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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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starrte
uns an, als seien wir ein lästiges Detail, das sie loswerden müsse, bevor sie
sich um wichtigere Dinge kümmern konnte. Und wahrscheinlich war das auch so.
»Wir müssen den Tatort sichern, und das wird eine Weile dauern«, sagte sie.
»Sie warten auf dem Revier, und wenn ich jemanden erübrigen kann, lasse ich Sie
abholen lind zum See fahren.«
    »Rob kann uns
nicht da rausfahren?«
    »Rob
muss uns
zusätzliches Filmmaterial holen, wenn er auf dem Revier ist. Die
Gerichtsmediziner von der Bundespolizei werden so bald wie möglich hier sein,
aber wir wollen eigene Bilder. Rob muss also sofort wieder
zurück, im Moment ist dieser Fleck der wichtigste Ort in ganz Knott County . Sie
müssen daher ein wenig Geduld haben.«
    Die hatten wir
bereits zur Genüge bewiesen.
    Doch wir konnten
es nicht ändern. Egal, wie sehr wir uns ärgerten - und ich ärgerte mich
ziemlich -, Rob würde uns am Revier absetzen.
    »Wird man den
Jungen ins hiesige Krankenhaus bringen?«, fragte ich den Hilfssheriff.
    »Nein, in das
größere Krankenhaus nach Asheville«, sagte Rob. »Die SBI-Jungs haben darauf
bestanden. Dabei haben wir gute Ärzte hier.« Er klang zutiefst beleidigt.
    »Ich wurde hier
gut behandelt«, sagte ich. Ich wollte mich gut mit Rob stellen, falls wir ihn
später doch dazu überreden konnten, uns zur Hütte zu fahren. Aber es war auch
die Wahrheit. Ich wollte gern glauben, dass ein so kleines Krankenhaus keine so
teuren Apparate kaufen konnte wie größere Krankenhäuser, trotzdem befand ich
mich auf dem Weg der Besserung. Auch die Schwestern waren sehr nett, wenn auch
sehr beschäftigt gewesen.
    Rob entspannte sich
ein wenig.
    Es ist immer
komisch, in einem Polizeiauto durch den Ort zu fahren und durch ein Gitter vom
Fahrer getrennt zu sein. Man fühlt sich irgendwie schuldig und schrecklich
auffällig. Als wir hinter dem Revier hielten und ausstiegen, stürzten sich auch
gleich die Journalisten auf uns und wollten wissen, ob man uns verhaftet hatte.
Verdammt, dafür hatte ich jetzt wirklich keinen Nerv ! Ich konnte nicht
verstehen, warum diese Schmeißfliegen nicht zur alten Scheune gezogen waren.
    »Wir haben nichts
über Funk durchgegeben und nur unsere Handys benutzt«, sagte Rob, als ich ihn darauf
ansprach. Er machte inzwischen einen zugänglichen Eindruck und hielt mir sogar
die Tür zum Revier auf, um den Journalisten zu zeigen, dass ich in seiner Gunst
stand.
    Auf dem Revier war
die Hölle los. Dort hatte sich die Nachricht in Windeseile verbreitet, und es
war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich im ganzen Ort herumsprach.
    Rob sah aus, als wisse
er nicht recht, wohin mit uns, also ließ er uns in einem der Verhörräume Platz
nehmen, sagte uns, wo die Snack- und Getränkeautomaten waren, und meinte, im
Wartebereich gebe es Zeitschriften, falls wir welche wollten. Er war sichtlich
in großer Eile, musste das Filmmaterial holen und zum letzten Tatort
zurückkehren, also nickten wir, und er sauste los.
    Es folgten mehrere
Stunden Langeweile. Wir hätten längst aus Doraville raus sein können. Wir
hätten im Bett sein und unsere neue Beziehung genießen können, eine
Vorstellung, die vor allem bei Tolliver Anklang fand. (Bei mir hätte sie
durchaus auch Anklang gefunden, wenn mir nicht lauter neue Stellen wehgetan
hätten. Und auch mein Arm war für einen angebrochenen Arm viel zu sehr
beansprucht worden.) Wir hätten auch mit einem anderen Job Geld verdienen
können. Stattdessen hockten wir in diesem trostlosen Zimmer herum.
    Um uns ein wenig
die Beine zu vertreten, gingen wir in den Wartebereich am Eingang des Reviers.
Wir beschlagnahmten alle Zeitschriften, zogen Junkfood aus den Automaten und
versuchten, niemandem im Weg zu sein.
    Nach vier Stunden
kehrte Sheriff Rockwell zurück. Sie, Klavin und Stuart
brachten noch mehr Stühle mit in den Raum, und wir gingen alles noch mal von vorn
durch.
    »Und Sie glauben
wirklich, dass sich dieser Junge Chuck selbst umgebracht hat, damit Sie den
anderen Jungen finden?«, fragte Stuart zum fünften Mal.
    Ich zuckte die
Achseln. »Ich weiß auch nicht, was in seinem Kopf vorging.«
    »Er hätte eine
Nachricht hinterlassen, uns anrufen, Sie anrufen und sagen können: ›Mein Dad hält an einem
geheimen Ort einen Jungen gefangene Dann wäre das Problem ebenfalls gelöst
gewesen.
    »Aber nicht für
ihn«, sagte Tolliver.
    »Er war ein
Teenager«, sagte ich. »Ein Teenager, gequält von Angst, Schuld und Trauer.
Wahrscheinlich wollte er für sich und seinen

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