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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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Befüllungsanlage bauen. Dieser Plan war verrückt. Wir hätten in der Zwischenzeit zur Besinnung kommen müssen. Sogar diese verfluchte KI hätte es besser wissen sollen.
    Aber ich schweife ab.« Liren langte mit der Hand aus dem Erfassungsbereich des Datenfensters heraus, und es verschwand.
    Captain Erika sagte: »Ma Liren ist unmittelbar nach Aufzeichnung dieser Ansprache zurückgetreten. Wir werden jemanden als Ersatz für sie nominieren, aber vorläufig besteht der Hohe Rat nur aus vier Personen. Rachel, bitte fahr fort!«
    Er hat es geschafft. Rachel konnte es nicht glauben. Andrew hatte seinen Standpunkt durchgesetzt, und dafür mit seinem Leben bezahlt.
    Der Hohe Rat wartete höflich ab.
    Rachel räusperte sich. »Zunächst einmal sind wir damit einverstanden, dass sämtliche Mondgeborene, die Angehörige des Rates bedroht oder verletzt haben, auf der John Glenn in Gewahrsam behalten werden, bis wir diese Angelegenheit geregelt haben.« Als hätte sie sie davon abhalten können. Sie leitete über etwaige Fragen hinweg, indem sie fortfuhr: »Dasselbe gilt für Ratsmitglieder und Erdgeborene. Das schließt Paul Hennick mit ein, den Mann, der auf Jacob geschossen hat, und denjenigen, wer es auch war, der Dylan erschossen hat.«
    Erika blinzelte, lehnte sich zurück und bedeutete den anderen mit einer Geste, still zu sein. »Weißt du, um wen es sich dabei handelt?«
    »Habt ihr keine Aufzeichnungen davon? Spielt sie ab.«
    »In Ordnung. Die Betreffenden sind sowieso alle hier oben.«
    Rachel stand auf, ließ die Hände ihrer Tischnachbarn los und betonte die nächsten Worte sehr sorgfältig. »Es gilt auch für Ma Liren!«
    Erikas Antwort erfolgte umgehend. »Ma Liren ist – war -Mitglied des Hohen Rates.«
    »Ma Liren hat auf mich geschossen, während ich in der Luft war. Später hat sie mir erklärt, dass sie mit Freuden noch einmal auf mich schießen würde; und sie hat Andrew bedroht. Sie ist mordlüstern.«
    Kyu sah aus, als habe sie Mühe, sich ein Grinsen zu verkneifen. Cläre und Rieh sahen verdutzt aus, und Erikas Augen wurden schmal. »Was genau schlägst du vor?«
    »Ich will, dass sie alle in Gewahrsam bleiben oder, falls sie das wünschen, eingefroren werden, bis wir bestimmte Angelegenheiten geklärt haben. Oder bis sie Ymir erreichen.« Sie setzte sich wieder und erwiderte Erikas Blick. »Ich habe das Gefühl, wir werden dafür einige Zeit brauchen.«
    Erika beugte sich vor. Ihre Stimme klang abgehackt. »Nun gut. Wir werden jeden der Beteiligten bis zu drei Monate lang festhalten, aber als Angeklagte, nicht als Verurteilte. Das bedeutet, jeder der Betreffenden könnte gänzlich frei davonkommen oder auch weiterer Bestrafung entgegensehen.«
    Rachel nickte. »Danke.« In ihrem Innern verschwand ein kleines bisschen von ihrer Furcht. Erika hatte sie angehört.
    Erika sagte: »Nun, als Nächstes möchten wir deine Version dessen hören, was passiert ist. Wir haben uns die Aufzeichnungen im Schnelldurchlauf angesehen, aber wir wollen dir eine Chance geben, deine Version der Geschichte vorzubringen.«
    Rachel räusperte sich und hoffte, dass ihre Stimme nicht schwanken würde. Sie hatte Hunderte von Unterrichtsstunden gegeben. Sie konnte das. Ihr zitterten die Hände, als sie sich nach vorn lehnte und sich der versammelten Macht des Obersten Rates der Menschheit gegenübersah.
    »Ich habe gestern eine Waffe benutzt. Ich wollte das nicht; aber wenn Andrew Liren oder Gabriel erschossen hätte, dann wären wir wirklich verloren gewesen. Das war mir gestern klar, und das ist es heute immer noch. Wir alle haben gestern Verluste erlitten. Ich habe meinen Verlobten verloren, und am Tag davor meinen Vater. Zwei Tage vorher meinen Bruder. Das waren persönliche Verluste meinerseits. Es gibt wichtigere Verluste. Wir haben unser Mitspracherecht bei euch verloren.« Rachel hatte einen trockenen Mund, und ihre Zunge fühlte sich dick und geschwollen an. Sie schluckte, trank Wasser und fuhr dann fort. »Ihr habt uns das Leben gegeben, aber ein Mitspracherecht gegeben habt ihr uns nicht. Wenn ihr von hier fortgeht, wie ihr es vorhabt, werdet ihr uns damit dem Tod überantworten – was ein Verlust für euch wäre. Vielleicht wäre es kein so großer Verlust für diejenigen unter euch, die nie einen Fuß auf Selene gesetzt haben. Aber für diese Leute hier, für meine Freunde und Ratgeber, wäre es ein Verlust. Ein Tod. Ihr seid in der Lage, uns Leben zu geben, Hoffnung, selbst dann noch, wenn ihr nicht mehr hier

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