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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Aber ich schwöre, alles zu tun, was in meiner Macht
steht, und dass ich keine Betrügerin bin.«
    »Das will
ich Ihnen auch nicht geraten haben«, sagte Sandra Rockwell. »Gleich im
Anschluss habe ich ein Treffen mit Twyla Cotton für Sie
arrangiert. Das erschien mir angemessen. Danach überlegen wir, wo Sie mit Ihrer
Suche beginnen.«
    »Gut«, sagte
ich fürs Erste.
     
    Twyla Cotton war eine sehr dicke Frau. Man liest immer wieder von
dicken Menschen, die trotzdem sehr leichtfüßig sind - Twyla Cotton gehörte definitiv nicht dazu. Sie ging schwerfällig. Sie machte uns so schnell
die Tür auf, dass sie bestimmt schon dahinter gewartet hatte. Schließlich
hatten wir vorher angerufen, um ihr zu sagen, dass wir bereits unterwegs seien.
    Sie trug
Jeans und ein Sweatshirt, auf dem stand: »Number One
Grandma«. Sie war ungeschminkt, und in ihrem kurz geschnittenen braunen
Haar zeigten sich nur ein paar graue Strähnen. Ich schätzte sie auf Mitte
fünfzig.
    Nachdem wir
uns die Hände geschüttelt hatten, führte sie uns durchs Haus. Sie passte nicht
zur Einrichtung. Hier war ein Innenarchitekt am Werk gewesen, und das Ergebnis
war sehr ansprechend - viele Apricot-, Creme- und Beigetöne im Salon, dunkle
Blau- und Brauntöne im Wohnzimmer. Trotzdem wirkte das Ganze eher unpersönlich.
Twylas Reich war die Küche, und dorthin führte sie uns auch. Überall
Ziegelwände, Edelstahl und glänzende Oberflächen. Es war warm und gemütlich
hier an diesem grauen, kalten Morgen. Es war der gemütlichste Raum im ganzen
Haus.
    »Ich war Archie Cottons Köchin«, sagte sie lächelnd, als könne sie
Gedanken lesen.
    Bis ich zehn
war, habe ich eine ausgezeichnete Erziehung genossen, aber danach waren meine
Eltern ziemlich schnell abgestürzt. Erst Glanz und Gloria und dann die Gosse,
sozusagen. Twyla Cotton war den umgekehrten Weg
gegangen.
    »Und dann
hat er Sie geheiratet«, sagte ich.
    »Ja, wir
haben geheiratet. Setzen Sie sich, mein Lieber«, sagte sie zu Tolliver und wies
mir einen Stuhl zu. Es gab auch noch ein Esszimmer, aber dieser auf Hochglanz
polierte runde Tisch stand in einem Erker in der Küche. Die Stühle waren breit,
bequem und auf Rollen. Eine Zeitung und ein paar Zeitschriften lagen herum
sowie ein kleiner Stapel mit Rechnungen, praktischerweise direkt neben dem
bequemsten Stuhl. Tolliver und ich wussten sofort, dass dieser für sie
reserviert war. »Darf ich Ihnen einen Kaffee bringen? Ein Stück Kuchen?«,
fragte unsere Gastgeberin.
    »Ich hätte
gern etwas Kaffee, wenn er schon fertig ist«, sagte Tolliver.
    »Ich auch,
bitte«, schloss ich mich an. Ich ließ mich auf einen der Stühle fallen und
rollte ihn an den Tisch.
    Nacheinander
bekamen wir Becher mit Kaffee, Löffel, Servietten und Sahne und Zucker in
Reichweite hingestellt. Der Kaffee war ausgezeichnet, und der Vormittag hellte
sich etwas auf, wenn auch nur ein bisschen.
    »Archies Kinder waren schon erwachsen«, sagte Twyler. »Sie
kamen nicht mehr so oft zu Besuch, nachdem seine Frau gestorben war. Er fühlte
sich einsam, und ich hatte bereits Jahre für ihn gearbeitet. Es hat sich
einfach so ergeben.«
    »Und die
Kinder, haben sie es ihm übel genommen?«, fragte Tolliver.
    »Er hat
ihnen Geld gegeben, sie beruhigt«, sagte Twyla. »Er hat ihnen das Testament
erklärt, wer was bekommt, in Anwesenheit von zwei Notaren. Er hat sie dazu
gebracht, zu unterschreiben, dass sie das Testament nicht anfechten werden, für
den Fall, dass ich ihn überlebte. Und so bin ich zu diesem Haus, zu einer
schönen Stange Geld und einem Haufen Aktien gekommen. Archie Junior
und Bitsy haben ihren gerechten Anteil erhalten. Sie lieben mich nicht gerade,
aber sie hassen mich auch nicht.«
    »Weshalb
haben Sie uns engagiert, Mrs Cotton?«
    »Ich habe
eine Freundin, der Sie vor ein paar Jahren geholfen haben. Linda Barnard aus
Kentucky. Sie wollte wissen, was mit ihrer Enkelin passiert war, die man ein,
zwei Kilometer von ihrem Haus entfernt gefunden hatte, ohne Spuren von
Gewaltanwendung.
    »Ich
erinnere mich noch daran.«
    »Also habe
ich mir überlegt, Sie zu engagieren, und Sandra hat Sie ausfindig gemacht. Sie
hat mit einer Polizistin in Memphis gesprochen.«
    »Jeff, Ihr
Enkel. Ist das der Sohn Ihres Sohnes? Sechzehn Jahre alt?«, fragte Tolliver und
versuchte das Gespräch auf unser eigentliches Anliegen zu bringen. Obwohl fast
alle, nach denen wir suchen, tot sind, haben Tolliver und ich gelernt, von den
Vermissten nur im Präsens zu sprechen. Das klingt einfach

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