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Harpyien-Träume

Titel: Harpyien-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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Trent entdeckte einen Floh und verwandelte ihn in einen Kissenstrauch, so daß sie jede Menge Kissen zur Verfügung hatten, einschließlich eines riesigen Haufens für den Kopf des Riesen.
    Gloha erwachte, als sie seltsames Scharren hörte, als würde eine gewaltige Menschenmenge sich versammeln, um irgendein wundersames Ereignis zu beobachten. Es mochte eine Schar Vögel sein, die gerade einen großen Eichelbaum von Käfern säuberten. Sie schlug die Augen auf – und mußte feststellen, daß der erste Eindruck der richtige gewesen war. Die Sitzreihen in dem Schüsselsaal füllten sich mit Leuten.
    Erschrocken blickte sie zu ihren Gefährten hinüber. Der Magier Trent und der Riese Griesbogen schliefen noch, doch Mark, der keinen Schlaf brauchte, war wach. »Was ist hier los?« flüsterte Gloha dem Skelett zu.
    »Die Fluchungeheuer versammeln sich«, erwiderte er.
    »Oh, dann werden sie wohl gleich ein Stück vorführen. Wir müssen unbedingt gehen, damit wir ihnen nicht im Weg sind.«
    »Ein Satz mit Niemand«, sagte eine Rauchkugel.
    »Was für ein Satz? Metria?«
    Der Rauch dehnte sich zum unteren Teil einer außerordentlich gutbestückten Frau aus. »Mit Null, Kredit, Minus…«
    »Mit nix?«
    Nun bildete sich auch der obere Teil der Gestalt aus. »Was auch immer«, meinte das Gesicht mürrisch, während die Figur insgesamt abspeckte. »Die haben die Kuppel verriegelt und das ganze Gelände magisch versiegelt. Da kommen wir nicht mehr raus.«
    »Was denn? Die können einen Dämonen gefangensetzen?« fragte Gloha überrascht.
    »Ich verstehe das auch nicht«, meinte Metria übellaunig. »Ich habe die merkwürdigsten Nebenwirkungen, seit ich mich mit euch abgebe.« Ihr Blick fiel auf Trent. »Seit dem Wahnsinn.«
    Gloha bekam eine weitere leise Ahnung. Sie erinnerte sich, wie sehr Cynthia von dem gut aussehenden Magier eingenommen gewesen war, ja, wie sie sich selbst zu ihm hingezogen gefühlt hatte. Metria hatte nun die Rolle der einzigen Frau gespielt, die Trent jemals geliebt hatte, und es hatte ihr zugesetzt. Aber natürlich würde sie niemals gestehen, daß sie irgend etwas haben könnte, was sich ernsthaft mit menschlichen Gefühlen verwechseln ließe. Deshalb hatte eine einschränkende Magie, die sie normalerweise nicht behindert hätte, jetzt eine erheblich größere Wirkung auf sie. Zumindest war es ein Vorwand, um in Trents Nähe zu bleiben.
    Doch das war jetzt und hier nebensächlich. Gloha konzentrierte sich auf das größere anstehende Problem. »Was wollen die von uns?«
    »Ich glaube, das werden wir in anderthalb Momenten erfahren«, antwortete Mark. »Da kommt nämlich einer von ihnen.«
    Und tatsächlich, anderthalb Momente später hatte der Mann sie erreicht. Trent und Griesbogen erwachten vom Geräusch seiner Schritte. Keiner von beiden sagte etwas. Offensichtlich war ihnen klar, daß sie erst weiterer Informationen bedurften, bevor sie wissen konnten, wie sie reagieren sollten.
    »Wer ist für diesen Hausfriedensbruch verantwortlich?« wollte der Mann wissen.
    Metria plusterte sich zur Vettel auf. »Hör mal zu, Grunzgesicht…«, fing sie an.
    Gloha begriff, daß das zu nichts führen würde. »Cumulo Fracto Nimbus?« warf sie schnell ein, während ihr nun gleichzeitig klar wurde, weshalb die böse Wolke sie belästigt hatte. »Er hat letzte Nacht ein Gewitter veranstaltet, und da mußten wir uns unterstellen. Dieses Gebäude schien leer zu stehen, deshalb haben wir hier unser Nachtlager aufgeschlagen. Wir gehen aber gern wieder, falls…«
    »Von wegen«, antwortete der Mann säuerlich. »Ihr seid in unser Anwesen eingedrungen, da müßt ihr jetzt auch die Strafe zahlen.«
    Plötzlich war Gloha selbst danach zumute, sich zur Vettel aufzuplustern. »Strafe zahlen? Nur weil wir uns vor dem Regen untergestellt haben?«
    »Vielleicht sollen wir uns erst einmal einander vorstellen«, meinte Mark diplomatisch.
    »Ihr wißt doch. Ich bin Contumelo Fluchungeheuer, der Intendant der Donnerkuppel.«
    »Ich bin Gloha Kobold-Harpyie, und das da sind Mark Knochen, die Dämonin Metria, Griesbogen Riese und Magier Trent.«
    Sie hatte geglaubt, daß der letzte Name in ihrer Liste den Mann erschrecken würde, doch dem war nicht so. Vielleicht waren die Fluchungeheuer ja zu isoliert, um sich darum zu kümmern, wer im restlichen Xanth wer war.
    »Nun, Fremde, ihr habt euch unserer Spielbühne bemächtigt und damit unser Programm durcheinander gebracht. Deshalb müßt ihr uns nun gleichwertigen Ersatz bieten,

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