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Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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tänzelte um den Holzpfosten herum, holte zu einem Vorhandhieb aus und schrie in höchster Lautstärke: »Allah-il-Allah! Mahound! Mahound!« Plötzlich hörte er auf und ging zu der kleinen Gruppe von Männern zurück. »Lord Margean, gebt Ihr mir die Labsal Eures Worts über meine Darbietung?«
    Margean, der anstelle des Turbans eine formlose Kappe trug und dem man irgendwann das Nasenbein eingedroschen hatte, sagte sachlich: »Ich bewerte sie als leidlich gut. Zweimal blieb eure linke Seite ungedeckt, und der Kriegsschrei hatte keinen Widerhall. Ein kräftiger Schrei läßt den Gegner erzittern.«
    Mosco seufzte. »Gesegnet sei Gottes Namen«, sagte er resigniert. »Ich fürchte, ich bin ein verlorener Mann, wenn ich nicht von seinen Engeln oder dem Arm unseres Meisters geschützt werde. Meine Lords, sollen wir unsere Augen nicht am Anblick dieser fränkischen Krieger weiden?« Die Frage traf auf zustimmendes Gemurmel. »Es ist keine große Aufgabe, Junker, Ihr müßt nur auf diese Pöhle einschlagen.«
    »Besser, du sagst, du hast dir den Handknöchel verstaucht«, flüsterte Shea.
    Aber Polacek hatte seinen eigenen Kopf. »Laß mich nur. Ich habe ihm ja schließlich zugesehen, oder? Wo bekomme ich eins von diesen Hackmessern?«
    Der Amir Thrasy reichte ihm seinen eigenen Krummsäbel, der eine Reihe von Kerben und Schrammen aufwies. Polacek schritt
    auf den Pöhl zu, schrie: »Rah, rah, rah, Harvard!« und holte zu einem halbhohen Schlag aus. Allerdings hatte er die Höhe des Pöhls falsch eingeschätzt. Er verfehlte ihn völlig, drehte sich um seine eigene Achse, stolperte über seine Füße und mußte sich an den Pfosten klammern, um nicht zu Boden zu stürzen.
    »Das ist mein Spezialangriff«, erklärte er mit verschämtem Lächeln. »Ich mach ihn glauben, ich wolle ihn zerhacken, statt dessen springe ich ihn an und ringe ihn zu Boden. Und dann falle ich über ihn her.«
    Niemand schien diesen Auftritt für sonderlich komisch zu halten. Margeans Gesicht zeigte nur Verachtung, während alle anderen betreten zur Seite schauten, alle außer Roger, der Shea anblickte, um ihm zu bedeuten, daß er der nächste wäre.
    Shea wog Thrasys Waffe in der Hand. Abgesehen von den Kerben in der Klinge war sie für seinen Stil völlig falsch ausbalanciert. »Hat jemand ein gerades Schwert, das ich mir leihen könnte?« fragte er.
    Lord Margean, der eine Art Trainer zu sein schien, klatschte in die Hände und rief etwas. Ein Burgdiener mit den aufgeblähten Nüstern eines Kamels erschien mit der gewünschten Waffe.
    Shea wog sie in der Hand. Die Klinge war ziemlich gerade, aber wie die Krummsäbel nur für Hiebe gedacht; keine Spitze, das Ende abgerundet, und der Griff war für kleine Hände geformt. Allerdings war die Waffe ziemlich gut ausbalanciert, und mochte sie zum Parieren zu schwer sein, so könnte sie für ein paar Ausfallübungen doch ihre Dienste tun. Shea trat ohne zu schreien auf den Pfosten zu, machte einen Befreiungsausfallschritt, einen Befreiungsausfall mit anschließender Attacke und einen Ausfall mit Nachstoß. Nach fünf Minuten war er ins Schwitzen gekommen. Erfreut vernahm er das Murmeln der Zuschauer, das teils Erstaunen, teils Anerkennung ausdrückte.
    Margean ergriff das Wort: »Fürwahr, Herr Ritter, ein eigenartiges Klingenspiel. Doch deucht mich, daß Ihr mit einem fränkischen Schwert sogar ein oder zwei Gegner aufspießen könntet.« Und schon begann eine Diskussion über die Vorzüge von Sheas Kampfstil: »Sehen Sie, Lords, mit einer richtigen Spitze wie der eines Speers könnte man sogar ein Panzerhemd aus Damaszenerstahl durchstoßen ...«
    »Aber nein, ich mag diese neumodischen Tricks nicht. . .«
    »Aber bedenkt nur die Reichweite, die man damit gewinnt ...«
    »Trotzdem, in der Erregung des Kampfs wird gehauen, nicht gestochen ...«
    »Oho« (das galt Sir Audibrad, der unbeholfen versuchte, Sheas Ausfallschritt zu imitieren), »man erkennt wohl deutlich, daß die Tricks des edlen Sir Harold nicht an einem Abend über ein paar Tassen Kaffee zu erlernen sind . . .«
    Nur Roger blickte verächtlich. Ohne ein Wort trat er auf den nächststehenden Pöhl zu, füllte den Burghof mit einem gewaltigen Schrei und holte mit einem riesigen Krummsäbel aus. Tschank! fuhr die Klinge ins Holz, und dann in rascher Folge tschank-tschank-tschank-tschank! Mit dem letzten Hieb flog die obere Hälfte des Pöhls wirbelnd davon. Roger wandte sich um und grinste Shea boshaft an.
    Shea schluckte. »Nett gemacht, o

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