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Harpyien-Träume

Titel: Harpyien-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine Nymphe einsperrte. In der Zwischenzeit bewahrte er ihn hier auf.
    Metria setzte Griesbogen ab. Er griff nach dem Schlüssel, doch der hing zu hoch, als daß er ihn erreichen konnte. Metria streckte voller Ungeduld selbst die Hand danach aus, doch die fuhr einfach hindurch. »Ach, Stinkhorn!« fluchte sie. »Ständig vergesse ich das wieder.« Dann schob sie die Hände unter Griesbogens Schultern und hob ihn hoch, damit er an den Schlüssel herankam.
    Der erwies sich zwar als schwer, war er aber nicht zu schwer, um ihn zu halten. Griesbogen hakte den Schlüsselring aus. »Jetzt müssen wir Trent, Mark und Gloha befreien«, sagte er erfreut. »Danke, Metria.«
    »Weshalb machst du dir die Mühe, mir zu danken?« fragte sie. »Ich helfe dir doch bloß, weil Trent mir aufgetragen hat, mich in Verständnis zu üben.«
    »Weil ich ein lebendes, fühlendes Wesen bin, das liebesfähig ist und es daher zu würdigen weiß, wenn ihm jemand hilft«, erwiderte er. »Vor allem in meinem verkleinerten und geschwächten Zustand.«
    »Willst du damit sagen, daß ich mich wie eine Memme aufführen muß, um die Liebe zu lernen?« fragte sie empört.
    Er lächelte. »Nein. Du brauchst nur Gefühle zu haben und sie gelegentlich auch zu zeigen.«
    »Gefühle habe ich schon. Ich werde nämlich immer sehr ungeduldig, wenn ich es mit trägen Menschen zu tun habe, und ich finde es äußerst komisch, wenn sie etwas versieben. Und außerdem liebe ich es, sie mit meinem Körper aufzuziehen.« Ihr Oberkörper war plötzlich in ein helles, äußerst eng anliegendes rotes Kleid gehüllt, dessen Dekollete nur das äußere Viertel ihrer wogenden Brüste bedeckte, während der kurze Rock sich tapfer mühte, ihr Höschen zu verbergen. Sie atmete tief ein. »Siehst du? Dir fallen auch gleich die Augen aus dem Kopf.«
    Griesbogen blinzelte und gab seinen Augen dadurch wieder ihre ursprüngliche Form zurück. »Das stimmt. Du hast aber auch einen äußerst beeindruckenden Körper.«
    Sie stutzte. »Wie würde ein fühlendes Wesen auf eine solche Bemerkung reagieren?«
    »Eine empfindungsfähige Frau würde erröten, schüchtern den Blick senken und ›Danke‹ sagen, als wäre es etwas völlig Belangloses. Innerlich jedoch wäre sie erfreut über dieses Kompliment. Das schließe ich jedenfalls aus meinen spärlichen Beobachtungen des anderen Geschlechts.«
    Die Dämonin errötete eine Spur, senkte schüchtern den Blick und hauchte: »Danke.« Dann blickte sie wieder auf. »So etwa?«
    »Ganz genau. Du lernst sehr schnell.«
    Sie errötete ein weiteres Mal, blickte wieder zu Boden und wiederholte: »Danke.«
    Völlig einwandfrei – und doch ohne jedes wahre Gefühl. Griesbogen beschloß, die Sache nicht noch komplizierter zu machen. »Wir sollten lieber weitergehen.« Nachdem er wieder ein wenig Kraft geschöpft hatte, trat er aus dem Raum.
    Die Nymphen in den nächstgelegenen Zellen erspähten sie. »Ach, bitte, laßt uns raus!« riefen sie herzzerreißend im Chor.
    Griesbogen zögerte. Es wäre herzlos, sie eingesperrt zu lassen, andererseits könnte die Verzögerung ihn letztlich aber auch daran hindern, seine Freunde zu befreien. Er entschied sich zu einem Kompromiß. »Ich werde zurückkehren, um euch freizulassen, sobald ich meine Aufgabe erfüllt habe«, teilte er ihnen mit.
    »Aber vielleicht kommst du ja nie wieder!« riefen sie.
    Das stimmte. Er seufzte. Und entschied sich zu einem zweiten Kompromiß. »Ich werde eine von euch befreien. Die kann dann nach einem Schlüssel suchen, mit dem sie die anderen befreit.«
    Griesbogen schritt zur nächstgelegenen Zelle und griff nach dem Schloß. Metria mußte ihn wieder hinaufheben. Er führte den Schlüssel in das Loch und versuchte, ihn zu drehen. Er schaffte es nicht. Also drückte Metria ihn mit einem Arm um seinen Körper fest gegen ihren weichen Busen und stützte seinen Arm mit ihrer freien Hand, was seine Kraft beträchtlich erhöhte. Der Schlüssel drehte sich, das Schloß klickte.
    »Oh, danke, gütiger Herr!« rief die Nymphe. Sie drückte gegen die Tür, die sofort aufschwang. Dann trat sie in ihrer nackten Pracht heraus, beugte sich vor und küßte Griesbogen auf die Stirn. Er lag immer noch in Metrias Armen.
    »Ist das vielleicht eine Variante einer schicklichen Reaktion?« wollte die Dämonin wissen.
    »Ja«, bestätigte Griesbogen und riß seinen Blick von den Reizen der Nymphe. Klein zu sein, bot ja tatsächlich ungeahnte Vorteile! »Ich habe ihr einen Gefallen getan, deshalb hat

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