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Harold Shea 01 - An den Feuern des Nordens

Harold Shea 01 - An den Feuern des Nordens

Titel: Harold Shea 01 - An den Feuern des Nordens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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die Hand entgegenschleuderte.
    Glücklicherweise übertönte der Tumult seine Stimme. »Es ist ein Trick, eine Illusion. Logi ist eine Flamme.«
    »Ich beglückwünsche deine Augen, Nicht-Beschwörer und Beschwörer. Warne Asa-Thor und benutze deinen Zauber, wo du nur kannst, denn jetzt ist es wichtiger denn je, daß der Hammer gefunden wird. Diese Tricks und Kniffe bedeuten bestimmt, daß die Zeit näher ist, als wir dachten, und die Riesen sind nicht gerade versessen darauf, jene Waffe in Rotbarts Händen zu sehen. Nun mach!«
    Utgardaloki hatte sich auf dem Tisch postiert, wo der Eßwettstreit stattgefunden hatte, und ließ einen Teil der Halle freimachen. »Als nächstes folgt ein Wettlauf«, schrie er. »Du da, Knirps!« — Utgardaloki zeigte auf Thjalfi. »Du läufst gegen meinen Sohn Hugi. Wo ist der junge Einfaltspinsel? Hugil«
    »Hier bin ich, Vati.« Ein schmächtiger jugendlicher Riese wand sich nach vorn. Er hatte eine niedrige Stirn, noch weniger Kinn und einen Haufen Pickel, so groß wie Jetons. »Willst du, daß ich gegen ihn renne? Hehehe!« Hugi beseiberte sein Kinn, als er lachte.
    Shea duckte und wand sich und drängte sich zu Thor durch, der stirnrunzelnd die Vorbereitungen für das Rennen beobachtete. Thjalfi und der seibernde Hugi stellten sich an einem Ende der Halle auf. »Los!« rief Utgardaloki, und sie rannten aufs andere Ende der Halle, rund dreihundert Meter entfernt, zu. Thjalfi fegte dahin wie der Wind, aber Hugi war so schnell wie eine Pistolenkugel. Als Thjalfi das andere Ende erreicht hatte, war sein Gegner schon auf halbem Weg zurück.
    »Hugi gewinnt den ersten Lauf!« brüllte Utgardaloki über einem Tornado von Schreien. »Zwei Siege geben den Ausschlag.«
    Die Menge entspannte sich ein wenig, als die Läufer nach Atem rangen. Shea befand sich plötzlich zwischen Thor und Loki.
    »Hee, Rüben-Harald«, polterte der Rotbart, »wo bist du gewesen?«
    »Höchstwahrscheinlich hat er sich wie eine Maus unter dem Tisch versteckt«, sagte Loki, aber Shea war so erfüllt von seinen Neuigkeiten, daß er keinerlei Ärger empfand.
    »Sie versuchen, euch ... uns mit Tricks aufs Kreuz zu legen«, platzte er heraus. »Diese Wettstreite sind Illusionen.«
    Er konnte Thors Lippen sich kräuseln sehen. »Dein Beschwörer kann tiefer als alle anderen in einen Mühlstein gucken«, brummte er verärgert zu Loki.
    »Nein, es stimmt, wirklich.« Hugi ging gerade an dem großen Feuer vorbei, um seinen Platz für das zweite Rennen einzunehmen. »Seht doch«, sagte Shea. »Ihr Läufer da, er wirft keinen Schatten.«
    Thor blickte hinüber und lief purpurrot an, als sein Gesicht sich begreifend verzog. Aber da schrie Utgardaloki schon wieder »Los!«, und das zweite Rennen hatte begonnen. Es war eine Wiederholung des ersten. Durch den fröhlichen Tumult verkündete Utgardaloki, daß Hugi der Sieger sei.
    »Als nächstes soll ich ihre verdammte Katze hochheben«, brummte Thor. »Wenn das schon wieder ein Trick ist, werde ich .. .«
    »Nicht so laut«, flüsterte Loki. »Den schlauen Fuchs fängt man behutsam und vorsichtig. Thor, du wirst jetzt das Katzenheben versuchen, als wäre alles in Ordnung. Aber Harald hier, der ihrem Zauber nur halb unterliegt, weil er ein Sterblicher und ohne Furcht ist, wird nach Mjöllnir suchen. Jüngling, du bist unsere Hoffnung und Zuversicht. Nutz den Zauber, den ich dir gegeben habe.«
    Ein Chor von Schreien kündigte an, daß Utgardalokis Katze da war. Sie war ein riesiges graues Tier, so groß wie ein Puma. Aber sie sah nicht so aus, als könnte der kräftige Thor sie nicht hochheben. Argwöhnisch starrte sie Thor an und spuckte ein bißchen.
    Utgardaloki donnerte: »Kusch! Hast du keine Manieren?« Die Katze gehorchte und erlaubte Thor, sie hinter den Ohren zu kraulen, auch wenn sie nicht sonderlich erfreut dabei schien.
    Wie hatte er die Illusion beim Eßwettstreit durchschaut? fragte Shea sich. Eine Träne in den Augen. Müßte er seinen Kopf wieder gegen etwas schlagen? Er schloß die Augen und öffnete sie wieder; er blickte auf Thor, als dieser einen Arm um den Bauch der großen Katze legte und hob. Keine Träne. Der Bauch der Katze kam hoch, aber die vier großen Pranken blieben wie angewurzelt auf dem Boden.
    Wie kam er zu einer Träne? Ein Krug Met stand auf dem Tisch.
    Shea tauchte einen Finger in die Flüssigkeit und schüttelte einen Tropfen in sein Auge. Der Alkohol stach und brannte, und er konnte Thors Ächzen und das Geheul der Riesen hören. Er

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