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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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während ihr selbst die Tränen kamen. Sie streichelte Ursula über das weiche Haar. »Ich werde dich anrufen. Wir bleiben in Verbindung.«

KAPITEL 11
    ÜBERGANG
     
    Rachel und Harry leiteten Teams, die nach Geschlechtern getrennt waren. Ali beaufsichtigte Rachel und deren Team, Gabriel das der Jungen. Die beiden Ratsmitglieder trieben sie hart an.
    Ursula meldete sich jeden Morgen. Sie fragte um Rat in Bezug auf das Wäldchen, und Rachel gab sich alle Mühe, ihr zu helfen. Sie berichtete Ursula von den Teams, der harten Arbeit und davon, wie schnell Gloria lernte. Seit ihrer Rettung lief Gloria Rachel hinterher wie ein kleiner heller Schatten.
    Rachel und Harry verbrachten die frühen Abende fern der Gruppe. Sie gingen stundenlang spazieren, hielten Händchen und sprachen über Terraforming und über Pflanzen. Sie stellten Mutmaßungen über die Räte und über die John Glenn an. Bisweilen küssten sie einander, und eine wohlige Hitze lief Rachel am Rückgrat hinunter und ließ sich zwischen ihren Schenkeln nieder. Sie und Harry berührten einander so oft sie konnten, doch sie zogen sich nicht aus. Die Landschaft war nahezu eben, allerdings fand Harry oft kleine Bodensenken, in denen sie sich dem Gefühl hingeben konnten, sie seien allein. Sie sprachen über eine gemeinsame Zukunft. Wie durch eine unausgesprochene Übereinkunft hielten sie sich tagsüber voneinander fern.
    Sie kehrten alle zurück nach Aldrin, um sich mit Vorräten zu versorgen und ihre Familien zu besuchen. Rachel verbrachte zwei Tage mit Ursula. Außer zum Schlafen wichen die Mädchen einander nicht von der Seite. Rachel hörte sich Ursulas endlose Schilderungen ihrer Schwierigkeiten beim Arbeiten mit den Schülern an, die in ihrer Obhut zurückgeblieben waren. Einmal mutmaßte Ursula, Rachel habe es vielleicht schwerer als sie, da sie doch mit den Jungen dort draußen war. Rachel lächelte nur und meinte, es sei nicht so schlimm.
    Das Geheimnis ihrer wachsenden Beziehung zu Harry war eine Kraft, die Rachel von Ursula fortzog, und sie wachte jede Nacht auf, voller Sorgen darüber, wie sie es ihr sagen sollte. Sie hatte vor Ursula nie irgendwelche Geheimnisse gehabt.
    Am dritten Tag trafen sich Rachel und Harry oben am Wald außerhalb von Aldrin. Sobald sie den Schutz der Ersten Bäume erreicht hatten, fassten sie sich bei den Händen. Rachel lehnte sich gegen Harry, atmete seinen sauberen Seifengeruch ein, spürte sein Kinn auf ihrem Scheitel und seine Arme um ihre Hüften. Sie legten sich hin, und Rachel schmiegte sich ihm in die Arme und betrachtete durch das Geflecht junger Lianen, die das weite Blätterdach durchzogen, die schwach funkelnden sommerlichen Sterne.
    Harry beugte sich über sie und flüsterte: »Ich habe dich vermisst.«
    Rachel hob ihre Finger hinauf an seine Wangenknochen und fuhr mit dem Handrücken die Konturen seines Gesichts entlang. Die kurzen Bartstoppeln an seinem Kinn kitzelten sie an den Fingern. Eine seiner Hände umfasste ihre Schulter. Er hielt vollkommen still und schloss die Augen. Sie küssten einander, und dann spürte Rachel, dass seine freie Hand auf ihrem Bauch lag und ihn in kleinen konzentrischen Kreisen streichelte. Sie bog den Rücken durch, holte furchtsam und aufgeregt Luft, nahm seine Hand und legte sie sich auf die Brust. Harry drückte sie sanft und forschend, dann zog er ihr das Hemd hoch und nahm die Brustwarze in den Mund. Rachel atmete schneller, sie rückte dichter an ihn heran, berührte ihn Haut auf Haut an so vielen Stellen, wie sie nur konnte. Ihre Hand wanderte sein Rückgrat hinauf. Sie zitterte.
    Hände und Finger und Zungen unternahmen vorsichtige Erkundungen. Rachel war sich nicht sicher, wie der nächste Schritt aussehen sollte, darum drängte sie weder, noch leistete sie Widerstand. Das Rauschen der Blätter an den Ästen und die dämmrigen Schatten des Abends wirkten kristallklar, und sie fühlte sich ein wenig, als schwebe sie – als schwebten sie beide –, und sie empfand ein Verlangen und Vergnügen, von dem sie nie zuvor etwas geahnt hatte. Rachel ließ ihre Hand zur Innenseite seines Oberschenkels sinken und fuhr mit ihr die Biegung seiner Hüfte hinauf.
    In ihrer Nähe brach ein trockener Ast, und Rachel vernahm ein scharfes Einatmen und einen leisen Aufschrei.
    Ursula.
    Rachel erstarrte und rief: »Ursula?«
    Die einzige Antwort war das Geräusch von Schritten, die sich rasch entfernten.
    Rachel stützte sich auf einen Ellbogen auf. »Ich bin sicher, das war Ursula.

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