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Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Titel: Harper Connelly 04 - Grabeshauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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auf das Klopfen reagiert und die Tür geöffnet haben, denn plötzlich stand Matthew im Zimmer. Ich selbst war nicht
     in der Lage, Tolliver zu helfen. Ich stand einfach nur da, sah auf ihn herunter und streckte meine Hände von mir, nachdem
     ich mein Gesicht berührt hatte. Sie waren blutverschmiert. Da meine Hände schmutzig waren, wollte ich Tolliver nicht anfassen.
    Matthew kniete neben seinem Sohn. Ich holte mein Handy aus der Tasche und wählte den Notruf, wofür ich mich konzentrieren
     musste wie noch nie in meinem Leben. Ich würgte den Namen des Motels und die Adresse hervor und sagte vermutlich, dass wir
     so schnell wie möglich einen Krankenwagen bräuchten. Ich sprach auch von einem »Scharfschüt zen «, weil mir das Wort gerade in den Sinn kam.
    Unmittelbar darauf bereute ich es. Vielleicht kam jetzt kein Krankenwagen, weil der Fahrer Angst hatte. Doch dann schüttelte
     ich diesen Gedanken wieder ab, leistete Matthew auf dem Teppich Gesellschaft und sah ihn über Tollivers reglosen Körper hinweg
     an.
    Auf mich war auch schon mal durch ein Fenster geschossen worden – eine beängstigende Erfahrung. Damals war ich ebenfalls von
     Glassplittern übersät gewesen. Aber diesmal war es noch viel schlimmer. Es war das Schlimmste, was mir je passiert war, ganz
     einfach, weil es Tolliver getroffen hatte. Ich konnte nur noch an ihn denken. Daran, wie merkwürdiges war, dass uns so etwas schon zum zweiten Mal passierte. Aber ich versuchte, mich aus meiner Trance zu reißen und zu helfen.
     Matthew zog Tolliver das Hemd aus, faltete es zusammen und drückte es auf die blutende Wunde.
    »Halt das, du Idiotin!«, sagte er. Folgsam drückte ich meine Hände auf den provisorischen Verband. Unter meinen Fingern quoll
     Blut hervor.
    Wenn er nicht so schnell vor der Tür gestanden hätte, hätte ich Matthew verdächtigt. Aber ich konnte ohnehin keinen klaren
     Gedanken fassen. Wäre mir das in den Sinn gekommen, hätte ich es bestimmt geglaubt.
    Tollivers Augen öffneten sich. Er war leichenblass und verwirrt.
    »Was ist passiert?«, fragte er. »Was ist passiert? Alles in Ordnung mit dir, mein Schatz?«
    »Ja, alles in Ordnung«, sagte ich und drückte auf den Verband, so fest ich konnte. »Gleich kommt der Krankenwagen, mein Schatz.«
     Ich konnte mich nicht erinnern, Tolliver jemals »Schatz« genannt zu haben. »Er ist schon unterwegs, gleich wirst du verarztet.
     Du bist nicht schwer verletzt, alles wird gut.«
    »War das eine Bombe?«, fragte er. »War das eine Explosion?« Seine Stimme zitterte. »Dad, was ist passiert? Harper ist verletzt.«
    »Mach dir keine Sorgen um Harper«, sagte Matthew. »Es geht ihr prima. Sie ist außer Gefahr.« Er untersuchte Tollivers Verletzungen
     mit den Fingern und nahm das Hemd weg, um sich die Stelle anzusehen.
    Dann verdrehte Tolliver die Augen, und seine Züge erschlafften.
    »Oh, Gott!« Ich drückte wieder das Hemd auf die Wunde und hätte beinahe locker gelassen, wusste aber trotz meiner Panik, dass
     ich das auf keinen Fall tun durfte. Ich drückteund drückte eine halbe Ewigkeit. Ich durfte jetzt bloß nicht nachlassen.
    »Er ist nicht tot!«, rief Matthew. »Er ist nicht tot.«
    Aber für mich sah er tot aus.
    »Nein«, sagte ich. »Er ist nicht tot. Das kann gar nicht sein. Es ist seine rechte Schulter, und da ist kein Herz. Er kann
     nicht daran sterben.« Ich wusste, wie dämlich sich das anhörte, aber im Moment konnte man mir das schlecht vorwerfen.
    »Nein, er wird nicht sterben«, sagte sein Vater.
    Ich öffnete den Mund, um Matthew anzuschreien, ohne zu wissen, was ich ihm eigentlich vorwerfen wollte, presste die Lippen
     jedoch wieder zusammen, weil ich einen Krankenwagen hörte.
    Menschen drängten sich in der Tür zum Motelzimmer, sie redeten wild durcheinander und schrieen. Ich hörte auch, wie jemand
     den Leuten im Krankenwagen zurief: »Kommt her, kommt hierher!« Wenn ich den Kopf nach links wandte, konnte ich das Blaulicht
     vor dem Fenster sehen. Mehr als alles auf der Welt wünschte ich mir jetzt jemanden, der sich auskannte und der sich um alles
     kümmerte. Jemand, der meinen Bruder verarzten und die Blutung stoppen konnte.
    Der Tumult draußen steigerte sich noch, da die Polizei gleichzeitig mit dem Krankenwagen gekommen war und alle bat, zurückzutreten.
     Dann standen die Sanitäter im Zimmer, und Matthew und ich mussten den kleinen Raum verlassen, damit sie ihre Arbeit machen
     konnten.
    Die Polizei führte mich hinaus, und nach dieser

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