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Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Titel: Harper Connelly 04 - Grabeshauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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hätten
     ein leichtes Ziel abgegeben.«
    »Warum haben Sie mir nichts davon erzählt? Deshalb haben Sie eingewilligt, mit mir laufen zu gehen!«
    »Ich konnte ja nicht ahnen, dass Sie eine solche Gesundheitsfanatikerin sind«, sagte er unsportlicherweise. »Ich wollte Sie
     nur warnen, Ihnen von dem Drive-by-Shooting erzählen.«
    »Also statt   …«, stammelte ich. Dann schloss ich die Augen, riss mich zusammen und richtete mich auf. »Wissen Sie, von wem diese Morddrohung
     stammt?«
    »Nein, es war eine Männerstimme. Der Typ sagte, Sie wären des Teufels und so. Dass Sie in Texas nichts zu suchen hätten und
     er sich schon darum kümmern würde, wenn er Sie das nächste Mal sähe. Er hat auch Ihr neues Hotel genannt.«
    Das mit dem Anruf traf mich auch so schon ziemlich unvorbereitet, aber als Parker dann noch erwähnte, dass der Anrufer den
     Namen meines Hotels kannte, war ich wirklich beunruhigt. Ich wusste, dass ich die Sache ernst nehmen musste.
    »Glauben Sie, er saß in dem Auto? Oder haben Sie nur ein paar Teenagern, die da hinten parkten, eine Heidenangst eingejagt?«
     Meine Beinmuskulatur verhärtete sich, also wippte ich sanft auf den Fußballen und beugte mich dann zu meinen Zehen.
    »Keine Ahnung«, sagte Parker düster. »Allerdings konnte ich einen Teil des Kennzeichens erkennen und werde es durch den Computer
     laufen lassen.«
    Plötzlich wurde mir klar, dass sich dieser Mann vor mich gestellt hatte, als er dachte, jemand würde auf mich schießen. Dieser
     unglaubliche Akt traf mich wie ein Schuss.
    »Danke«, sagte ich. Plötzlich zitterten mir die Knie. »Dan ke , dass Sie das getan haben.«
    »Das ist unsere Pflicht«, sagte er. »Es ist unsere Aufgabe, andere zu schützen. Zum Glück musste ich es damit nicht übertreiben,
     sonst hätte ich noch einen Herzinfarkt bekommen.« Er grinste, und ich freute mich zu sehen, dass er nicht mehr schwer atmete.
    »Wir sollten lieber umkehren. Das war wirklich ein unangenehmer Zwischenfall.« Ich wollte ihn nicht verletzen, was ziemlich
     absurd war.
    »Nein, ich glaube, die sind weg.« Er wirkte erleichtert. »Lassen Sie uns zurück zum Hotel gehen.« Er steckte seine Waffe ins
     Halfter.
    Ich wusste, dass ich den Polizisten nicht mehr zum Laufen bringen konnte. Zumindest legten wir ein flottes Marschtempo vor,
     als wir den Busparkplatz verließen und an der Highschool vorbeikamen. Dann befanden wir uns im Wohnviertel, wo es kaum noch
     Verkehr gab. Alle waren längst von der Arbeit zurückgekehrt, und niemand hatte vor, heute noch auszugehen. Die Temperatur
     war ein wenig gefallen, und ich begann zu frösteln. Wir hatten noch drei Blocks vor uns. Wir gingen durch eine Siedlung mit
     liebevoll gepflegten Vorgärten. Selbst im Winter gab es hier noch Bäume mit Blättern, Büsche und Kies, die die kleinen Vorgärten
     schmückten. Parker Powers stellte mir Fragen, die mich ablenken sollten. Unzusammenhängende Fragen darüber, wie lange ich
     schon joggte, wie lange pro Tag, ob mein Bruder auch joggte   …
    Als mir gerade auffiel, dass der Schatten hinter einem der Bäume höchst menschliche Züge hatte, setzte er sich auch schon
     in Bewegung. Ein Mann trat hinter dem Baum hervor, und eine Waffe glänzte im Laternenlicht. Parker Powers machte einen Satz
     auf mich zu und stieß mich aus der Schusslinie.Der Schütze zielte direkt auf ihn und traf ihn in die Brust.
    Schreien wäre reine Zeitverschwendung gewesen. Mein einziger Vorteil war meine Kondition, also sprang ich auf den winzigen
     Rasenstreifen und sauste davon wie ein Kaninchen auf Speed. Ich hörte Schritte hinter mir, sogar auf dem Gras, und versuchte,
     hinter das nächste Haus zu kommen. In dem Moment sah ich, dass der Garten umzäunt war. Es war kein hoher Zaun, eher eine Art
     Grenzmarkierung. Ich sprang darüber, landete sicher, raste dann über den toten Rasen und übersprang den Zaun auf der anderen
     Seite.
    Erst später fiel mir ein, über was ich alles hätte stolpern und mir das Bein brechen können.
    Ich fand mich im nächsten Garten wieder und konnte die nächste Straße gut erkennen. Nur eine Straßenseite war bebaut. Die
     andere war baumbestanden, und hinter den Bäumen ging es steil bergab, soweit ich das bei der Beleuchtung erkennen konnte.
     Ich begann in Richtung Hotel zu rennen, und zwar so schnell ich konnte. Hier hinten war es deutlich dunkler. Ich hatte Angst,
     zu stürzen. Angst, erschossen zu werden. Angst, dass der Detective tot war. Ich wusste, dass ich

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