhaupt auf den Weg machte, und Bruce mochte sich tatsächlich als nützlich erweisen. »Wir müssen uns beeilen.«
    Bruce belohnte sie mit einem rasch aufblitzenden Grinsen. Sie blieb stehen, um sich ihre Schwingen anzuschnallen.
    »Vielleicht sollten wir nicht fliegen«, sagte Bruce. »Es ist möglicherweise nicht sicher. Die Räte können weiter schießen, als du vielleicht meinst. Sie verfügen auch über Gewehre, die Elektronadeln von größerem Kaliber verschießen.«
    »Das hat uns gerade noch gefehlt«, stellte Rachel fest. »Siehst du, und schon machst du dich nützlich. Aber meine Schwingen stammen von der John Glenn. Jeder von hier wird sie erkennen. Jeder in Camp Clarke kennt mich. Und die Leute vom Schiff werden zögern, wenn sie erkennen, dass meine Schwingen von dort sind.«
    »Das sind meine nicht.«
    »Du wirst in meiner Nähe sein.«
    »Vielleicht ist das im Augenblick der sicherste Platz auf ganz Selene.« Bruce entfaltete seine Schwingen und legte sie sich an.
    Rachel musterte ihn mit einem Seitenblick, als sie sich hinunterbeugte, um sich ihre Beinstabilisatoren anzuschnallen.
    Er grinste. »Du bist immer obenauf, oder etwa nicht? Der Rat beschützt dich, und wir beschützen dich. Wo wäre ich wohl besser aufgehoben als in deiner Nähe?«
    Rachel seufzte; sie hätte ihm gerne begreiflich gemacht, wie sehr er sich irrte. »Komm schon, wir müssen los!« Sie überprüfte den Sitz der letzten Gurte und begann ihren Anlauf für den Flug. Über ihren Ohrtransceiver teilte Untertan ihr mit: »Die Rebellen befinden sich alle in und auf einem einzigen Lagerhaus. Die Räte haben es umstellt. Bis jetzt wurde niemand verletzt.«
    Zumindest half Untertan ihr nach wie vor. Ali hatte die ganze Zeit über recht gehabt – von Emotionen verstand die verdammte KI wirklich einen feuchten Schmutz. Doch solange sie ihr weiterhin die richtigen Richtungsanweisungen gab, würde sie nett zu ihr sein.
    Rachel schwang sich rasch in. die Luft und warf einen Blick zurück, um festzustellen, ob Bruce ihr folgte. Sie hatte nicht die Absicht, auf ihn zu warten, doch seine Hilfe mochte sich als nützlich erweisen. Und wenn er nicht mit ihr mithalten konnte – nun, unter Umständen war das ebenso gut.

KAPITEL 62
    EHRENHAFTE ENTSCHEIDUNGEN
     
    Liren hatte sich breitbeinig im Korridor aufgepflanzt; sie hatte sich Erika in den

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